11 Tourifallen in Berlin, die ihr meiden solltet – und die besten Alternativen

© Wiebke Jann

Willkommen in Berlin, schön, dass ihr da seid! Wer in Berlin Halt macht, die Stadt erleben möchte und möglichst alle Sehenswürdigkeiten abklappern will, plant den Besuch vorab meist akribisch. Wer Pech hat, landet da überwiegend auf Infoseiten, die, sagen wir mal, nicht immer die wirklich guten Tipps der Stadt haben, und geht zusätzlich den Tourifischer*innen auf den Leim. Berlin kennen und lieben lernt man eh viel besser abseits der Spots, die auf den gängigsten Seiten empfohlen werden. Nebenbei ist das oft auch schonender für den Geldbeutel. Deswegen gibt es hier unsere kuratierte Auswahl an Tourifallen, die ihr meiden solltet und die besseren Alternativen dazu.

1. Hop-on-Hop-off Tour

© Kerstin Musl

Hop-on-Hop-off Touren sind seit den Boomerjahren im Trend. Sich mit dem Bus durch die Stadt kutschieren lassen, dabei Sehenswürdigkeiten mitnehmen und später wieder einsteigen ist das Ding, um möglichst viel zu sehen. Versteht uns nicht falsch, wir lieben dieses Konzept und gerade in einer riesigen Stadt wie Berlin ist das einfach super bequem und praktisch! Dafür aber mehr Geld als für normale Busse zu zahlen ist unnötig. Stattdessen könnt ihr einfach die Buslinie 100 nehmen. Die bringt euch quer durch die Stadt und an allen Sehenswürdigkeiten vorbei. Ein Tagesticket in Berlin kostet aktuell 9,50 Euro. Googlemaps anschmeißen und so habt ihr eure ganz eigene Führung, bei der ihr genauso flexibel seid.

2. Anstehen am Klunkerkranich

Flaktürme Humboldthain
© Marina Beuerle

Eine Stadt lernt man am besten von oben kennen und der Blick auf Berlin lohnt sich allemal. Was sich dagegen aber nur teilweise lohnt, ist das Anstehen im Klunkerkranich. Klar, der Ausblick der coolen Rooftopbar ist einmalig, es gibt gute Drinks und auch coole Events. Das weiß nur leider die gesamte Stadt, weswegen ihr niemals alleine in der Schlange sein werdet. Weder Eintritt zahlen, noch anstehen müsst ihr dafür bei den Flaktürmen im Humboldthain. Davon gibt es nämlich gleich zwei. Die beiden sind natürlich nicht ganz so hoch, die Sonnenuntergänge über der Stadt dafür aber auch wunderschön. Schnappt euch im nächsten Späti (ein Muss, wenn man in Berlin ist) euer Lieblingsgetränk und besteigt den Humboldthain.

3. Schlange stehen bei Mustafas Gemüsedöner

Vöner draußen essen
© Kerstin Musl

Berlin ist die Stadt des Döners. Ein Besuch ohne ist eigentlich nicht möglich und in den letzten Jahren wurde dafür besonders eine Anlaufstelle zum Trend. Die Rede ist von Mustafas Gemüsedöner. Leider können wir bestätigen, dass sich der Hype lohnt, das wirklich lange Anstehen aber trotzdem nicht. Wer also lieber mehr von der Stadt sehen möchte als den Mehringdamm, sollte Dönerbuden wie Rüya und Vöner ansteuern. Hier gibt es nämlich auch erstklassige Gemüse-Varianten des Kultessens. Welche Falafelläden sich als Alternative zum klassischen Döner sonst lohnen, haben wir hier getestet.

4. Feiern im Matrix

© Marit Blossey

Gen Y und Gen Z werden es noch aus "Berlin Tag und Nacht kennen": das Matrix. Obwohl der Trend um die Soap langsam abgeflaut ist, ist der Mainstreamclub an der Warschauer Straße weiterhin über die (Bundes-)Landgrenzen bekannt. Was viele nicht wissen: Das Matrix steht nicht unbedingt repräsentativ für die Clubszene in Berlin. Techno ist hier eher das Ding. Wir wissen aber, dass nicht alle dieses Genre feiern. Viele Technoclubs sind zudem nicht die größten Fans von Tourist*innen. Vielleicht sollte ihr also nicht unbedingt als große Gruppe dort aufkreuzen. Schaut doch mal in unserer Wochenendliste oder Wochenvorschau vorbei: Hier findet ihr immer aktuelle Tipps für Berlin und da ist garantiert auch was zum Feiern dabei!

5. Den Fernsehturm besteigen

© Stephan Dötsch

Eines der Wahrzeichen in Berlin: der Fernsehturm (wird hier übrigens gerne auch Telespargel genannt). Ganz oben gibt es ein Restaurant, indem ihr nicht nur den herrlichen Ausblick, sondern auch leckeres Essen genießen könnt. Das Ganze hat aber seinen Preis und wenn ihr günstiger davon kommen wollt, solltet ihr unbedingt der Dachterrasse des Humboldt Forum einen Besuch abstatten. Das geht nämlich für drei Euro. Bucht euch vorher einfach ein Online-Ticket und schon geht es mit dem Aufzug nach oben. Besonders empfehlenswert ist der Ausblick natürlich zum Sonnenuntergang. Einen anderen Blick über die gesamte Stadt habt ihr übrigens auch von der Siegessäule (Achtung, nächster Fun Fact: Die wird gerne als "Goldelse" bezeichnet). Für vier Euro könnt ihr dort die Treppen erklimmen und auch wenn das etwas anstrengend ist: Der Ausblick bezahlt die Mühe!

6. Currywurst am Alex essen

© Marina Beuerle

Was muss man unbedingt gegessen haben, bevor man Berlin wieder verlässt? Richtig, die Currywurst ist ein absolutes Muss! Doch statt an den Tourihotspots am Alex oder Brandenburger Tor eine kleine Snackpause einzulegen, solltet ihr lieber zu Konnopke's Imbiss in Prenzlauer Berg – hier gibt es auch eine richtig leckere vegane Variante! Wer es lieber schärfer mag, sollte bei der schärfsten Currywurst Berlins vorbeischauen: Bei Curry& Chilli könnt ihr den Schärfegrad selbst wählen. Seid aber bitte vorsichtig, vor allem wenn ihr danach noch mehr Essen genießen möchtet.

7. Die hundertste Walking-Tour machen

© Berliner Unterwelten

Free-Walking-Touren sind wirklich spitze, wenn der Guide stimmt und das Wetter mitspielt. Und wenn man nicht schon mehrere davon gemacht hat. Wir wollen euch die Touren gar nicht absprechen, sondern euch zeigen: Berlin lässt sich noch ganz anders entdecken, nämlich aus dem Untergrund. Mit den unterschiedlichen Touren von Berliner Unterwelten erlebt ihr Orte und Strecken in Berlin, zu denen ihr sonst keinen Zugang hättet. Mit den Guides wandert ihr durch U-Bahn-Schächte und ehemalige Bunker und erfahrt so ganz viel über die Geschichte der Stadt.

8. In teure Museen gehen

© Hella Wittenberg

Berlin hat über 170 Museen und damit ist die Auswahl riesig! Neben der Neuen Nationalgalerie, der Kinemathek und dem Bodemuseum, die alle besuchenswert sind, gibt es aber noch viele kleinere Museen, Galerien und Ausstellungen, die nicht nur unbekannter, sondern oft auch günstiger oder kostenlos sind. Das Urban Nation Museum zeigt gesellschaftskritische Street-Art, im Willy Brandt Haus gibt es wechselnde Fotoausstellungen, die Camera Work Gallery stellt die Arbeiten bekannter Fotograf*innen aus und im Futurium am Hauptbahnhof könnt ihr euch über die Zukunft austauschen.

9. Schwimmen am Wannsee

© Marina Beuerle

Das Strandbad Wannsee ist nicht nur super zum Baden, Pommes essen und Entspannen, sondern diente auch schon in etlichen Filmen und Serie als Kulisse. Und das merkt man an den Besucher*innenzahlen. Ein Besuch lohnt sich, wenn man Zeit zum Herausfahren mitbringt und nicht den Anspruch auf Ruhe hat. Wer allerdings vor allem schöne Seen zum Abkühlen und Entspannen sucht, sollte sich an anderen Stellen umschauen, denn damit geizt Berlin auf keinen Fall. Immer noch am Stadtrand, aber doch etwas schneller zu erreichen, können wir euch den Tegeler See im Norden Berlins, den Müggelsee im Osten oder die Krumme Lanke im Südwesten empfehlen. Hier gibt es mit der Fischerhütte übrigens auch ein gutes kulinarisches Angebot.

10. US-amerikanische Donuts kaufen

© Daliah Hoffmann-Konieczka

Wenn eine Stadt für gutes und vielfältiges Essen steht, dann ist es Berlin. Die genaue Zahl an gastronomischen Angeboten ist schwer zu ermitteln, wird nach Schätzungen aber bei ca. 10.000 Angeboten liegen. Die Entscheidung fällt da wirklich nicht leicht. Was wir immer empfehlen können: Unterstützt lieber Lokalitäten vor Ort anstatt großer Ketten. Für richtige Handwerkskunst sollte man auf jeden Fall bei Atelier Dough in Kreuzberg vorbeischauen. Euer Süßhunger nach Donuts wird hier mehr als gestillt.

11. Zur Happy Hour in Barketten

Bellboy Berlin
© Insa Grüning

Apropos Ketten, hier können wir bei den Bars direkt weitermachen. Gerade am Alex, am Hackeschen Markt oder anderen Hotspots der Stadt finden sich einige Lokalitäten, die abends für ein bis zu viele Drinks verlockend sind. Doch warum in den nächsten Sausalitos stiefeln, wenn es den auch in der eigenen Stadt gibt? Stattdessen testet doch mal die Drinks in der Bar Schwips, hier gibt es sorgfältig ausgewählte Weine. Für ein besonderes Erlebnis, solltet ihr bei der Bellboy Bar vorbeischauen, hier gibt es extravagante Cocktail-Kreationen. Wer es lieber bequem und lauter mag, sollte die Bar Haus am See nicht verpassen. Hier könnt ihr euch gemütlich in Sofas lümmeln.

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