Plastik war mal – Arekapak ist die Verpackungsalternative der Zukunft

© Arekapak

Dass Plastik eines der schlimmsten Übel unserer Zeit ist, ist nicht nur eine Insiderinfo unter Umweltschützern, sondern mittlerweile auch bei großen Konzernen angelangt. Allen voran die Lebensmittelindustrie produziert jährlich Unmengen an Plastikmüll, der einmal genutzt in der Tonne oder, noch schlimmer, irgendwo in der Natur landet. Viele große Supermarkt- und Drogerieketten haben das Problem mittlerweile erkannt und Plastikbeutel aus ihrem Sortiment verbannt. Aldi zum Beispiel hat selbst die recycelbaren Bioplastik- und Papiertüten nicht mehr im Angebot, sondern setzt ausschließlich auf Stoffbeutel.

Doch das Problem der Plastikverpackungen besteht weiterhin. Ein großer Widerspruch zum Beispiel besteht noch immer darin, dass Biogemüse und -obst im Supermarkt in Plastik eingeschweißt ist, damit es vom konventionellen Obst und Gemüse unterscheidbar ist, das lose ist der Auslage liegt. Das niederländische Unternehmen Nature & More hat sich dieses Problems angenommen und ein Lichttattoo für Lebensmittel entwickelt, mit dem Bioprodukte markiert werden können. Zwei Berliner Gründerinnen haben wiederum eine Verpackungsalternative erfunden.

© arekapak

Arekapak heißt das Produkt von Nicole Plock und Alexandra Matthies. Die beiden Freundinnen hatten bereits 2014 die zündende Idee. Während ihres Auslandssemesters in Indien haben sie beobachtet, wie Naturmaterialien traditionell verarbeitet und im Alltag genutzt werden. Sie fanden heraus, dass sich vor allem das Palmblatt perfekt für die Herstellung von Verpackungen eignet, vor allem, weil bisher nur ein kleiner Teil davon genutzt wird. Für ihre Abschlussarbeit an der HTW Berlin im Fach Kommunikationsdesign entwickelten sie mit ihrem Wissen und dem Willen, die Welt ein bisschen sauberer zu machen, Arekapak.

Die Verpackungen werden mit wenig Wasser und ganz ohne Chemie hergestellt. Sie sind durch das Naturmaterial kompostierbar und dazu noch stabil, hitze- und kältebeständig und besitzen eine wasserabweisende Oberfläche. Dadurch wird das aufbewahrte Obst nicht matschig. Man kann die Verpackungen zum Beispiel für Ofenkartoffeln in den Ofen packen und danach als Teller nutzen. Dass das Ganze im Gegensatz zu den ollen Plastikverpackungen auch noch gut aussieht, müssen wir an dieser Stelle nicht mehr erwähnen.

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Die beiden Gründerinnen haben mit Arekapak einen echten Hingucker geschaffen. Die einzigen Herausforderungen sind nun vor allem die Distribution, Herstellung und Finanzierung. "Wir wollen unsere Prototypen marktfähig machen und dabei Pilotkunden finden, die offen sind, ein unkonventionelles, in seinen Eigenschaften noch nicht sehr bekanntes Material mit uns zu testen.", sagt Nicole Plock. Offene Frage bestünden im Bereich Zertifizierungen oder Langzeitverhalten des Materials in der Nutzung im Einzelhandel. Eine der größten Herausforderungen besteht auch im Produktionsaufbau in Indien.

Mit ihrem Produkt haben die Macherinnen auf jeden Fall schon einige Gründerförderungsprogramme überzeugt. Zuletzt gewannen sie den Gründerpreis der Kultur- und Kreativpiloten, der ihnen Unterstützung bei der Realisierung ihres Projektes für ein Jahr gewährt. "Um nach der Entwicklungsphase eine Produktion starten zu können, ist die nächste große Aufgabe, eine Anschlussfinanzierung beziehungsweise das nötige Startkapital aufzubringen.", sagte Nicole. Wir wünschen ihnen damit viel Erfolg!

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