11 Kunst-Highlights, die ihr im Januar 2024 nicht verpassen solltet
Falls ihr noch auf der Suche nach coolen Vorsätzen für 2024 seid, haben wir einen Vorschlag: endlich das künstlerische Angebot Berlins in vollen Zügen ausschöpfen! Immerhin hat Berlin die mit Abstand höchste Zahl an Galerien und Museen in Deutschland. Es gibt also viel zu sehen. Um euch den Einstieg in euer neues Kunstkenner*innenleben zu erleichtern, haben wir 11 Kunst-Highlights im Januar für euch.
1 Tarek Lakhrissi
Seit September 2023 zeigt die Julia Stoschek Foundation im Rahmen des Formats "Double Feature" Einzelpräsentationen junger Künstler*innen. Ab Januar könnt ihr hier drei Filme des französischen Künstlers und Dichters Tarek Lakhrissi sehen. Lakhrissi erforscht soziopolitische Narrative, die sich auf die Erfahrung der Diaspora und des Queer-Seins in Europa beziehen. Dabei siedelt er seine Arbeiten häufig in surrealistischen Umgebungen an, um den Blick auf die Realität zu verändern.
2 George Grosz: A Piece of My World in a World without Peace. Die Collagen
Am 11. Januar öffnet das Kleine Grosz Museum nach einer Umbauphase wieder seine Türen für Besucher*innen. Die neue Sonderausstellung konzentriert sich auf die bisher weniger bekannten Collagen von George Grosz und spannt einen weiten Bogen von Dada bis Pop Art. Gezeigt werden rund 100 Arbeiten aus der Kunstsammlung und dem Archiv der Akademie der Künste, aus dem George Grosz Estate sowie aus öffentlichen und privaten Sammlungen.
3 Dieter Jung: The Light Behind
Dieter Jung, geboren 1941, ist ein Pionier der künstlerischen Holografie. Er hat sich bereits in den 70er-Jahren in New York und Paris malerisch mit dem Teilchen-Wellen-Dualismus der Quantenphysik auseinandergesetzt. Die Ausstellung "The Light Behind” ist die erste Ausstellung in Berlin seit langer Zeit, in der wegweisende Werke der holografischen Kunst zu sehen sind. Im Zentrum der Ausstellung stehen das Werk “Pendulum und sein Schatten” und die Hologramme.
4 The Dark Rooms Vertical
“The Dark Rooms” wurde erstmalig 2016 in den verlassenen Türmen der Willner Brauerei gezeigt. Nun zieht die Ausstellung in ein altes Automobil-Werk um. Die Location ist unerwartet und ganz anders als “Himmel unter Berlin” – mit verlassenen alten Säulen-Hallen und raumgroßen rostigen Stahlbecken. Der größte Teil des Gebäudes blieb für die Öffentlichkeit bisher verschlossen. Es ist die letzte Möglichkeit, den historischen Bau zu erkunden. Wenige Tage nach der Ausstellung wird das Areal für mehrere Jahre für Sanierungsarbeiten geschlossen.
5 Monira Al Qadiri: Usurper
Monira Al Qadiri (geb. 1983) ist eine kuwaitische bildende Künstlerin, die im Senegal geboren und in Japan ausgebildet wurde. In Skulptur, Installation, Film und Performance beschäftigt sie sich mit der Kulturgeschichte der Golfregion. Ihre Arbeit ist inspiriert von Science-Fiction, ihrer eigenen Biografie, traditionellen Praktiken und Popkultur.
6 Bimal Fabbri: Kaliama
Im Alter von sieben Jahren musste Bimal Fabbri, der heute in Berlin lebt, sein Dorf verlassen, um in ein Waisenhaus in Kathmandu, Nepal, zu ziehen. Nach einem Jahr wurde er von einer italienischen Familie adoptiert. Nach mehr als 20 Jahren fand er seine biologische Familie wieder. Während der allmählichen Versöhnung mit seiner Herkunft entstand die fotografische Serie “Kaliama”, die eine Brücke zwischen seiner Perspektive als Erwachsener und den fragmentarischen Spuren seiner frühen Jahre schlägt. Bimal Fabbri hat Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Mailand und an der UdK Berlin sowie Fotografie an der Ostkreuzschule studiert.
7 Gundula Schulze Eldowy: Berlin in einer Hundenacht
Der Bilderzyklus "Berlin in einer Hundenacht" ist zwischen 1977 und 1990 in Ostberlin entstanden. Die Fotografin war zu Beginn Anfang Zwanzig und begleitete Menschen in der ehemaligen DDR. Die bei diesen Begegnungen entstandenen Fotografien erzählen Geschichten von Menschen, deren Lebensumstände oftmals von Mangel oder Verlust geprägt waren. Indem sie ihren Blick nicht abwandte, wenn ihr Armut, Verzweiflung oder Einsamkeit begegneten, hielt sie die Lebensrealitäten derer fest, von denen damals wie heute eben doch zu häufig der Blick abgewendet wird.
8 Zorawar Sidhu und Rob Swainston: Pest und Protest
Die in New York lebenden Künstler Zorawar Sidhu und Rob Swainston beschäftigen sich mit zeitgenössischen Themen, nutzen dafür aber das älteste druckgrafische Medium: den Holzschnitt. In der ausgestellten Serie verarbeiteten Sidhu und Swainston einschneidende Ereignisse, die sich in den USA zwischen dem 24. Mai 2020 und dem 6. Januar 2021 ereignet haben: die Pandemie, der Tod George Floyds, die Bewegung Black Lives Matter und der Aufstand vor und im Kapitol.
9 Vera Palme: Immer realistischere Malerei
Vera Palme lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Ihr Schaffen ist in der akademischen Tradition der europäischen Ölmalerei verwurzelt und beschäftigt sich mit der Bedeutung der Malerei als kulturelles Medium. Ihre ursprüngliche Funktion wurde von der Fotografie übernommen, später diente sie der Idolisierung. Palmes Arbeit setzt hier an. Sie verehrt das Gemälde nicht, sondern betrachtet es mit zeitgenössischer Klugheit. Dabei wird das Gemälde zwischen anderen Objekten und den mit ihnen in Beziehung stehenden Körpern verortet.
10 Josephine Baker: Icon in Motion
Josephine Baker (1906-1975) hatte ihre ersten Auftritte im Paris der 20er-Jahre. Bis heute fasziniert ihre einzigartige Präsenz als Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin. Die Ausstellung "Icon in Motion" betrachtet erstmals eingehend Bakers Beitrag zum Kino, der bisher nur wenig beachtet wurde. Baker war die erste Schwarze Frau, die eine Hauptrolle in einem internationalen Spielfilm spielte. Ihr Erfolg und ihre Lebensleistungen als afroamerikanische Frau in Europa sind untrennbar mit den Fragen nach Authentizität, Emanzipation und Präsentation verbunden.
11 Valie Export: Retrospective
Valie Export ist eine der bedeutendsten Medien- und Performancekünstler:innen des 20. Jahrhunderts. Die 1940 in Österreich geborene Künstlerin gilt international als wegweisend in ihrer medienreflexiven Praxis und feministischer Kritik. Die Ausstellung zeigt provokante Expanded-Cinema-Aktionen und Performances und verdeutlicht Valie Exports intensive Auseinandersetzung mit Medien wie Video, Zeichnung und experimentelle Fotografie.