11 Museen und Ausstellungen, die immer kostenlos sind

Wer sich für Kunst, Geschichte und Wissenschaft interessiert und sich gerne eine Ausstellung ansieht, muss dafür mitunter tief in die Tasche greifen. Nicht selten blättert man für einen Besuch 8 bis 15 Euro hin, für Sonderausstellungen sogar noch mehr. Für alle, denen dafür das nötige Kleingeld fehlt, haben wir deshalb 11 kostenlose Museen und Ausstellungen in Berlin herausgesucht. Ob Galerie, interaktive Installation oder Dokumentationszentrum, an diesen Orten bekommt ihr Kultur pur, ohne dafür auch nur einen Cent zu bezahlen. Viel Spaß!

Humboldt Lab, Humboldt Forum
© Humboldt Universität zu Berlin / schnellebuntebilder / Inside Outside | Petra Blaisse / Foto: Philipp Plum

1
Im Humboldt Labor auf interaktive Forschungsreise gehen

Im Humboldt Labor im ersten Stock des Humboldt Forums erwartet euch eine wahre wissenschaftliche Wunderkammer. Wissenschaftler*innen der Humboldt-Universität zeigen in der kostenlosen Dauerausstellung ihre interdisziplinäre Forschung zur Wechselwirkung zwischen Mensch und Umwelt. Auf 600 qm finden sich interaktive Installationen und von der Decke hängende Glaskästen mit Ausstellungsstücken aus Bereichen wie Biologie, Geschichte, Sprachwissenschaft und Medizin. Hier könnt ihr lernen, wie aktiv unser Gehirn im Schlaf ist, einen Fischschwarm steuern oder euer Wissen über Gebärdensprache testen. Ihr kommt definitiv schlauer heraus, als ihr hineingegangen seid!

Ausstellung Zurückgeschaut Museum Köpenick
© Daniela Incoronato, Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt

2
Perspektivwechsel in „Zurückgeschaut – Looking Back“ im Museum Treptow

Die Ausstellung „Zurückgeschaut – Looking Back“ im Museum Treptow widmet sich der „Ersten Deutschen Kolonialausstellung“, die 1896 in Berlin stattfand. Dabei wurden insgesamt 106 Menschen aus deutschen Kolonien in Afrika öffentlich zur Schau gestellt, um von einem Millionenpublikum begafft zu werden. Die Ausstellung gibt jenen Frauen und Männern aus der diskriminierenden „Völkerschau“, von denen viele in Deutschland blieben, endlich ein Gesicht und eine Geschichte.

  • Museum Treptow Sterndamm 102, 12487 Berlin
  • Montag – Donnerstag: 10–18 Uhr, Freitag: 09–14 Uhr, Samstag – Sonntag: 14–18 Uhr
  • Eintritt frei
© Gemeinfrei

3
DDR-Dauerausstellung in der Kulturbrauerei

Die Dauerausstellung “Alltag in der DDR” gewährt einen Einblick in das tägliche Leben der Menschen unter der Führung des SED-Regimes. Anstatt sich endlose Texte auf Infotafeln durchlesen zu müssen, kann man sich hier alte Ost-Werbung, Alltagsgegenstände und eine nachgebaute Kaufhalle mit original Ostprodukten anschauen. Die Ausstellung ist überraschend bunt, verbreitet aber trotzdem keine naive Ostalgie, weil sie neben erstaunlichen DDR-Souvenirs auch zeigt, wie sich das System in den Alltag aller Bürger*innen einmischte. Der Eintritt ist frei.

© Kerstin Musl

4
Kunst im Bethanien ansehen

Wer Kunst und schöne, alte Gebäude liebt, wird auch den Kunstraum Kreuzberg/Bethanien mögen. Im 1847 erbauten ehemaligen Diakonissen-Krankenhaus am Mariannenplatz finden sich heute Gruppen- und Themenausstellungen zu sozialen und kulturellen Gegenwartsprozessen in Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Künsten. Hier könnt ihr jeden Tag kostenlos vorbeischauen. Im Sommer findet hier übrigens auch Open-Air-Kino statt, die sind zwar nicht kostenlos, aber die besondere Kulisse ist in jedem Fall einen Besuch wert.

  • Kunstraum Kreuzberg/Bethanien Mariannenplatz 2, 10997 Berlin
  • Sonntag – Mittwoch: 10–20 Uhr, Donnerstag – Samstag: 10–22 Uhr | Führungen auf Anfrage
  • Eintritt frei
Museum der Trostfrauen Moabit
© Tinanya Mendy

5
Das Museum der Trostfrauen in Moabit besuchen

Mitten in Moabit betreibt der Korea Verband einen Erinnerungsort für sogenannte "Trostfrauen". So nannte man einst jene über 200.000 Frauen meist koreanischer Herkunft, die im Zweiten Weltkrieg vom japanischen Militär in Lagerbordellen in die sexuelle Sklaverei gezwungen wurden. Neben den ergreifenden Zeug*innenberichten einzelner Überlebender zeigt das 2022 neu eröffnete Museum der Trostfrauen den fortdauernden und weltweiten Zusammenhang von Krieg und sexueller Gewalt.

© Hella Wittenberg

6
Im Futurium diskutieren, wie wir in Zukunft leben wollen

Wie werden wir uns in Zukunft fortbewegen? Wie werden wir arbeiten? Wie funktionieren unsere Städte? Diesen und weiteren wichtigen Fragen könnt ihr im Futurium auf den Grund gehen. Das Futurium versteht sich als Museum, Labor, Forum und Bühne der Zukunft, in dem alle, die Lust auf die Gestaltung ebendieser haben, sich einbringen können. Aber es werden nicht nur wissenschaftliche Themen diskutiert, sondern der Blick auch auf Gesellschaft, Kunst und Politik gerichtet. Perfekt, wenn ihr an einem Wochenende nicht wisst, was ihr mit eurer freien Zeit anstellen sollt oder die Kids beschäftigt werden wollen – auch bei schlechtem Wetter. Der Eintritt ist kostenlos!

  • Futurium Alexanderufer 2, 10117 Berlin
  • Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag: 10–18 Uhr, Donnerstag: 10–20 Uhr, Dienstag geschlossen
  • Eintritt frei
König Galerie
© König Galerie | Roman März

7
Moderne Kunst in der König Galerie anschauen

Die König Galerie wurde 2002 von Galerist Johann König, dem Sohn des bekannten Kurators Kasper König, gegründet und ist inzwischen zu einer festen Institution in der Berliner Kunstlandschaft geworden. 2015 sind Lena und Johann König mit der Galerie in die Räumlichkeiten der St. Agnes-Kirche in Kreuzberg gezogen. Der brutalistische Bau, der früher als katholisches Kirchengebäude genutzt wurde, dient mit seinen großzügigen Räumen heute primär der Ausstellung von Kunstwerken unter anderem von Jeppe Hein, Claudia Comte oder Michael Sailstorfer.
© Uwe Bellm

8
Mehr über das Dritte Reich lernen in der Stiftung "Topographie des Terrors"

Unweit des Potsdamer Platzes, wo während des Nationalsozialismus die Zentrale der Geheimen Staatspolizei stand, befindet sich heute die Stiftung "Topographie des Terrors". In dem Dokumentationszentrum und der Freiluftausstellung wird der Terror im Dritten Reich in all seinen Facetten anhand von Infotafeln und eindrücklichen Bildern veranschaulicht.

© Urban Nation | Graft Architekten

9
Internationale Streetart gucken im Urban Nation Museum

Streetart und Museum – passt das zusammen? Im Museum for Urban Contemporary Art vom Künstlerkollektiv Urban Nation könnt ihr euch davon überzeugen, denn hier findet internationale Streetart ein Zuhause. Dabei soll das Museum aber mehr sein als ein klassisches Museum, ohne dessen Kernaufgabe zu vernachlässigen: Neben einer ständigen, teilweise interaktiven Ausstellung wird die Außenfassade des Hauses regelmäßig von Streetart-Künstler*innen mit neuen Murals gestaltet.

  • Urban Nation Museum for Urban Contemporary Art Bülowstraße 7, 10783 Berlin
  • Dienstag – Mittwoch: 10–18 Uhr, Donnerstag – Sonntag: 12–20 Uhr
  • Eintritt frei
Jüdisches Museum
© Wiebke Jann

10
Die Dauerausstellung des Jüdischen Museums besuchen

Seit 2001 steht in Berlin eine der herausragendsten Institutionen über die jüdische Geschichte und Kultur: das Jüdische Museum Berlin. Gebaut wurde es nach den Plänen des Star-Architekten Daniel Libeskind. Auf über 3.500 Quadratmetern könnt ihr euch die Geschichte der Jüd*innen in Deutschland multimedial erarbeiten. "Jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland" heißt die seit 2020 laufende Dauerausstellung, in der statt angestaubtem Geschichtsunterricht neue zeitgemäße Schwerpunkte gesetzt wurden: Wie ist die Beziehung von Jüd*innen zu ihrer nicht-jüdischen Umwelt? Wie ging man mit der Zäsur des Holocaust um? Was zeichnet die jüdische Gemeinschaft heute aus? Welche Perspektiven hat sie auf politische, gesellschaftliche und kulturelle Phänomene ihrer Zeit? Hier werden die Geschichte nach 1945 sowie die Kultur und Gemeinden bis heute zeitgemäß aufbereitet.

© Marit Blossey

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Tolle Fotoausstellungen im Willy-Brandt-Haus besuchen

Ein Schatzkästchen an Bildern hält der Ausstellungsbereich der SPD-Zentrale für euch bereit. Ob Sony Photography Award, World Press Photo oder thematische Ausstellungen zu politischen Themen oder zu einzelnen Fotograf*innen: Es gibt immer spannende Bilder zu entdecken und das auch noch kostenlos. Ihr dürft nur den Ausweis nicht vergessen, der muss am Eingang vorgelegt werden.

Kunst in Berlin

Kunst- und Architekturspaziergänge
Wer sich für Kunst im öffentlichen Raum und die Architektur unserer wunderschönen Stadt erwärmt, wird in dieser Liste fündig.
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Kuriose Museen
Egal ob ihr euch für Samurais, Lippenstifte, Computerspiele oder Ekelessen interessiert – bei diesen 11 kuriosen Museen ist für alle was dabei.
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Buch, Mit Vergnügen, Berlin für alle Lebenslagen
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