Warum gibt es die neuen Barbie-Puppen eigentlich jetzt erst?

Nach 57 Jahren bekommt die Barbie-Puppe endlich ein neues Aussehen. Nicht etwa ein Frisuren- und Outfit-Makeover oder einen Jobwechsel, wie sie in den letzten Jahren schon häufiger vorgekommen sind – sondern eine komplette Typveränderung. Heißt: Barbie gibt es jetzt auch in klein und groß, in kurviger, mit braunen, schwarzen, roten und lockigen Haaren (und Undercut!), mit verschiedenen Hautfarben und Ethnien. Der Hersteller Mattel, der die Barbie-Puppen seit den 50er Jahren produziert, hat in den letzten zwei Jahren an den neuen Puppen gearbeitet, wie die TIMES in dieser ausführlichen Cover-Story schreibt.

Aber warum hat das eigentlich so lange gedauert? Mattel begründet den Wechsel im blonden, dünnen Barbie-Universum mit dem sich wandelnden Schönheitsideal in den USA. Stars wie Beyonce oder Lena Dunham sind Vorbilder für Mädchen und Jugendliche gleichermaßen und entsprechen eben nicht dem weißen, westlichen Skinny-Girl-Image, das Barbie seit 57 Jahren verkörpert. Nur: Es gab auch schon vorher Frauen, die nicht weiß und dünn waren, und Mädchen, die sich mit den weißen, dünnen Barbies nicht identifizieren konnten; schon immer haben Mädchen ihre Puppen angemalt, ihnen die Haare gefärbt und abgeschnitten, weil sie ihrem eigenen Aussehen nicht entsprachen). Zumal Mattel seit Jahrzehnten für die Proportionen der Barbie kritisiert wurde, die mit den dünnen Beinen, der schmalen Taille und dem großen Kopf ja nicht mal lebensfähig wäre.

Wahrscheinlich waren es am Ende wohl eher kommerzielle Entscheidungen. Denn die Einnahmen sanken zwischen 2012 und 2014 um 20%, wohl auch aufgrund der großen Konkurrenz, ausgehend von Disney und Lego. Lego hat Mattel mittlerweile nämlich als größten Spielzeughersteller der Welt überholt und die Elsa-Puppe aus Disneys "Die Eiskönigin" ist das beliebteste Mädchenspielzeug weltweit. Da half es wohl auch nicht, das Mattel in den letzten Jahren auch tolle Sammlerstücke wie die Andy-Warhol-Gedenk-Rockerin rausbrachte, die mit 139 Euro auch nicht gerade billig ist. Ein Wandel hätte schon viel früher stattfinden können. Dies war monetär aber einfach nicht nötig, so scheint es.

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Was haltet ihr von den neuen Barbies?


Fotos: © Mattel

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