21 ziemlich gute Tipps für den Herbst 2024 in Berlin
Wir sind natürlich traurig, dass unsere Sommersachen für eine Weile in die hinterste Ecke des Schranks wandern müssen, aber ein bisschen freuen wir uns auch. Denn jetzt beginnt der Herbst in Berlin und der taucht die Stadt nicht nur in goldenes Licht, sondern bringt uns auch Kürbisse, Pilzwanderungen und romantische Spaziergänge durchs Laub mit. Wo ihr am besten eure Herbstlektüre kauft, welche tollen Ausflüge ihr in die Natur machen könnt und was den Herbst in Berlin sonst noch wunderbar macht, zeigen wir euch hier.
1 Bücher kaufen, frühstücken und Wein trinken im wunderschönen Minoa in Prenzlauer Berg
Bücherwürmer, die schon mal in Istanbul waren, kennen das Minoa vielleicht schon. Seit August 2024 hat der Bücherladen mit integriertem Café auf der Rykstraße eröffnet. In den Bücherregalen stehen deutsche, englische und türkische Romane, Kochbücher, Fotobänder, Biografien, Ratgeber, Coming-of-Age-Bücher, Kinderbücher und und und. Der Laden ist wunderschön und auch das Essen gefällt uns hier. Auf der Tageskarte stehen türkische Klassiker wie Çilbir (pochierte Eier mit Labneh-Joghurt, grünem Öl, Sauerteigbrot), Erdbeer-Burrata-Panzanella aka Brotsalat, hausgemachtes Granola (vegane Variante mit Kokosjoghurt) und belegte Brote und Croissants. Neben Kaffee, Smoothies und Softdrinks gibt's hier auch Cocktails und (Natur-)Weine. Ihr könnt im Minoa also locker den ganzen Tag verbringen, durch die Regale stöbern, frühstücken, Bücher kaufen, Kuchen essen, Probelesen, Aperitivo machen oder auf einen Drink vorbeikommen.
Barrierefreiheit: Das Minoa ist rollstuhlgerecht (Eingang, Sitzmöglichkeiten und WC).
2 Durch Moor- und Sumpflandschaften im Tegeler Fließ wandern
Das Tegeler Fließ schlängelt sich durch ein wunderschönes mooriges Landschafts- und Naturschutzgebiet in Reinickendorf, das Lebensraum für viele gefährdete Tierarten geworden ist. Auf einem Spaziergang könnt ihr mit etwas Glück zum Beispiel Biber, Fischotter, Eisvögel, Rohrweiher oder zahlreiche Kröten und Frösche entdecken. Gerade mit euren Kids ist ein Ausflug zum Tegeler Fließ ein tolles Wochenendprogramm, weil man die Stadt für einen Moment völlig vergisst. Besonders eindrucksvoll ist das Areal, wenn es frisch geregnet hat, denn dann sind große Teile der Wiesen überschwemmt. Klasse auch, wenn ihr Lust habt, tolle Fotos zu schießen. Ach ja, und Wasserbüffel gibt es hier übrigens auch. Etwas östlicher gelegen gibt es einen Steg, der direkt durch den Bach führt und von dem aus ihr euch die Sumpflandschaft aus nächster Nähe anschauen könnt.
3 Foodie-Mekka im Goldhahn und Sampson
Die Auswahl an Leckereien von ganz nah und JWD bei Goldhahn und Sampson lassen jedes Foodie-Herz höherschlagen. Die bestens ausgestattete Kochbuch-Ecke sowie die vielen abendlichen Kochkurse verwandeln sogar die unbegabtesten Küchenmuffel in Hobbyköch*innen. Und allein schon für die gut sortierte Weinecke lohnt es sich, vorbeizukommen. Wer es lieber ohne Alkohol mag, findet bei Goldhahn und Sampson aber passend zum Herbst auch leckere Teesorten wie zum Beispiel die Bio-Kräutertees von My Herbal Diary.
4 Plov, Dumplings und Teigtaschen zum Schütteln bei Uzbek Eats
In Berlin ist nahezu jede Küche der Welt vertreten. Eine, die ihr aber nicht an jeder Ecke findet, fährt in einem unscheinbaren Imbiss in Schöneberg ganz groß auf. Bei Uzbek Eats gibt es traditionelle usbekische Gerichte, wie das Nationalgericht Plov. Das Reisgericht mit Lamm und Rosinen wird stundenlang in großen Töpfen und mit lokalen, extra importierten Gewürzen gekocht. Das Ergebnis schmeckt fantastisch! Genau wie die handgezogenen Nudeln, die hübschen Dumplings mit Kürbis, die buttrigen Blätterteigtaschen aus dem Lehmofen oder die knackigen Salate ist hier alles hausgemacht und unglaublich aromatisch. Ein absoluter Geheimtipp für eure Geschmacksknospen!
5 Bücher von weiblichen und queeren Autor*innen kaufen bei She said
Mit She said hat im Dezember 2020 Berlins erste Buchhandlung eröffnet, in der es ausschließlich Literatur von weiblichen und/ oder queeren Autor*innen zu kaufen gibt. All die alten, weißen Männer, deren Bücher wir in der Schule zu Genüge gelesen haben, werdet ihr hier nicht finden – stattdessen stehen in den Regalen tolle Romane und Essaybände von zeitgenössischen Autor*innen, fast vergessene Klassiker von Autorinnen aus der Vergangenheit, Kinderbücher, in denen diverse Charaktere und Familienbilder repräsentiert werden und spannende Sachbücher zu Themen von Klimawandel über Bodypositivity bis hin zu Rassismus und Postmigrantischer Gesellschaft. Alle Bücher werden von Gründerin Emilia und ihrem Team mit größter Leidenschaft ausgewählt und empfohlen. Außerdem gibt es regelmäßig Veranstaltungen, Lesungen und Diskussionsrunden. Im Laden selbst befindet sich auch ein Café, in dem euch Barista Lewis sehr, sehr guten Kaffee zaubert.
6 Durch den Fischerkietz und entlang der Dahme flanieren
Einer der kleinsten und – auch wenn es anders aussieht – vielleicht einer der jüngsten Kieze Berlins, ist der Fischerkietz in Köpenick. Der galt bis zum 19. Jahrhundert nämlich als autarkes Fischerdorf. Inzwischen gehört die zauberhafte Gegend mit den kleinen Fischerhütten und gepflasterten Gassen zu Berlin, den eigentümlichen Charme hat sich die Siedlung entlang der Dahme aber bewahrt. Für Hungrige finden sich einige nette Restaurants und Cafés in der Umgebung, bei denen ihr einen Snack to go bekommt.
7 Streetfood vom höchsten Ort der Welt probieren bei Holy Everest
Wenn ihr mal Streetfood vom höchsten Punkt der Welt testen wollt, müsst ihr dafür nur auf den Prenzlauer Berg klettern! Hinter dem Mauerpark findet ihr das Restaurant Holy Everest mit Küche aus Nepal. Inhaber Rajesh Lama war früher Bergführer auf dem Mount Everest und Koch am Basislager, die Originalrezepte aus der Heimat hat er mit nach Berlin gebracht. Auf der Karte gibt es eine Riesenauswahl an veganen Vorspeisen: zum Beispiel Aloo Roti, Kartoffelpfannkuchen nach Sherpa-Art, Bara, ein Linsenpatty mit Tomatenchutney und natürlich Momos, gefüllte Teigtaschen und der Fingerfoodklassiker aus Nepal. Unbedingt probieren müsst ihr auch das Nationalgericht Dal Bhat, das mit Reis, Chutney, Papadam, Suppe und Curry in Messingschalen serviert wird – schön spicy dank jeder Menge Ingwer, schwarzem Pfeffer und Chili. Alle Zutaten sind übrigens aus biologischen Anbau von regionalen Höfen und die tierischen Produkte kommen aus artgerechter Haltung.
8 In die Welt des Absurden eintauchen im Design Panoptikum
Im Design Panoptikum sind über 3000 skurrile und höchst eigentümliche Artefakte versammelt. Altertümliche medizinische Apparate, surreale Industrieobjekte oder merkwürdige Alltagsgegenstände von anno dazumal – hier kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Aus dem Rätseln auch nicht mehr, denn Schilder mit Objektbeschreibungen gibt es mit voller Absicht nicht. Die Wunderkammer mit Schleudersitz, Katzen-U-Boot, Zahnarztstuhl und Co. bildet ein ganz eigenes begehbares Kunstwerk. Herrlich kurios!
9 Konzerte und Musikquiz im Kallasch&
Das Kallasch& ist definitiv einer unserer Lieblingsorte in Moabit. Das schlichte Lokal ist Bar, Kino, Lesebühne und Konzertraum in einem und begeistert wöchentlich mit einem wechselnden Programm, das ziemlich independent ist. Mit dabei: ein Musikquiz, das man nicht verpassen sollte. Pluspunkte gibt’s außerdem für die moderaten Preise und das lockere Publikum.
10 Entspannen im Hamam für Frauen
Das Türkische Bad für Frauen gehört zum Frauenzentrum Schokoladenfabrik e.V. und ist das erste Hamam Deutschlands, eröffnet 1988. Hier treffen sich Frauen unterschiedlichster kultureller Herkunft in entspannter Atmosphäre. Es gibt eine Sauna, eine Infrarotkabine, natürlich das Hamam und einen Ruhebereich. Zusätzlich werden jede Menge Behandlungen und Massagen angeboten. Als Teil des Frauenzentrums ist es den Betreiber*innen besonders wichtig, allen Besucherinnen einen sicheren Raum zum Wohlfühlen zu bieten. Nachdem es in der Vergangenheit zu einem transfeindlichen Vorfall gekommen war, veranstaltet das Hamam an jeden Dienstag ab 17 Uhr, ab Oktober 2024 auch zusätzlich jeden Donnerstag ab 17 Uhr einen FLINTA*-Abend, an dem alle Frauen* und trans*, inter*, nichtbinäre und agender Besucher*innen willkommen sind.
11 Beeren, Blumen und tollen Käse shoppen auf dem Wochenmarkt am Karl-August-Platz
Auf dem Karl-August-Platz in Charlottenburg bieten rund 150 Händler*innen rund um die Backsteinmauern der Trinitatiskirche ihre Waren an, womit der Markt nicht nur einer der ältesten und größten, sondern nebenbei einer der schönsten Wochenmärkte in Berlin ist. Es gibt Obst und Gemüse, aber auch Käse, Wurst, Fleisch, Antipasti und andere Leckereien. Viele Kund*innen kommen allerdings vor allem wegen des riesigen Angebots der Blumenhändler*innen, das von Tulpen bis Pfingstrosen alle erdenklichen Farben abdeckt.
12 Hand-Pulled Noodles futtern bei The Noodle Town
Manche Food-Trends kommen, um zu bleiben. Hand-Pulled Noodles sind ein solcher Dauerbrenner. Im wahrsten Sinne des Wortes. Traditionell werden die langen und dicken Weizennudeln nämlich mit einer kräftigen bis sehr scharfen Brühe serviert, die sich gerne als Spritzer auf Oberteilen verteilt. Das nehmen wir für die handgemachten Biang Biang Nudeln bei The Noodle Town aber gerne in Kauf. Wir können uns nicht recht entscheiden, ob die Version mit zartem Rindfleisch oder mit weicher Aubergine besser schmeckt. Wir wissen nur eins: Wir kommen wieder!
13 Ein süßes Coffee-Date bei Paska.L Choux machen
In ist, was drin ist! In diesem Fall die leckersten Cremes wie Bourbon-Vanille, Pistazie, Mango-Maracuja oder Karamell mit Himalayasalz. Dabei fällt die Entscheidung wahrlich nicht einfach. Das Gute: Egal für welche Variante der süßen Teile ihr euch entscheidet, ihr könnt nichts falsch machen. Die Choux, eine Art französischer Windbeutel, schmecken herrlich luftig und knusprig gleichzeitig. Dazu gibt's Kaffee und Matcha. Perfekt also für ein kleines Naschkatzen-Date.
14 Gemütliche Atmosphäre im Kino Intimes genießen
Das Lichtspieltheater Intimes ist ein gemütliches Kleinod in der wuseligen Simon-Dach-Straße und macht mit lauschigem 70er-Jahre-Flair seinem Namen alle Ehre. Auch Wiederaufführungen und Filmreihen stehen hier neben Arthouse-Filmen auf dem Programm. Die mit Street Art beklebte Außenwand ist zudem ein perfekter Spot für Selfies.
15 Theaterkunst erleben im English Theatre Berlin
Diverse große und kleine Kinos in Berlin bieten standardmäßig Filme im englischen Original an – aber es gibt ja auch Theaterfreund*innen mit einer Vorliebe fürs Englische. Am English Theatre Berlin ist Englisch die Bühnensprache. Das Theater arbeitet mit internationalen Künstler*innen zusammen, die in Berlin arbeiten und leben, und hat außerdem hin und wieder Gastspiele aus anderen Regionen, z.B auch aus England, im Programm.
16 Obst pflücken und Kürbisse kaufen auf dem Obsthof Lindicke
Der Obsthof Lindicke in Werder ist ein echter Familienbetrieb, der auf Qualität statt Quantität setzt. So könnt ihr euch die Kirschen, Äpfel oder Birnen ohne Bedenken direkt vom Baum in den Mund schieben. Wem der Sinn mehr nach Beeren steht, der wird hier ebenso glücklich, denn im Hofladen warten verschiedene Erdbeersorten auf euch. Auch regionales Gemüse findet hier natürlich einen Platz, zur Herbstsaison beispielsweise Kürbisse. Daneben werden noch weitere Spezialitäten wie etwa Kürbiskernöl aus Beelitz oder Sanddornprodukte aus Werder angeboten. Sehr cool: Abgesehen vom Hofladen verkauft die Familie das fruchtige Glück auch auf zwei Wochenmärkten in Berlin.
17 Sich im Botanischen Garten über Pilze beraten lassen
Den Botanischen Garten in Berlin mit seinen imposanten Gewächshäusern und seiner einzigartigen Pflanzenvielfalt aus aller Welt, kennt (fast) jede*r. Doch nicht nur exotische Pflanzen finden sich hier, auf dem weitläufigen Gelände und dem eigentlichen Garten gibt es die ein oder andere regionale Pflanze zu entdecken, im Herbst zum Beispiel auch einige Pilze. Das Praktische: Direkt vor Ort könnt ihr euch im Botanischen Museum kostenlos zu euren Funden beraten lassen und wahnsinnig viel über einzelne Pilzsorten, darunter auch giftige, lernen. Große Empfehlung!
18 Bouldern und Saunieren im Bouldergarten
Der Bouldergarten befindet sich in der ehemaligen Neuköllner Kletterhalle T-Hall. Dieser Garten lässt mit einer Vorstiegswand, einem Kurs- und einem Kinderkletterbereich sowie einem Außenbereich das Herz jedes Boulderers höher schlagen. Ach ja, eine Sauna gibt es hier auch. Für manche steht diese sogar im Mittelpunkt!
19 Über den Künstlerfriedhof an der Stubenrauchstraße spazieren
Der Friedhof Schöneberg III in Friedenau ist auch als "Künstlerfriedhof" bekannt: Durch die Nähe zur Wilmersdorfer Künstlerkolonie, die Ende der 1920er Jahre im Süden von Wilmersdorf entstand, sind hier die Gräber zahlreicher Maler*innen, Schriftsteller*innen, Schauspieler*innen und Musiker*innen zu finden. Beim Spaziergang über den Friedhof könnt ihr zum Beispiel die Gräber von Marlene Dietrich oder Helmut Newton entdecken.
20 Feine Teekreationen kaufen und trinken bei Tee Tea Thé
Bei Tee Tea Thé dreht sich, wie der Name schon erahnen lässt, alles um Tee. In dem Fachgeschäft gibt es über 300 verschiedene Teesorten aus aller Welt. Direkt nebenan könnt ihr im feinen Teesalon frühstücken, lunchen, Kuchen essen oder hausgemachte Scones mit „Clotted“ Cream naschen. Von Gabalongtee und Honeybush bis zu ayurvedischen Kräutertees gibt's hier einiges auf Lager. Eine Nettigkeit des Hauses sind die kleinen Sanduhren, welche zum Teekännchen dazu gereicht werden, damit man das Gebräu auch ja nicht zu lange vor sich hin ziehen lässt. Kaffee gibt es auf Wunsch aber natürlich auch zum Frühstück dazu.
21 Zwischen Baumtapete und echten Pflanzen im Dschungel trinken
Sebastian Schwendner und Martin Schuffenhauer haben vor ein paar Jahren zu Ehren des legendärgen Dschungel-Clubs in Schöneberg ihren ganz eigenen Dschungel in Neukölln eröffnet. Statt Tarzan und Jane schwingen sich hier aber schöne Barkeeper*innen durch die Lianen, die euch frisch gezapftes Bier und lecker gemixte Drinks auf den Tisch bringen.