Das Stadtbad Oderberger Straße eröffnet wieder
Wie erfolgreiche Zwischennutzung geht, das weiß Berlin mittlerweile ziemlich gut. Das alte Stadtbad im Wedding wurde lange Zeit als Club und Galerie betrieben (bis es 2015 schließen musste), das Krematorium gleich nebenan ist heute als silent green Kulturquartier Restaurant und Ausstellungsraum in einem und in Friedrichshain wurde aus dem Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) gleich ein ganzes Gelände in eine kulturelle Spielwiese verwandelt.
Auch im Prenzlauer Berg stand das alte Stadtbad in der Oderberger Straße, das 1902 eröffnete, seit 1986 leer, bis es Ende der 2000er Veranstaltungsort für allerlei Events wurde. Dass das aber nicht so bleiben sollte, dafür setzte sich schon seit Ende der 1990er zunächst eine Genossenschaft ein, die das Stadtbad kaufte. Nachdem die Stiftung Denkmalschutz das Gebäude übernahm, gelang es 2011 in die Hände der angrenzenden Sprachschule GLS, die seitdem die Wiedereröffnung des Schwimmbads plant.
Heute ist das Stadtbad noch immer eine Eventlocation – nämlich des Hotel Oderberger, das vor Kurzem eröffnete. Aber: Ab Oktober soll das alte Becken jetzt auch wieder für den Badebetrieb geöffnet werden, berichtet die Berliner Zeitung. Neben den Hotelgästen kann auch der gemeine Berliner an 5 Tagen die Woche – für nicht gerade schmale 6 Euro pro 2 Stunden – in den alten Gemäuern schwimmen. Die Öffnungszeiten sind variabel und richten sich nach den gebuchten Veranstaltungen. Dort sollen dann bis 400 Leute Platz haben. Im nur 20 Meter langen Becken selbst wird es wohl aber schon ab 30 Schwimmern eng.
Gleichzeitig wird auch das Restaurant "Oderberger" eröffnet, das im ehemaligen Heizkraftwerk des Stadtbades entsteht. Dann soll auf drei Ebenen regionale Küche serviert werden.