11 Orte für herzhafte deutsche Hausmannskost in Berlin
In Berlin kann man sich einmal rund um den Erdball schlemmen. Gözleme, Ramen, Tacos, Hummus, Kimchi – die Auswahl an internationalen Köstlichkeiten ist schier endlos. Aber neben all den hippen Restaurants mit ausgeklügelten Raumkonzepten und Speisekarten aus QR-Codes, gibt es hier natürlich auch noch urige Gaststätten, in denen deftige Hausmannskost auf den Tisch kommt. In diesen 11 Kneipen und Lokalen mit rustikalem Charme könnt ihr euch durch deutsche und Berliner Essensklassiker wie Königsberger Klopse, Schnitzel, Senfeier und Buletten futtern. In dem Sinne: Mahlzeit!
1 Bodenständige deutsche Küche in der Scheune
Nach einem langen Waldspaziergang oder einer Fahrradtour durch den Grunewald kehren wir gerne in der Scheune ein. Hier gibt es deftige deutsche Küche, auf der Karte stehen unter anderem Matjesbrot, Rinderroulade, Schnitzel, Weißwürste und vieles mehr. Zur Spargelsaison gibt's hier natürlich Spargel und im Oktober startet in der Scheune die Gänsesaison.
2 Alt-Berliner Spezialitäten in uriger Atmosphäre in der Schöneberger Weltlaterne
Die Schöneberger Weltlaterne ist seit Jahrzehnten eine Kiezinstitution in der Motzstraße. In der verwinkelten Kneipe mit Esstischen geht es zwischen allerlei Nippes urig und gemütlich zu. Neben Frischgezapftem gibt es hier traditionelle Hausmannskost und Altberliner Spezialitäten: frischer Hackepeter, Riesenkohlrouladen, Buletten, Senfeier, Brathering und Kalbsleber, für Vegetarier*innen aber auch Kräutercrêpe oder Sellerieschnitzel und zum Nachtisch gibt's Omas Rote Grütze!
3 Deutsche Traditionsküche genießen im Luna D'Oro im Clärchens Ballhaus
Das Clärchens Ballhaus ist eine echte Berliner Institution und ein Oldie but Goldie, den wir sehr lieben. Mit dem Luna D’Oro, das im Oktober 2024 eröffnet hat, kehrt die gepflegte Esskultur ins Ballhaus zurück. Da, wo früher getanzt wurde, wird nun geschlemmt und geschmaust. Eine riesige Diskokugel erinnert daran, dass hier einst richtig gefeiert wurde – und sorgt für schönes Licht. Auf der Karte stehen traditionelle deutsche Gerichte wie Königsberger Klopse, Scholle "Müllerin Art", Gurkensalat, Kalbsleber "Berliner Art", Pilzgulasch und Nachtischklassiker wie Spaghettieis und Wackelpudding. Besonders lecker fanden wir die frittierten Spreewaldgurken mit Dill-Dip, das halbe Hähnchen aka Lunas famoser Goldbroiler auf Brot und den veganen Milchreis mit Zimt und Zucker, der optisch an Crème brûlée erinnert. Den Speisesaal im Luna hat übrigens Szenenbildner Uli Hanisch gestaltet, der auch bei Produktionen wie "Babylon Berlin", "Damengambit" und "Die Tribute von Panem" mitgewirkt hat.
4 Deftige Hausmannskost und Kneipen-Flair im Diener Tattersall
Den Diener Tattersall gibt es seit mehr als 100 Jahren, allein deshalb ist das Restaurant mit Kneipen-Flair eine Berliner Institution. Die dunklen Wände sind voll mit alten Fotos von prominenten Stammgästen und Freund*innen des Hauses. Die bodenständige Hausmannskost im Diener wird inklusive Berliner Schnauze gereicht – genau so, wie man es sich eben vorstellt. Unsere Favoriten sind die Eier in Senfsoße, das Wiener Schnitzel und die Klopse. Dazu ein Bier und ein Tratsch mit Barbara, der Besitzerin, und man vergisst, dass Superfoods und Bowls die Berliner Foodszene beherrschen.
5 Deutsche Küche im modernen Wirtshaus Trio in Mitte
Das Trio hinter dem Trio, das sind Eva Alken, Clemens Roesch und Vadim Otto Ursus. Kennengelernt haben sie sich im Otto. Gelegen zwischen Volksbühne, Soho House und Alexanderplatz bieten sie in ihrem Restaurant nun Klassiker der deutsch-österreichischen Küche an, reduziert aufs Wesentliche: Backhendl mit Kartoffel- und Gurkensalat, Königsberger Klopse und Senfeier mit Kartoffelpüree, Forelle Müllerin Art mit Petersilienkartoffeln und Haselnüssen. Dazu Bio-Hauswein aus dem Hahn und Bier von ausgewählten Brauereien aus der Region. Neben den runden und eckigen roten Tischen, die an der großen Fensterfront und auf dem Podest im hinteren Teil des Restaurants stehen, gibt es auch 15 Sitzplätze an der halbrunden Theke. Seit Mai 2024 gibt's im Trio auch Mittagstisch. Auf der Karte stehen zwei Tagesgerichte, Vor- und Nachspeise der Woche und andere Kleinigkeiten.
6 Futtern wie bei Muttern im Zum Schusterjungen
Rustikalen Charme und deutsche Hausmannskost findet ihr hier an der belebten Ecke Danziger-/Lychener Straße mitten im Prenzlauer Berg. Zum Schusterjungen war früher mal eine Eckkneipe, wo malochende Arbeiter nach der Schicht mit Bier und Buletten versorgt wurden. Inzwischen ist es ein Restaurant, wo ebenso Stammgäste wie Tourist*innen einkehren. Hier könnt ihr euch entweder draußen im Gewimmel oder drinnen im schummrig-gemütlichen Schankraum Klassiker wie Soljanka, Forelle nach Müllerin Art, Rindergulasch, Kasslerbraten, oder einfach mal Pellkartoffeln mit Quark gönnen.
7 Gute Weine und deftiger Mittagstisch bei Klemke
Walter und Elfriede Klemke vereinen in ihrem Restaurant zwei Leidenschaften: guten Wein und deftiges, deutsches Essen. Der Eckladen ist seit 20 Jahren eine echte Charlottenburger Institution, wenn nicht sogar eine Pilgerstätte. Mittags steht man bei Klemke Schlange, Geschäftsmänner aus der Gegend schmeißen ihre Krawatten über die Schulter und widmen sich dem legendären Schweinekrustenbraten oder Leberkäse. Jeden Tag gibt es etwas Neues, alle Lebensmittel sind super frisch und auch der Wein ist erstklassig. Wenn ihr also noch den richtigen Tropfen für den nächsten Kochabend sucht – hier werdet ihr ganz sicher fündig.
8 Leckere Käsespätzle bei Peter Schlemihl
Im Herzen des Bergmannkiezes hat sich das Peter Schlemihl ganz der deutschen Küche verpflichtet und tischt demnach wahnsinnig leckere und fluffige Käsespätzle, Braten und Knödel auf. Die Spätzle kann man entweder klassisch mit Bergkäse und Zwiebeln, oder neu interpretiert mit Gorgonzola und Walnüssen futtern. Außerdem gibt es traditionell freitags immer Fisch und für alle, die keine Mama haben, zu der sie zum Sonntagsbraten gehen können, auch einen allsonntäglichen Braten.
9 Gutbürgerliche Küche im Herzen Berlins im Gasthaus Mutter Hoppe
Wer nach einem langen Spaziergang durch das Nikolaiviertel hungrig geworden ist, sollte sich in die gemütlichen Kellerräume der Mutter Hoppe begeben. Mitten im Herzen Berlins wird hier zwischen alten Fässern und Kachelöfen allerlei Leckeres aus der deutschen Küche aufgetischt: Spinatknödel mit Waldpilzragout, Eisbeinsülze, knusprige Entenkeule oder für besonders Hungrige die Spezialität des Hauses: Mutter Hoppes "Großer Latschen" – paniertes Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln und Salat. Mahlzeit!
10 Deftige Hausmannskost bei der Fleischerei Domke
Bei Domke sitzen schon früh am Morgen Männer mit Bier und Wiener auf der Bank und gönnen sich ein herzhaftes Frühstück mit Blick auf die Warschauer Straße. Zur Mittagszeit wird's dann richtig voll in der Fleischerei. Tote Oma, Königsberger Klopse, Schnitzel mit Rotkohl und Kartoffeln, Gulasch oder Eisbein mit Sauerkraut – die Karte ist durch und durch deftig und sorgt hinterher für dicke Bäuche und Müdigkeit. Glücklich macht es aber durch und durch, denn die Portionen sind groß und die Preise gering. Kein Essen kostet mehr als zehn Euro.
Nicht rollstuhlgerecht
11 Traditioneller Kneipenschmaus im Wilhelm Hoeck 1892
Das Wilhelm Hoeck 1892 ist die Traditionskneipe schlechthin, oft entstanden hier Spielfilme und Fernsehserien. Zum Glück für Atmosphäre und Dekor abseits der üblichen Touristenpfade. Einige sind hier mehr als fünf Jahrzehnte Stammgäste. Das äußere Bild reicht von viel Holztäfelung über eine altehrwürdige kupferne Registrierkasse von Krupp sowie Schnapsfässern bis zur Fotowand. Deftig schmausen könnt ihr hier auch: Auf der Speisekarte stehen neben Berliner Originalen wie Currywurst und Buletten auch Eisbein mit Erbsenpüree, Sauerkraut und Kartoffeln, Königsberger Klopse mit Kapernsauce und Roter Bete oder hausgemachte Sülze mit Bratkartoffeln.