11 kuriose Museen in Berlin, bei denen sich ein Besuch absolut lohnt
Wenn es Berlin an etwas nicht mangelt, dann sind es Museen. Die großen staatlichen Einrichtungen wie Alte Nationalgalerie, Bodemuseum, Hamburger Bahnhof und Co. warten immer wieder mit neuen Ausstellungen auf. Aber daneben gibt es noch kleinere und weniger bekannte Museen, in denen ihr statt Ölschinken richtig ungewöhnliche und skurrile Ausstellungsstücke findet. Egal ob ihr euch für Samurais, Lippenstifte, Computerspiele oder Ekelessen interessiert – wenn ihr ein kurioses Museum sucht, werdet ihr bei diesen 11 Tipps fündig!
1 In die Welt des Absurden eintauchen im Design Panoptikum
Im Design Panoptikum sind über 3000 skurrile und höchst eigentümliche Artefakte versammelt. Altertümliche medizinische Apparate, surreale Industrieobjekte oder merkwürdige Alltagsgegenstände von anno dazumal – hier kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Aus dem Rätseln auch nicht mehr, denn Schilder mit Objektbeschreibungen gibt es mit voller Absicht nicht. Die Wunderkammer mit Schleudersitz, Katzen-U-Boot, Zahnarztstuhl und Co. bildet ein ganz eigenes begehbares Kunstwerk. Herrlich kurios!
2 Die Museumswohnung WBS 70 besuchen
Von außen sehen Plattenbauten ziemlich bedrohlich aus, dabei können sie in ihrem Innern mitunter ganz gemütlich sein. Die Museumswohnung WBS 70 in Hellersdorf sieht noch genauso aus wie 1987. Alle Möbel und Einrichtungsgegenstände dieses sozialistischen Wohntraums stammen aus original DDR-Produktion, inklusive Spanplatten-Schrankwand, Spitzendeckchen und grüner Velours-Couchgarnitur.
3 Schriftzug-Schätze entdecken im Buchstabenmuseum
Im Buchstabenmuseum sind die gesammelten Buchstaben, Zeichen und Logos nicht einfach nur zum Lesen da. Die bis zu 2,5 Meter hohen Ausstellungsstücke aus Neonleuchten, Holz oder Stahl prägten einst das Berliner Stadtbild und erzählen spannende Geschichten. So könnt ihr euch zum Beispiel das restaurierte Original-Logo des Kaufhauses Hertie anschauen, das entlassene Mitarbeiter*innen 2009 nach der Insolvenz des Unternehmens in der Spree versenkten. Die Ausstellung findet ihr in den S-Bahn-Bögen im Hansaviertel, aus denen ihr es schon von Weitem leuchten seht.
4 Im Spionagemuseum echtes Detektivgeheimwissen entdecken
Ob nun "Die drei ???", "Sherlock Holmes" oder "James Bond", professionelle Schnüffelnasen und furchtlose Spion*innen stehen nicht nur bei Kindern ziemlich hoch im Kurs. Im Spionagemuseum am Leipziger Platz lernt man zum einen die Geschichte von berühmten Agent*innen und kann sich spannende Spionagewerkzeuge ansehen. Vor allem aber könnt ihr selbst versuchen, Geheimcodes und Geheimsprachen zu entziffern, eure Lieblingswebsite zu hacken, euch einem Lügendetektortest unterziehen oder eure Geschicklichkeit im Laser-Parcours testen. Das perfekte Anti-Langeweile-Programm für Klein und Groß!
5 Kunst tanken im Kleinen Grosz Museum in Schöneberg
In Schöneberg hat 2022 Das Kleine Grosz Museum an der Bülowstraße eröffnet – und zwar in einer ehemaligen Shell-Tankstelle. "Klein" ist in diesem Fall übrigens wirklich wörtlich zu verstehen, denn in das Museum passen gerade einmal 50 Besucher*innen. In den Innenräumen der ehemaligen Werkstatt könnt ihr jetzt Kunst von George Grosz – von Dada bis zur Nachkriegszeit – anschauen. Da, wo früher einmal Zapfsäulen standen, könnt ihr anschließend in einem wunderschönen Kieferngarten mit Koi-Teich und Sitzgelegenheiten im Schatten chillen, Kuchen essen und kühle Drinks genießen. Was für eine fantastische Oase mitten in der Stadt!
6 Im Computerspielemuseum zocken, was das Zeug hält
Im Computerspielemuseum könnt ihr eine bunte Zeitreise durch die Spielegeschichte unternehmen und zocken, was das Zeug hält. Insgesamt befinden sich in der Ausstellung über 300 Exponate – von seltenen Original-Spieleautomaten aus den 80ern mit Retro-Spielen wie Donkey Kong oder Space Invaders bis zu aktuellen 3D-Spielen. Ein Besuch lohnt sich für Jung und Alt: So manche*r freut sich hier wie ein kleines Kind beim Anblick der Spieleklassiker aus der Kindheit.
7 Gruseln im medizinhistorischen Museum der Charité
Dieses Museum ist bekannt für seine „pathologisch-anatomische Sammlung“. Sagt eigentlich schon alles. Wem der im Museum befindliche Seziersaal eines Pathologen noch nicht für anschließende Albträume gereicht hat, der kann dank der 750 Objekte umfassenden Feucht- und Trocken-Präparate-Sammlung u. a. einen Blick auf Tumore, fötale Fehlbildungen und deformierte Organe werfen. Nichts für Zartbesaitete.
8 Über Kampfkunst staunen im Samurai Museum
In Europas einzigem Museum für Samurai-Kunst taucht ihr ein in die Welt der sagenumwobenen Krieger und lernt, welchen Einfluss sie auf die japanische Kultur hatten. Es gibt jedoch nicht nur Schwerter, Rüstungen und Waffen zu sehen. Holografische Projektionen, interaktive Installationen und 3D-Modelle laden explizit zum Anfassen ein. Auf der museumseigenen Theaterbühne könnt ihr Vorführungen mit Taiko-Trommeln lauschen und im Teehaus einen Einblick in den Ablauf einer traditionellen Teezeremonie bekommen.
9 Das skurrile Lippenstift-Museum besuchen
Der Visagist René Koch hat ein Faible für Lippenstifte. Nun hat er seine einzigartige, wenngleich recht skurrile Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Lippenstift-Museum könnt ihr nicht nur eine ganze Reihe von, klar, Lippenstiften entdecken, sondern auch Rezepte vom Barock bis in die Gegenwart kennenlernen. Zudem gibt es 150 Lippenstift-Knutscher. Ein Besuch ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
10 Ekel überwinden im Disgusting Food Museum
Eingelegte Mäuse, Bullenpenis, Frosch-Smoothies, Madenkäse und verfaulter Hering – na, läuft euch schon das Wasser im Mund zusammen? Was für unsereins ekelerregend klingen mag, gilt anderorts als absolute Delikatesse. Im Disgusting Food Museum Berlin um die Ecke vom Checkpoint Charlie seht ihr über 90 Essensexponate, bei denen sich zumindest vielen von uns Mitteleuropäer*innen der Magen hebt. Doch die Ausstellung will nicht einfach nur schocken. Vielmehr geht es darum zu zeigen, wie verschieden Essgewohnheiten auf der ganzen Welt sind, wie menschlicher Ekel funktioniert und wie man ihn sogar überwinden kann. Für ganz Mutige gibt es an der Tasting Bar ein paar kleine Kostproben der ausgestellten Objekte. Die Kotztüte gibt es umsonst aufs Haus. Wer traut sich?
11 Über computergesteuerte Monsterroboter im Monsterkabinett staunen
Als "heruntergekommenen Vergnügungspark" bezeichnet die Website des Künstlerkollektivs Dead Chickens ihre Sammlung mechanischer und computergesteuerter Monsterroboter treffend. Schon am Eingang vor dem Kino Central begrüßt die Besucher*innen die aus Restmaterialien bestehende Kreatur "Bloch", in den Kellerräumen gibt es weitere detailverliebt-skurrile Blech-Hybride zu bestaunen – irgendwo zwischen Walt Disney und Hieronymus Bosch.