Auf den Spuren der Militärgeschichte in Wünsdorf
© Abandoned Berlin
Die militärische Vergangenheit ist nicht unbedingt etwas, auf das Wünsdorf stolz ist. Jetzt präsentiert sich die Stadt lieber als “Bücherstadt”. Hier liebt man das Lesen. Doch einst war das ganz anders. Bereits 1910 wurden hier erste Militärgebäude errichtet, unter anderem das sogenannte “Halbmondlager”, welches zu Beginn des Ersten Weltkriegs als Lager für Kriegsgefangene, muslimische Araber, Inder und Afrikaner aus der britischen und französischen Armee diente. Die Nazis bauten hier unterirdische Bunkeranlagen samt der hochmodernen Nachrichtenzentrale “Zeppelin” und etwa 20 Luftschutzbunker. Danach übernahmen die Russen und machten Wünsdorf zum Hauptsitz des sowjetischen Militärs in Deutschland, weshalb die Stadt auch als “Klein-Moskau” oder auch “Verbotene Stadt” bezeichnet wurde. Zum Glück ist es jetzt nicht mehr verboten, dort vorbeizuschauen. So kann man hier die zahlreichen Museen, Bunker und sogar das Haus der Offiziere mit der beeindruckenden Lenin-Statue besichtigen.
- Wünsdorf-Waldstadt, Zossen