Sotto im Wedding: Endlich gibt es einen richtig guten vegan-vegetarischen Italiener
Wir fragen uns ja ständig, wann der Wedding kommt. Die Antwort ist: Er ist schon längst da, es hat nur niemand bemerkt. Und es stimmt, wir haben uns die letzten Jahr auf die große Veränderungen konzentriert und dabei gar nicht drauf geachtet, dass es sich im Wedding mittlerweile ziemlich gut leben lässt. Es gibt wunderbare kleine Bars wie das The Forsberg und Basalt, tolle Frühstückslocations wie das Mirage und jetzt endlich auch einen vegetarisch-veganen Italiener, für den sogar die Kids aus Neukölln hier her pendeln.
Das Sotto befindet sich in einem Neubau aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, in dem jahrelang ein Restaurant italienische Küche servierte, wie sie in den 90er Jahren in Deutschland angesagt war: dick mit Käse belegte Pizza, die nichts mit Italien zu tun hat und jedem Italiener den Aperol Spritz in die Augen treiben würde. Das Sotto wiederum macht alles anders und alles richtig.
Im November 2018 haben die Finnin Bettina und der Italiener Mattia ihr Restaurant eröffnet und bieten seitdem traditionelle italienische Küche an, die modern interpretiert wird. Modern deshalb, weil in der italienischen Küche kaum vegane Speisen zu finden sind. Weil aber Bettina, die vorher als Kellnerin in einigen Restaurant gearbeitet hat, und Küchenchefin Elena, die ebenfalls aus Italien stammt und vorher im The Bowl als Köchin tätig war, vegetarisch sind, war schnell klar, in welche Richtung es kulinarisch gehen wird.
Da kommt anstatt einer langweiligen Tomaten-Zwiebel-Salsa veganes Ragu und Gorgonzola-Creme mit Sauerkraut auf das Bruschetta-Brot. Und bei der veganen Pizza wird der Käse durch eine Mandelsoße ersetzt. Dabei wird Köchin Elena vor allem von den vielen italienischen Traditionen beeinflusst, die schonmal von Ort zu Ort variieren können. Für die Bruschetta, die wöchentlich wechselt, lässt sie sich beispielsweise von der Herkunft des Sotto-Teams beeinflussen; das Risotto-Rezept stammt aus Mailand; und die Pasta e Patane sowie die Scialatielli beruhen auf neapolitanischen Traditionen. Elena hat bereits in vielen Küchen auf der ganzen Welt gearbeitet und kann sich hier im Wedding nun endlich verwirklichen.
Im Sotto stehen Regionalität und Saisonalität im Vordergrund. Die Karte wechselt mit dem Angebot der Jahreszeiten – so gibt es zum Beispiel derzeit nur sehr wenig Pizzen mit Tomatensoße – und auch wenn Mehl und Wein aus Italien kommen (kein Wunder!), stammt das Gemüse aus der Region, entweder aus dem Kartoffelladen oder von einer Farm in Brandenburg. Im Übrigen werden der Pizzateig und die Nudeln selbst gemacht, was man nicht nur schmeckt, sondern auch fühlt: Menschen, die Probleme mit herkömmlichem Teigspeisen haben, werden hier ihre wahre Freude haben, denn der Teig wird erst nach mindestens drei Tagen Fermentation verarbeitet, was ihn bekömmlicher macht.
Ein Abend im Sotto ist wie ein kleiner Ausflug nach Italien, was an den extrem hochwertigen Speisen und vor allem an der Gastfreundlichkeit des Teams liegt. Gut zu wissen ist übrigens, dass es dienstags ausschließlich Pizza gibt. An den restlichen Tagen werden tagsüber Pizza und ein Tagesgericht angeboten, ab 18 Uhr kann man dann auch von der Abendkarte bestellen.
Unbedingt probieren: die verschiedenen Bruschetta, die nichts mit der Standard Tomaten-Zwiebel-Salsa gemein haben.
Veggie: Im Sotto gibt es ausschließlich vegetarische und vegane Speisen.
Besonderheit des Ladens: Alles wird frisch zu bereitet und so weit möglich aus der Region bezogen. Der Teig für Pizza und Nudeln geht mindestens 3 Stunden und ich daher besonders bekömmlich.
Mit wem gehst du hin: Mit deinem/r Partner/in zur Date Night oder einer großen Freundesgruppe, um die vielen Pizzen zu teilen.
Für Fans von: Italienfans, die auch gern ins W Pizza oder Malafemmena gehen.
Preise: Aperol Spritz für 5 Euro, 2 Stück Bruschetta 3,80 Euro, Pizza ab 6 Euro, Risotto 10 Euro
Sotto | Neue Hochstraße 25, 13347 Berlin | Dienstag – Sonntag: 12–22 Uhr, Montag geschlossen | Mehr Info