11 tolle Ausflugsziele nördlich von Berlin
"Mal schnell rausfahren", das sagt sich in Berlin so leicht. Wir sind zwar von unglaublich vielen schönen Orten umgeben, die sich für einen Wochenendtrip oder sogar für einen kleinen Ausflug nach Feierabend lohnen, aber je nachdem, wo ihr in der Hauptstadt wohnt und welches Ziel ihr euch für euren Ausflug ausgesucht habt, erwartet euch auf dem Weg in die ländliche Idylle erstmal vor allem eines: Stau. Der innerstädtische Verkehr in Berlin wird regelmäßig zur Geduldsprobe und so können euch schon wenige Kilometer gut und gerne mal eine Stunde Fahrtzeit kosten, bevor ihr der Stadtgrenze überhaupt nahegekommen seid. Wenn ihr mit dem Fahrrad oder mit der Bahn unterwegs seid, ist ein kurzer Anfahrtsweg natürlich ebenso entscheidend. Diese Ausflugsziele erreicht ihr fix, wenn ihr im Norden Berlins wohnt:
1 Im Biesenthaler Becken wandern, Kraniche beobachten und Pilze sammeln
Etwa zwölf Kilometer von Bernau entfernt liegt das Biesenthaler Becken, ein Brandenburger Naturschutzgebiet, das mit seinen vielen Wanderwegen und Seen bei Naturliebhaber*innen sehr beliebt ist. Das Gebiet ist vor allem für seine unterschiedlichen Waldökosysteme bekannt, denn hier befinden sich wachsende Moorflächen, weite Feuchtwiesen, dichte Wälder und kleine Fließgewässer. Mit etwas Glück könnt ihr hier im Frühjahr sogar Kraniche beobachten, im Herbst wiederum trifft man vermehrt auf Pilzsammler*innen.
2 Am Bernsteinsee Sonne tanken und bis zum Abend bleiben
Die Badestelle am Bernsteinsee in Ruhlsdorf kostet zwar Eintritt, ist dafür aber wirklich schön gepflegt und hat den Vorteil, dass es sanitäre Anlagen gibt und ihr nicht verhungern müsst, wenn ihr eure Stulle zu Hause vergessen habt. Ihr findet in der Umgebung aber auch noch schöne Badestellen, die kostenlos sind. Außerdem lässt es sich um den See herum hervorragend spazieren. Der Bernsteinsee liegt im Naturpark Barnim und ist gut mit den Öffis zu erreichen. Alternativ lässt sich das Badevergnügen aber auch mit einer schönen Fahrradtour verknüpfen.
3 Durch den lichtdurchfluteten Bucher Forst spazieren
Wer Ruhe in Pankow sucht, wird sie im Bucher Forst, der in Teilen auch unter dem Namen Hobrechtswald bekannt ist, finden. Der halboffene Hochwald ist lichtdurchflutet und vielfältig gestaltet. Es gibt Weiden, Rieselfelder oder auch Hochstaudenflure zu genießen. Einen Halt solltet ihr am Kunstpfad "Steine ohne Grenzen" einlegen. Hier könnt ihr richtig waldbaden, je nach Jahreszeit Pilze sammeln oder einfach die Ruhe genießen und eine große Runde drehen.
4 Sonne und Bier tanken am Gorinsee
Der Gorinsee ist brandenburgtypisch umgeben von Wald. Das Beste an dieser Badestelle ist, dass einem dort nicht langweilig werden kann, gerade wichtig für die eher aktiven Badetypen unter uns. Haben wir nicht alle so eine Person im Freund*innenkreis? Wem Sonnenbaden und Chillen nicht genug ist, spaziert einfach mal eine Runde um den See, holt Nachschub im Biergarten oder planscht im Wasser. Und so sind die einen beschäftigt, während die anderen gemütlich in der Sonne liegen können. Außerdem ist der Gorinsee nicht weit weg von Berlin und gut mit dem ÖPNV zu erreichen.
5 Die Füße durchmassieren lassen im Barfuß-Erlebnispark
Barfuß-Erlebnispfade gibt es viele. Meist hält man seine Füße in Wasser, läuft dann über Rindenmulch und kann abschließend noch die Zehen im Sand versinken lassen. Das ist meist ganz angenehm, mehr aber auch nicht. Der Barfuß-Erlebnispark neben Hartmut Rätz Straußenfarm hat es hingegen in sich: 45 Stationen gilt es zu meistern. Dabei geht es durch Schlamm, über Nägel und sogar durch ein Becken mit Kronkorken. Schon etwas aufregender als die lighte Standardversion, aber auch ziemlich hart. Am Ende fühlen sich die Füße gleichermaßen wund wie gesund an und man spürt, was man getan hat.
6 Im Strandbad Lübars in die Vergangenheit abtauchen
Wer im Norden Berlins wohnt, hat neben dem wiedereröffneten Freibad am Tegeler See noch eine zweite Möglichkeit, schwimmen zu gehen. In Lübars besticht das örtliche Freibad mit historischem Ambiente: Die Rutsche in knalligem Orange ist ein wohlbekannter Klassiker der deutschlandweiten Freibadkultur. Vor Ort finden zahlreiche Events wie Open-Air-Festivals, 90er-Hitparaden und ähnliches statt. Wahrscheinlich können die meisten von euch auf Schlagernächte verzichten, aber zu einer Feuerwerksnacht kann man wohl kaum nein sagen, oder? Nackt baden geht hier natürlich auch, deshalb ist das Strandbad in der FKK-Szene eine feste Institution.
7 Paddeln im Müritz-Nationalpark
Die malerischen Seen im Müritz-Nationalpark, auf denen keine motorisierten Boote fahren dürfen, sind alle durch kleine, wunderschöne Kanäle mit der Havel verbunden, die weniger nach Mecklenburg-Vorpommern als nach Urwald aussehen. Nicht umsonst wird das Gebiet auch Havelurwald genannt. Das dünn besiedelte Quellgebiet zeichnet sich durch die vielen Wiesen, Felder, urwüchsiges Gesträuch und sumpfige Wälder aus und beheimatet über 250 Vogelarten. Wer die Natur richtig aufsaugen will, hält mit dem Kanu immer mal wieder an, genießt die Stille und versucht, einen Adler oder Kranich zu sichten. Boote kann man im Kanuverleih von Ingo Hecht ausleihen, der ein guter Ausgangspunkt für eine Tagestour ist. Ingo Hecht kennt sich gut in dem Gebiet aus und erklärt ausführlich, welche Routen man nehmen kann und wie viel Zeit man dafür braucht.
8 Die Wasserstadt Lychen entdecken
Inmitten des Naturparks Uckermärkische Seen liegt das kleine Städtchen Lychen, das von allen Seiten von Wasser umgeben wird. Bei all dem Wasserreichtum wundert es nicht, dass Lychen den Beinamen "Flößerstadt" trägt. Im Flößereimuseum könnt ihr euch über die Geschichte der Stadt informieren. Falls ihr keine Lust auf Geschichte habt, solltet ihr euch einfach durch die Straßen treiben lassen, mit einem Boot über die verschiedenen Seen schippern oder an der Uferpromenade entlang spazieren.
9 Den Uckermärkischen Radrundweg abradeln
Zugegeben, in Lychen hat man recht schnell alles gesehen. Dafür gibt es in der Umgebung umso mehr zu entdecken. Sportlichen ist dabei das Zweirad zu empfehlen. Der südliche Teil des Uckermärkischen Radrundweges ist sehr gut ausgebaut und führt zum Beispiel zur historischen Altstadt von Templin. Auf der insgesamt 290 Kilometer langen Strecke kommt ihr aber auch durch den Naturpark Uckermärkische Seen, das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und den Nationalpark Unteres Odertal. Naturliebhaber*innen werden es lieben.
10 Attraktionen für Groß und Klein im Holland-Park
Wer sich für Freizeitparks begeistern kann, sollte dem 2022 neu eröffneten Holland-Park einen Besuch abstatten. Während sich die Erwachsenen in dem 5000 Quadratmeter großen Pflanzen- und Gartencenter mit neuem Grünzeug eindecken oder in der Markthalle spezielle holländische Produkte shoppen können, werden die Kids in der Indoor-Spielhalle glücklich, wo es eine Kletterhalle, Riesenrutschen, Escape Rooms und noch viele weitere Attraktionen gibt. Das Highlight wartet aber draußen: der Rutschenturm. Nachdem ihr den 21 Meter hohen Turm erklommen habt, werdet ihr mit einer tollen Aussicht belohnt. Außerdem gibt es auf dem Gelände auch Alpakas und Zwergziegen. Ideal für einen Ausflug mit der ganzen Familie!
11 Mit der Fähre auf die Insel im Liepnitzsee schippern
Natürlich darf der Liepnitzsee nicht fehlen, auch wenn er bereits vielen bekannt ist. Ja, er ist wunderschön und ja, es macht riesig Spaß mit der Fähre rüber auf die Insel zu fahren und in der Insulaner Klause ein Radler zu trinken und was zu snacken. Und ja, das Wasser ist klar, die Wasserqualität wird hochgelobt und man kann einfach nice am Ufer chillen. Wir empfehlen den Besuch jedoch nur noch unter der Woche, weil die Vorteile mittlerweile berlinweit bekannt sind und es am Wochenende zu voll für unseren Geschmack ist. Es gibt zum Glück noch sehr viele andere schöne Seen in der Umgebung und in ganz Brandenburg, einen Besuch ist der Liepnitzsee dennoch wert.