Nach den Wiedereröffnungen – Wie Restaurants & Cafés mit den neuen Lockerungen umgehen (Teil 2)

© Daliah Hoffmann

Als digitales Stadtmagazin und Foodblog interessieren wir uns dafür, wie es den gastronomischen Betrieben der Stadt in diesen schwierigen Zeiten geht. Wir fragen uns: Wie gehen sie mit den neuen Lockerungen um? Wie wird das Ganze bei den Gästen angenommen? Und können ihre Läden unter den aktuellen Gegebenheiten überleben? Nicht für alle gastronomischen Betriebe hießen die Lockerungen, die am 15. Mai in Kraft traten, eine sofortige Wiedereröffnung und die Rückkehr zum "normalen" Betrieb.

Nachdem Leonie vom A Never Ever Ending Love Story, Billy vom Nobelhart & Schmutzig und Rebecca vom Estelle Dining uns im ersten Teil dieser Serie erzählt haben, wie es ihnen mit den Lockerungen ergeht, kommen heute Gastronom The Duc Ngo (u.a. Madame Ngo, Cocolo Ramen, Kuchi), die Schwestern Sophie und Xenia vom Rocket & Basil und Jan Diekmann von Jones Ice Cream zu Wort.

Rocket & Basil in Tiergarten

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Die Schwestern Sophie und Xenia betreiben in Tiergarten ihr Café Rocket & Basil. Zuvor haben die beiden den gleichnamigen Blog gehabt, auf dem sie traditionelle persische Rezepte gepostet haben. Die Tische in dem Café zwischen Potsdamer Straße und Gleisdreieckpark waren vor Corona stets voll, besonders am Wochenende war das Rocket & Basil gut besucht. Die vergangenen Wochen wurde auf Lieferung, Takeaway und Abholung umgestellt – auch als Cafés und Restaurants wieder öffnen durften. Seit dem 17. Juni hat der Laden auch wieder für Gäste geöffnet.

Wie geht es euch gerade?
Gut... wir planen die nächsten Schritte und überlegen wie wir unser Konzept anpassen könnten um sicher durch 2020 zu kommen.

Sind die Maßnahmen für euch umsetzbar? Was musstet ihr verändern, um wieder öffnen zu können?
Rocket and Basil, wie es vor Corona war, ist nicht umsetzbar. Der Laden ist einfach zu klein, aber wir arbeiten hart an einem angepassten Konzept, das rundum Sinn macht.

Wie läuft es seitdem?
Gut! Wir sind zufrieden und optimistisch.

Wie werden die neuen Maßnahmen von den Gästen angenommen? Halten sie sich daran?
Da wir den Laden noch nicht zum Sitzen aufgemacht haben, ist es relativ entspannt sich an die Maßnahmen zu halten.

Kann euer Laden unter den aktuellen Gegebenheiten überleben?
Wir passen unser Konzept, wie gesagt, an.

Was gibt euch gerade Hoffnung?
Es ist eine schwierige Zeit, nicht nur wegen Corona, aber wir glauben fest daran, dass wir auch von dieser Situation unglaublich viel lernen werden, über uns, unser Geschäft und die Welt, und das gibt uns schon eine gewisse Form von Hoffnung.

Wir glauben fest daran, dass wir auch von dieser Situation unglaublich viel lernen werden.
Sophie & Xenia

The Duc Ngo, Chefkoch und Gastronom

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The Duc Ngo ist einer der bekanntesten Gastronomen Berlins. Zu seinen Restaurants gehören das Kuchi in Charlottenburg und Mitte, das Cocolo Ramen in Kreuzberg, das Madame Ngo und das 893 Ryotei auf der Kantstraße. Duc hat uns verraten, wie es für seine Läden seit den Lockerungen läuft und was ihm gerade Hoffnung gibt.

Natürlich passiert es ab und zu, daß die Gäste kurz vor 22 Uhr doch noch eine Flasche Wein haben wollen, und wir sie dann nur schwer vertreiben können. Aber ich bin sehr rigoros.
The Duc Ngo

Wie geht es dir gerade?
Mir gehts den Umständen entsprechend!

Sind die Maßnahmen für euch umsetzbar? Was musstet ihr verändern, um wieder öffnen zu können?
Die Maßnahmen sind in den meisten meiner größeren Läden mit Terrasse gut umsetzbar, jedoch in einigen kleinen Läden haben wir schon Schwierigkeiten.

Wie läuft es seitdem?
Seit dem Restart laufen meine Läden eigentlich sehr gut an. Die Gäste sind sehr froh und dankbar, dass wir wieder da sind. Alle Läden sind so gut wie "voll". Voll heißt aber zurzeit nur 50-60%, da die Mindestabstände eingehalten werden müssen. Die Stimmung in einigen Läden ist trotz allem sehr gut und ausgelassen. Mann merkt schon, dass die Leute sehr gerne das Geld für besondere Abende ausgeben wollen. Der Durchschnitts-Bon ist schon höher als normal.

Wie werden die neuen Maßnahmen von den Gästen angenommen? Halten sie sich daran?
Unsere Gäste sind sich den neuen Bestimmungen eigentlich sehr bewusst und sind auch total d'accord damit. Natürlich passiert es ab und zu, dass die Gäste kurz vor 22 Uhr doch noch eine Flasche Wein haben wollen und wir sie dann nur schwer vertreiben können. Aber ich bin sehr rigoros.

Können deine Läden unter den aktuellen Gegebenheiten überleben?
Ich denke wir müssen ein bis zwei Monate abwarten, bis wir wirklich alle wirtschaftlichen Auswirkungen der Einschränkungen beziffern können. Zurzeit fühlt es sich – trotz der Einschränkungen – sehr gut an.

Was gibt dir gerade Hoffnung?
Meine Mitarbeiter und Kollegen, die sehr motiviert sind und hart arbeiten, geben mir die Hoffnung und eine Aufgabe, dass ich nicht aufgeben darf!

Jones Ice Cream in Schöneberg

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Jones Ice Cream ist definitiv meine Lieblingseisdiele. Der Laden von Gabrielle und Jan ist mein "happy place" und das Eis besser als jede Medizin. Weil hier Schlange stehen und ein volles Haus zur Tagesordnung gehören, haben die beiden während Corona und auch nach der Wiedereröffnung der Gastronomie viele Änderungen eingeführt und beibehalten. Uns hat Jan erzählt, wie es seit den Lockerungen läuft und wie die Gäste die Maßnahmen annehmen.

Wie geht es dir gerade?
Uns geht's gut. Gesundheitlich ist alles fein und wirtschaftlich kommen wir auch klar.

Sind die Maßnahmen für euch umsetzbar? Was musstet ihr verändern, um wieder öffnen zu können?
In der Zeit, in der wir für den Eiskugel-Verkauf geschlossen hatten und nur unsere großen 450g-Becher verkauft beziehungsweise geliefert haben, war die Umsetzung schon sehr spannend und arbeitsaufwendig. Wir mussten ein komplett neues Geschäftskonzept (Onlineshop, Lieferradius, Lieferrouten planen, Online-Bezahlsystem etc.) entwickeln und in kürzester Zeit auf die Beine stellen. Als wir am 15. Mai wieder mit dem Eiskugel-Verkauf gestartet haben, war es sehr gut, ausschließlich take away umstellen zu können. Wir haben draußen die Sicherheitsabstände markiert und eine Absperrung auf dem Gehweg installiert, sodass wir unseren Kunden eine Orientierung geben konnten.

Im Laden hat sich schon von der Organisation her einiges geändert: Wir haben alle Sitzplätze im Innenbereich (im Außenbereich im übrigen auch) abgebaut und ein System entwickelt, damit überall der Mindestabstand eingehalten werden kann.
Wir bedienen nur zwei Leute gleichzeitig, haben die Kasse extra gestellt und separat besetzt und unser Personal trägt Mund-und Nasenschutz. Alles in allem konnten wir zum Glück sehr schnell reagieren und haben die Maßnahmen auch schnell installiert. Das hat reibungslos funktioniert.

Wie läuft es seitdem?
Grundsätzlich läuft es ganz gut. Auch wenn uns einige Prozent fehlen werden, können wir bis jetzt alle Rechnungen bezahlen.

Die Resonanz unserer Kunden. Das ist einfach überwältigend.
Jan Diekmann

Wie werden die neuen Maßnahmen von den Gästen angenommen? Halten sie sich daran?
Die Maßnahmen werden vom Großteil sehr gut und mit viel Verständnis angenommen. Das Gleiche gilt für das Einhalten den Neuerungen.

Kann dein Laden unter den aktuellen Gegebenheiten überleben?
Ja das kann und wird er. Dafür werden wir alles uns Mögliche geben und tun. Die Aufgabe wird im Winter noch sehr, sehr spannend...

Was gibt dir gerade Hoffnung?
Die Resonanz unserer Kunden. Das ist einfach überwältigend. Und der Lieferservice. Das kann und wird vermutlich etwas werden, um vor allem im Winter ein weiteres Geschäftsfeld zu erschließen und in den schwächeren Monaten aktiv zu bleiben.

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