Pimp your Spaziergang: 11 Ideen, die Schwung ins Flanieren bringen

© Svenja Stamme

Frische Luft, Bewegung, Sonne – gerade jetzt im Frühling gibt es keine bessere Kombination, um die Stimmung positiv zu beeinflussen. Diesmal kommen wir euch zwar nicht mit neuen Spazierrouten um die Ecke, wer uns allerdings kennt, dürfte wissen, dass wir nichts unversucht lassen, um euch gerade aktuell so viel Abwechslung wie möglich zu bieten. Deshalb haben wir hier 11 Tipps für euch, wie ihr euer Spaziergangs-Game auf ein neues Level heben könnt. Pimp your Spaziergang – oder auch: 11 Ideen, die wieder Schwung ins Flanieren bringen.

1. Die Bücherboxen der Stadt der abklappern

Bücherboxen sind ein tolle Sache. Das Prinzip ist schnell erklärt: Leere Telefonzellen oder andere überdachte Konstruktionen werden kreuz und quer durch die Stadt zum Bücherregal umfunktioniert und sind für alle Berliner*innen jederzeit öffentlich zugänglich. Ihr könnt vorher eigene Bücher ausmisten und sie zum Tauschen mitbringen oder natürlich selbst Schmöker ausleihen. Hier findet ihr eine Liste mit öffentlichen Bücherschränken in Berlin, die ihr während eures Spaziergangs abgrasen könnt.

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2. Der frühe Vogel fängt den Sonnenaufgang

Eine relativ simple, aber sehr wirkungsvolle Idee, um mehr Abwechslung in eure Spaziergangsroutine zu bringen: den Zeitpunkt verlegen. Anstatt mittags die übliche Stunde um den Block zu laufen oder nach Feierabend ein paar Schritte mit dem täglichen Einkauf zu verbinden, könnt ihr euren Spaziergang zum Beispiel früh morgens zum Sonnenaufgang in ein echtes Highlight verwandeln. Unser Tipp: Steht am Wochenende früh auf, kocht euch eine Kanne Kaffee und kraxelt auf den Drachenberg im Grunewald. Von hier aus lässt sich mit etwas Glück ein herrlicher Sonnenaufgang über Berlin erleben. Ihr müsst dafür zwar sehr früh aufstehen, aber die Strapazen zahlen sich aus, versprochen!

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3. Einen Star Walk bei Nacht machen

Wer Nachtwanderungen mag, kann auch spät abends noch tolle Dinge draußen entdecken – und dafür morgens ausschlafen. Hier haben wir euch bereits schöne Routen gezeigt, wo es sich in Berlin auch im Dunkeln hervorragend spazieren lässt. Bei guten Wetterbedingungen und klaren Sichtverhältnissen lohnt es sich aber, vor allem ein Blick nach oben in den Himmel zu werfen, um Sternbilder zu erkennen. Besonders gut gelingt das ein Stückchen weiter auswärts, wo die Stadt nicht mehr so hell erleuchtet ist. Wem das zu viel Aufwand ist, der kann die App Star Walk zur Hilfe nehmen. Die hilft euch auch in der Stadt beim Erkennen der Sternbilder und hält außerdem spannende Informationen über Planetenkonstellationen und Mondphasen bereit. Macht total Laune und ihr lernt ganz nebenbei ne Menge über Astronomie. Sehr zu empfehlen!

© Oli Henze

4. Einen Kunst- und Kultur-Audiowalk über die Karl-Marx-Allee unternehmen

Die Karl-Marx-Allee ist wohl einer der schönsten Boulevards, die Berlin zu bieten hat und eignet sich ideal für einen ausgiebigen Sonntagsspaziergang. Die Stalinbauten entlang der Allee, die sich von den pompösen Türmen am Frankfurter Tor bis zum Strausberger Platz erstrecken, gelten als die prachtvollsten Architekturzeugnisse der DDR. Wenn ihr mehr über die Geschichte dieser Gegend erfahren wollt, checkt unbedingt mal die Audiowalks von Kunst im Stadtraum bei Mixcloud aus, die im Rahmen einer Radiosendung entstanden sind. Interessant!

© Marit Blossey

5. Packt eure Kamera ein und macht eine Fototour

Im Zeitalter des Smartphones drückt man ja eigentlich permanent und zu jeder Zeit auf den Auslöser. Nichts gegen Schnappschüsse, aber sobald man eine richtige Kamera – also kein Smartphone – in die Hand nimmt, schaut man irgendwie noch mal etwas genauer, ja konzentrierter hin und schärft den eigenen Blick für seine Umwelt und das Detail. Geht es euch auch so? Wir finden: Das ist gerade jetzt in Pandemie-Zeiten eine tolle Beschäftigung, der man perfekt unterwegs beim Spazieren nachgehen kann. Egal für welche Motive euer Herz schlägt, packt eure Kamera ein und macht einen Streifzug durch die Stadt. In diesem Sinne: Picture it or it didn't happen!

© Hella Wittenberg

6. Ein kulinarischer Spaziergang...oder: Der Snack ist das Ziel!

Der vielleicht motivierendste Grund, das Haus zu verlassen? Hunger! Bevor ihr euch aber über die heiß ersehnte warme Waffel, die süße Zimtschnecke oder den Burger eures Vertrauens hermacht, heißt es: Füße vertreten. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Pro-Tipp für alle Foodlover unter euch: Erstellt euch vorher eine kulinarische Route, die sich bis zum Ende des Spaziergangs steigert. Den ersten Stopp legt ihr zum Beispiel bei eurem Kaffee-Dealer des Vertrauens ein. Der zweiter Stopp gilt dem Lieblingscafé für den süßen Snack zwischendurch. Und beim letzten Stopp, dem kulinarischen Highlight eures Walks, dürft ihr schlemmen, was das Zeug hält. Beste Wochenendbeschäftigung.

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7. Clean-up: Unterwegs Müll sammeln

Wir alle sollten uns regelmäßig wieder erinnern, die Natur mindestens so sauber zu hinterlassen, wie wir sie vorgefunden haben. Oder noch besser: sauberer. Das Ausmaß der Vermüllung und der damit einhergehenden Umweltverschmutzung nimmt aktuell leider wieder zu. Deshalb ist es gerade in einer Stadt wie Berlin angebracht, öfter mal selbst Müll zu sammeln und in die dafür vorgesehenen Mülleimer zu werfen. So ein Clean-up lässt sich easy und ohne große Vorbereitungen in eure Spaziergänge durch die Parks der Stadt integrieren. Packt einen Müllsack und Handschuhe ein und schon kann's losgehen.

© Kerstin Musl

8. "Der Tod in Venedig": Auf den Spuren von Thomas Mann

Geschichte trifft auf Gegenwart: Das Künstler*innenkollektiv Raum+Zeit hat sich dem Literaturklassiker "Der Tod in Venedig" von Thomas Mann angenommen und die Geschichte des alten Venedigs ins Hier und Jetzt Berlins transferiert. Durch die Augen und Ohren des "modernisierten" Hauptprotagonisten der Novelle, Gustav von Aschenbach, führt euch der Audio-Spaziergang entlang der Spree, durch das Nikolai- und Klosterviertel und "untersucht das Unbehagen über die Identität unserer Gesellschaft im Spiegel der Corona-Pandemie". Für alle, die das Theater derzeit so schmerzlich vermissen, ist der rund 35-minütige Spaziergang genau das Richtige. Allerdings ist die Story nichts für schwache Nerven, haben wir uns sagen lassen. Hier könnt ihr das Hörspiel downloaden, auf dem Handy speichern und direkt los spazieren!

dorotheen
© Daliah Hoffmann

9. Stadtrallye und Schnitzeljagd durch Berlin mit lialo

Wer auf Spaziergänge mit einem gewissen Twist steht, dem legen wir die App lialo ans Herz. Ihr habt Lust Schöneberg durch die Augen und Ohren von David Bowie zu entdecken? Dalli Dalli durch das Wins- und Bötzowviertel? Oder sportlich durch den Olympiapark? Mit den Touren von lialo könnt ihr während unterschiedlichen Stadttouren und Rallyes die vielen Kieze und Geschichten der Stadt spielerisch kennenlernen. Super cool: Ihr könnt auch selbst eine Schnitzeljagd mit verschiedenen Zwischenhalten entwerfen und los geht der Spaß quer durch die Stadt – mit dem*der Partner*in, mit Freund*innen oder der Familie.

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10. Gassi-Pate werden und Spaziergänge mit Hund genießen

Der Vorteil, wenn man Hundebesitzer*in ist: Man muss das Haus mehrmals täglich verlassen, um mit den Vierbeinern Gassi zu gehen. Und überhaupt: Hunde machen einfach jeden Spaziergang besser. Nur was tun, wenn man kein eigenes Haustier besitzt? Erste Möglichkeit: Ihr trefft euch mit einem*r Freund*in, der*die einen Hund hat und dreht zusammen eine Runde im Grünen. So schlagt ihr gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zweite Möglichkeit: Ihr leiht euch den Vierbeiner für einen ausgiebigen Spaziergang bei Bekannten oder den Nachbar*innen aus. Oder ihr werdet Gassi-Pate und geht regelmäßig mit einem Hund aus dem Tierheim spazieren. In vielen Tierheimen benötigt ihr dafür aber bestimmte Voraussetzungen wie eine Mitgliedschaft im Tierschutzverein Berlin oder ein vorher absolviertes kostenlos Seminar, um das Ehrenamt übernehmen zu können.

© Kerstin Musl

11. Unbekannte Pfade einschlagen und neue Kieze entdecken

Ihr könnt euren Kiez so langsam nicht mehr sehen? Verstehen wir. Um ein bisschen mehr Abwechslung in eure daily routine zu bringen, solltet ihr – wann immer es möglich ist – über den Tellerrand schauen. Dafür muss man gar nicht immer große Ausflüge oder Reisen unternehmen. Ganz im Gegenteil: Es reicht schon, wenn ihr etwas anderes als eure eigene Straße seht, neue Wege geht und eure Gewohnheiten kurzzeitig durchbrecht. Wunderbar gelingt das zum Beispiel, indem ihr neue Kieze entdeckt. Hauptsache andere Häuser, andere Läden, andere Leute. Ihr werdet's merken. Berlin ist mehr als Mitte, Kreuzkölln oder Prenzlauer Berg. Wir waren vor Kurzem zum Beispiel im Kaskelkiez in Lichtenberg unterwegs. Der ist fußläufig vom Ostkreuz zu erreichen. Für zwei Stündchen waren wir aber in einer ganz anderen Welt und konnten kaum glauben, wie schön es hier ist. Merke: Öfter mal neue Pfade erkunden.

Kaskelkiez
© Insa Grüning

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