Raus ins Grüne: Diese 11 coolen Sounds könnt ihr in und um Berlin hören
Während die Bässe oder der Flötenunterricht der Nachbarn immer einfach nur extrem nervt, geht das geballte Vogelgezwitscher im Sommer total klar. Wir lieben es morgens das Fenster zu öffnen und dem etwas andere Konzert da draußen zu lauschen. Aber so richtig krass wird es erst, wenn wir uns aus den eigenen vier Wänden und raus ins wirklich Grüne bewegen. Was man da alles hört, kann man nur selten in seiner Gänze erfassen. Wir haben mal in der Deutschen Digitalen Bibliothek nachgeschaut, was für verborgene Schätze in unserer Gegend schlummern. Denn diese wartet unter anderem gleich mit mehr als 12.000 Audioaufnahmen von Tierstimmen aus dem Archivs des Museums für Naturkunde in Berlin auf.
1. Wie in einem Gruselstreifen: Das Auerhuhn
Was war denn das? Wer diese Entwicklung vom Buzzer-Sound hin zum Horrorfilm zu hören bekommt, der wird sicher nicht sofort an etwas Gefiedertes denken. Kein Wunder, denn der größte Hühnervogel Europas klingt zum einen wirklich sonderbar komisch, aber er ist auch mittlerweile echt selten geworden. In Deutschland gibt es inzwischen nur noch einzelne Auerhühner im Schwarzwald, Bayerischen Wald und am Nordalpenrand. Merkt euch dieses Geräusch gut.
2. The sound of spring: Die Feldlerche
Nichts klingt mehr nach Draußen, Frühlingsgefühlen und Freizeit wie eine Feldlerche. Es sollte also niemanden überraschen, dass das kleine Kerlchen dieses Jahr der Vogel des Jahres ist und es auch schon mal 1998 war. Er macht einfach gute Laune. Echt schade, dass er immer seltener in unserer Umgebung wird. Aber wenn ihr im Naturpark Barnim vorbeischaut, könnt ihr ihn noch ausgiebig zwitschern hören.
3. Nur in Feuchtgebieten: Die Uferschnepfe
Das, was ihr hier im ersten Moment für ein Niesen halten könntet, ist eigentlich eine Uferschnepfe. Witzig. Und wenn ihr sie inmitten einer Feuchtwiese entdecken solltet, merkt ihr auch, was für ein Hingucker sie mit ihren langen, nach vorne leicht gekrümmten Schnabel sie ist. Doch diesen Eye-Catcher muss man schon eine ganze Weile suchen, denn er ist vom Aussterben bedroht. In Brandenburg steht er tatsächlich kurz vor dem Aus.
4. Für den Beat: Der Grünfink
Ein Soundelement, der sich in jedem Electro-Song gut machen würde, ist der Klang des Grünfinks. Seine hochgepitchte Stimme geht direkt ins Ohr und ertönt in Städten, auf dem Land, in Parks wie auch in Mischwäldern. Sehr wählerisch ist diese Finkenart also nicht. Wenn ihr anfangen wollt, Vogelstimmen auswendig zu lernen – einfach nur so, weil ihr es könnt – dann startet doch mit dem Grünling.
5. Cooler als man denkt: Die Grauammer
Lasst euch vom Namen nicht in die Irre führen – die Grauammer ist nicht so zurückhaltend und langweilig, wie es die Bezeichnung vermuten lässt. Ihr Kehlchen bringt ein ganz beachtliches Stimmvolumnen hervor. Vielleicht solltet ihr euch dieses Ammer lieber unter dem wissenschaftlichen und wesentlich ausgefalleneren Namen merken: Emberiza calandra. Guckt mal im Ökodorf Brodowin vorbei, da könnt ihr sie übers Feld schwirren sehen.
6. Hier piept’s: Die Wasserralle
Es könnte der quietschende Reifen eines Einkaufswagen sein oder eben doch eine Wasserralle. Die Melodie, die sich da ergibt, ist bei beidem ähnlich. Aber nur, wenn ihr euch aus der Stadt hinauswagt und einige Zeit an einem See oder Bach verbringt, könnt ihr euch sicher sein: Dass, was ihr gerade hört, ist ein Vogel. Zu sehen bekommt man ihn aber ziemlich selten, denn trotz seines vorlauten Organs ist er ziemlich scheu.
7. Leider auf dem absteigenden Ast: Die Rauchschwalbe
Setzt man nur einen Fuß nach Brandenburg, so wird einem das wuselige Durcheinandergeträllere der Schwalben gleich auffallen. Doch so sehr es aktuell noch zum Gesamtbild des Dorflebens dazugehört, so selten sind die Rauchschwalben inzwischen geworden. Um die Art und generell Schwalben zu schützen, lohnt es sich, ihnen Nisthilfen zu schaffen.
8. Schön beweglich: Wendehals
Ja es könnte vorkommen, dass ihr euch etwas veralbert fühlt, wenn ihr den Wendehals singen hört. Obwohl sein Gesang eher ein Auslachen ist. So ein richtig gehässiges Lachen. Dabei ist dieser Vogel eigentlich voll okay, wenn man sich einmal näher mit ihm beschäftigt. Er ist ziemlich klein, vom Gefieder unauffällig, aber dafür kann er seinen Kopf easy ziemlich weit drehen. Werft zum Beispiel im Naturpark Barnim einen Blick auf ihn!
9. GuMo allerseits: Die Wachtel
Ziemlich niedlich: Ein bisschen Meerschweinchen-Feeling bekommt man beim Lauschen der Geräusche, die eine Wachtel so von sich gibt. Besonders gut hörbar ist der kleinste Hühnervogel in den Morgen- und Abenddämmerung. Nur in der Balzzeit verausgabt er sich auch tagsüber in speziell trockener Umgebung. Aber auch dieser Vogel ist mächtig rar geworden.
10. Back for good: Die Rohrdommel
Hier gibt es einen echten Grund zur Freude, denn die Population hat zum Glück wieder zugenommen und die Rohrdommel steht nicht mehr auf der roten Liste. Wirklich super, denn so können wir ihn zwischen dem Schilf an Gewässern vor sich hin zwitschern hören.
11. Eine echte Show: Der Kranich
Besser als Jazz: Wenn Kraniche ihre großen Schnabel öffnen, bringt das auch immer ein Gefühl von Trompetenkonzert mit sich. Sie klingen so fremd, dass man sich kaum in der Nähe vermuten würde. Aber tatsächlich stelzen diese beeindruckend großen Vögel auch durch brandenburgische Landschaften.