11 Highlights aus der Ausstellung "Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart"
Dort wo ihr heute das Humboldt Forum findet, stand früher der Palast der Republik als Staats- und Kulturhaus der DDR. In der Ausstellung "Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart" könnt ihr noch bis Februar 2025 auf 1.300 Quadratmetern die Geschichte und Gegenwart des Palastes erleben: Zu sehen sind Objekte aus und zum Palast, Zeichnungen, Fotografien und Plakate sowie Audio- und Videointerviews.
In der Ausstellung durchlauft ihr die verschiedenen Phasen des Gebäudes: von seiner Planung und Errichtung, über seine Nutzung als politisch-kulturelles Mehrzweckgebäude der DDR bis hin zum Abriss im Jahr 2008. Auf diese 11 Highlights könnt ihr euch freuen:
1. Eigene Erinnerungen hinterlassen
Der Abriss des Palastes der Republik war für viele ein Symbol für den Umgang der Bundesrepublik mit der DDR-Vergangenheit. Gleich im ersten Ausstellungsraum können alle Besucher*innen deshalb ihre ganz eigenen Erinnerungen teilen und ihre Botschaften an der Wand hinterlassen.
2. Gläserne Blume
Die "Gläserne Blume" als scheinbar unpolitisches Kunstwerk im Großen Foyer war beliebter Treffpunkt und Markenzeichen gleichermaßen. Selbst das "Sandmännchen" war hier schon zu Besuch! Im Gegensatz zum Palast der Republik existiert sie noch heute und kann in der Ausstellung besichtigt werden.
3. Überraschendes Recycling
Die 19.200 Tonnen Stahl vom Skelett des Palastes der Republik wurden an anderer Stelle wiederverwendet. Ein Teil wurde von Volkswagen im Motorblock vom Golf VI weiterverarbeitet, der größte Teil ging nach Dubai und steckt heute im Burj Khalifa, dem höchsten Haus der Welt.
4. Erinnerungen und Emotionen
Im Zentrum der Ausstellung stehen Erinnerungen von Menschen, deren Sichtweisen auf den Palast der Republik gegensätzlicher kaum sein könnten. In einer Audiocollage sprechen sie über Erlebnisse, persönliche Standpunkte und über die Umbruchszeit. Weitere Erzählungen zu Themen wie Veranstaltungen oder der neuen Volkskammer sind an vier Videostationen zu sehen.
5. Grafik und Typografie
Einer der wichtigsten Grafiker der DDR, Klaus Wittkugel, entwickelte das übergeordnete grafische Konzept für den Palast der Republik. Dazu gehörten auch das Design des Kürzels PdR, welches das Geschirr, Servietten, Plakate, Flyer und sogar die Dienstkleidung der Angestellten zierte.
6. Schloss innerhalb vom Palast
Obwohl das Berliner Schloss 1950 auf Anordnung Walter Ulbrichts und gegen erhebliche Widerstände gesprengt wurde, war es nie vergessen. Die Erinnerung an das alte Schloss wurde zum Beispiel mit einer Wandverkleidung in der Bierstube des Palastes der Republik aufrechterhalten.
7. Mit allen Sinnen erleben
Gab es besondere Gerüche im Palast der Republik? Welche Materialien wurden beim Bau des Palastes genutzt? Wie konnte der Große Saal für die verschiedenen Veranstaltungen eingerichtet werden? Sechs besondere Stationen laden dazu ein, die Themen der Ausstellung mit unterschiedlichen Sinnen zu erkunden. Eine aktive Auseinandersetzung für Familien ermöglichen ein Kinderheft sowie Erzähl- und Rätselkarten.
8. Musikalischer Palast
Während im Palast Musik von Symphonie über Schlager bis zum Rockkonzert geboten wurde, spielten im Untergrund Punk-Bands für ihre Freund*innen. Die Ausstellung zeigt anhand von fünf Großfotografien den Kontrast zwischen dem Palast der Republik und der Wirklichkeit in der DDR.
9. Überwachung durch die Stasi
Die Staatssicherheit überwachte den Palast der Republik mit größtem Aufwand. In der Ausstellung könnt ihr Videos und einen Tonmitschnitt sehen, die zeigen, wie die Observation von Besucher*innen funktionierte und nachlesen, welche Informationen über Angestellte gesammelt wurden.
10. Internationales Kulturprogramm
Im Palast war und zeigte sich die DDR international, mit Folkloreabenden, Rockfestivals, Theaterproduktionen und Klassikkonzerten. Gleichzeitig wurde der Palast auch für rein politische Veranstaltungen der SED genutzt. In einer Installation bekommt ihr einen Eindruck von dieser Vielfalt und könnt in Konzertmitschnitte hineinhören.
11. Seltene Fotoaufnahmen
Es gibt nur wenige Aufnahmen der Demonstrationen, die am 40. Jahrestages der DDR stattfanden. Das meiste Fotomaterial wurde konfisziert oder vernichtet. Nikolaus Becker aber gelang es, seine Fotografien zu retten, die ihr in der Ausstellung anschauen könnt.
Und das war nur ein kleiner Anteaser, was euch in der Ausstellung "Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart" erwartet! Vom 03.–06. Oktober 2024 gibt es übrigens auch noch die Thementage "Transformiert euch!", die ihr nicht verpassen solltet. In Debatten, Lesungen, Performances und Konzerten könnt ihr euch mit diesen Fragen auseinandersetzen: Wie geht es mit dem vereinten und gleichsam noch geteilten Deutschland weiter?