Kulturbrauerei
© Stiftung Haus der Geschichte, Stephan Klonk
Als die Schultheiss-Brauerei 1968 ihren Betrieb einstellt, beherbergt das Brauereigelände erst einen Möbelmarkt und den vor allem bei Jugendlichen beliebten Franz-Club. Die Altbauten rundum das Brauereigelände werden jedoch über die Jahre vernachlässigt, weil sich der DDR-Staatsapparat auf die Entwicklung der sozialistischen Musterboulevards konzentriert. Diejenigen, die ein Leben außerhalb der Norm wollen, zieht es immer mehr in die verlassenen, teils maroden Gebäude in Prenzlauer Berg. 1990 besetzen Kreative die Gebäude der Brauerei und organisieren sich, um ein Nutzungs- und Sanierungskonzept zu entwickeln. Das Unterfangen gelingt, die Kulturbrauerei wird mit staatlicher Unterstützung und privaten Investitionen saniert und unter Denkmalschutz gestellt. Auch heute ist dieser Ort der Transformation ein Aushängeschild der Kulturszene: Mit einem Museum über den Alltag in der DDR, diversen Gastronomien, regelmäßigen Events wie Streetfood-Märkten und dem frannz-Club – richtig geraten, das ist der Nachfolger von Franz – ist die Kulturbrauerei ein immer noch genauso wichtiger Magnet für Berliner Kreative wie damals.
- Knaackstraße 97, 10435 Berlin