Kieztour: So verbringt ihr einen tollen Tag im Nollendorfkiez

Ich hatte in den letzten Monaten viel Zeit zum Spazierengehen und habe meine Nachbarschaft und die umliegenden Kieze besucht und erkundet. Neben dem Akazienkiez war und bin ich besonders häufig im angrenzenden Nollendorfkiez, der auch als Fugger- oder Motzstraßenkiez bekannt ist. Hier befindet sich nicht nur Berlins größter Gay-Community-Treffpunkt mit queeren Cafés, Bars, Läden und Galerien, sondern auch mein liebster Wochenmarkt, Berlins einziges Street-Art-Museum und vieles mehr. Wir starten jetzt unsere kleine Schöneberger Kieztour rund um den Nollendorfplatz mit einem richtig guten Frühstück.

Im Frühstück 3000 lecker und ausgefallen in den Tag starten

Bildcollage-Frühstück 3000
© Daliah Hoffmann-Konieczka

Im Oktober 2020 hat das Frühstück 3000 auf der Bülowstraße unweit des Nollendorfplatzes nach einigen Pop-up Events endlich sein festes Zuhause gefunden und wir damit eine weitere Lieblingsadresse für spektakulären (boozy) Brunch. Was ich an dem All-Day-Breakfast-Restaurant am meisten mag? Die wirklich leckeren und ausgefallenen Gerichte wie das Crispy Chicken auf Cheddar-Waffel mit Chilli-Bacon-Karamell und Kräutersalat oder das French Toast mit Sanddornsud, Quark-Espuma und Leinöl. Mindestens genauso toll finde ich aber auch den wirklich aufmerksamen und freundlichen Service von den Macher*innen Maximiliane, Martin, Lukas und ihrem Team. In der Berliner Gastroszene ist das bekanntlich leider nicht selbstverständlich.

Frühstück 3000 | Bülowstraße 101, 10783 Berlin | Montag – Sonntag: 09–16 Uhr | Mehr Info

Street Art bestaunen im Urban Nation Museum of Contemporary Art

© Max Müller

Zwischen Nollendorfplatz und Dennewitzplatz ähnelt die Bülowstraße eher einem Open-Air-Museum für Murals und Graffiti. Auch jenseits der Hauptstraße findet ihr im Nollendorfkiez an vielen Hauswänden tolle Street Art. Das Urban Nation Museum of Contemporary Art, direkt gegenüber vom Frühstück 3000, beherbergt eine ständige, teilweise interaktive Ausstellung mit Street Art, Skulpturen und Fotografien. Außerdem ist das Haus selbst ein einziges Kunstwerk. Die gesamte Außenfassade wird regelmäßig von Künstler*innen mit neuen Murals gestaltet.

Urban Nation | Bülowstraße 7, 10783 Berlin | Dienstag & Mittwoch: 10–18 Uhr, Donnerstag – Sonntag: 12–20 Uhr | Mehr Info

Schlendern, shoppen und essen auf dem Winderfeldtmarkt

© Daliah Hoffmann

Ich läute das Wochenende gerne mit einem Besuch des Winterfeldtmarktes ein. Auf dem Wochenmarkt bekommt ihr frische Blumen, (Bio)Obst und Gemüse, türkische Hausmannskost, Backwaren, handgemachten Schmuck, Möbel und vieles mehr. Beim Italiener in der Mitte des Marktes gibt es außerdem das vielleicht leckerste Tiramisu der Stadt. Bei gutem Wetter kann es hier schon mal richtig voll werden, dann schlängeln sich neben den Schönerberger*innen und Berliner*innen auch jede Menge Angereiste durch die Gänge. Meine kulinarischen Highlights auf dem Markt sind die Galettes, die gegrillte Makrele vom Fischgriller Jürgen Fürgut und der Maultaschen Burger von Teig & Füllung.

Wochenmarkt auf dem Winterfeldtplatz | Mittwoch: 08–14 Uhr, Samstag: 08–16 Uhr | Mehr Info

Queere Kunst schauen bei The Ballery

© Jessica Pamp | Unsplash

2014 hat der gebürtige Engländer Simon Williams im Schöneberger Nollendorfkiez die Galerie The Ballery gegründet. Seither hostet er in seinem Studio Ausstellungen, Aufführungen und kreative Workshops. Ein Großteil der Künstler*innen kommen aus der queeren Szene. Fünf Jahre lang veranstaltete er hier auch das Sprachenaustausch- und Netzwerkevent "Speak Easy", an dem wöchentlich über 100 Besucher*innen teilnahmen. Während der Corona-Pandemie gründete Simon gemeinsam mit Matt Long außerdem die TransVision, eine Live-TV-Varieté-Show, die mittlerweile sieben Folgen hat und auf dem YouTube-Channel angeschaut werden kann.

The Ballery | Nollendorfstraße 11-12, 10777 Berlin | Montag – Samstag: 13–18 Uhr | Mehr Info

Auf einen Absacker in die Stagger Lee Cocktailbar

© Stagger Lee

Nach Konsum und Kultur geht es zum Schluss ins Stagger Lee. Die Bar ist eine echte Institution. Beim Betreten der gemütlichen Cocktailbar begibt man sich auf eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Schummriges Licht, viel dunkles Holz, Antiquitäten aus vergangenen Zeiten und eine Schwingtür sorgen für den einzigartigen Saloon-Look. Auf die Ohren gibt es einen Mix aus Soul, Rock & Roll und Blues. In die Gläser und Tassen kommen ausgefallene Cocktailkreationen mit hausgemachten Sirupen und Spirituosen. Wenn ihr am liebsten an Drinks mit Whiskey, Gin, Tequila und Rum nippt, kommt ihr hier ganz sicher auf eure Kosten.

Stagger Lee | Nollendorfstraße 27, 10777 Berlin | Montag – Sonntag: 19–02 Uhr | Mehr Info

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