11 Kunst-Highlights im August 2024, die ihr nicht verpassen solltet

© Clemens Poloczek

Erst ist es nass, dann (ein bisschen zu) heiß – klassischer Berliner Sommer. Und bevor dieser sich auch schon wieder dem Ende neigt, werfen wir noch einmal einen Blick auf die Kunstwelt. Denn auch im Hochsommer gibt es in den Berliner Museen und Galerien einiges zu sehen. Hier kommen die Kunst-Highlights im August.

© Henning Wagenbreth/ Bröhan-Museum

1
PGH Glühende Zukunft – Zeichnungen, Plakate, Eigensinn. Berlin 1989–1995

Die „Produktionsgenossenschaft des Handwerks“ (PGH) war eine Ostberliner Künstlergruppe, deren Arbeit sich durch satte Farben, bizarre Figuren und humorvollen Nonkonformismus auszeichnete. Gegründet 1988, schufen sie bis 1995 sozial und politisch engagierte Werke mit vielseitigen Formaten, Drucktechniken und Materialitäten. Ihr Grafikdesign, entstanden kurz vor dem Fall der Mauer, reflektiert die kreative Aneignung des gesellschaftlichen Wandels der Wendezeit. Das Bröhan-Museum widmet ihnen eine Ausstellung und setzt damit seine Reihe zu bedeutendem Grafikdesign fort.

  • Bröhan Museum | Schlossstraße 1a, 14059 Berlin
  • 13.06. – 08.09.2024 | 10–18 Uhr
  • 8 Euro | Ermäßigt 5 Euro
© Sammlung des Preus Museums

2
LIKE A WHIRLWIND – Die Genderplays von Marie Høeg & Bolette Berg

Die Ausstellung „LIKE A WHIRLWIND – Die Genderplays von Marie Høeg & Bolette Berg" zeigt einzigartige Crossdressing-Aufnahmen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Fotografinnen Marie Høeg und Bolette Berg gründeten 1894 ein Fotostudio in Horten, Norwegen, und wurden posthum für ihre experimentellen Fotos bekannt, die Geschlechterrollen spielerisch in Frage stellen. Die Aufnahmen zeigen eine moderne, selbstbewusste Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen und sind erstaunlich aktuell.

  • F³ – Freiraum für Fotografie | Waldemarstraße 17, 10179 Berlin
  • 14.06. — 25.08.2024 | Mittwoch–Sonntag, 13–19 UHR
  • 6 Euro | Ermäßigt 4 Euro
© Claudia Balsters + Hannah Goldstein

3
Nicht sie allein – Frauen im Widerstand

Die Künstlerinnen Claudia Balsters und Hannah Goldstein beleuchten in der Ausstellung „NICHT SIE ALLEIN – Frauen im Widerstand“ die Rolle von Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sie erinnern insbesondere an die Berliner Widerstandskämpferin Annedore Leber, die in den 1950er Jahren gemeinsam mit Willy Brandt Literatur über den deutschen Widerstand veröffentlichte. Die Ausstellung zeigt in Fotografien, Collagen, Installationen und Videos die Möglichkeiten weiblichen Widerstands und ist eine Hommage an alle Frauen, die ohne Waffen in unterschiedlichen Rollen kämpften und das tägliche Leben sicherten.

  • Willy-Brandt-Haus | Wilhelmstraße 140, 10963 Berlin
  • 05.07. – 08.09.2024 | Dienstag – Sonntag: 12–18 Uhr
  • Eintritt frei
© Pia Arke Estate

4
Pia Arke: Arctic Hysteria

Die KW zeigen in Zusammenarbeit mit der John Hansard Gallery die erste Einzelausstellung der Künstlerin Pia Arke in Deutschland. Von den späten 1980er- bis frühen 2000er-Jahren untersuchte Arke in ihren Werken die Beziehungen zwischen Zeit, Erinnerung, Raum, Identität und Mythos, geprägt durch ihre eigene biografische Geschichte. Arke thematisierte das Schweigen um die Beziehungen zwischen Grönland und Dänemark und arbeitete als Künstlerin, Ethnografin und Forscherin mit historischen und volkstümlichen Quellen. Die Ausstellung „Arctic Hysteria" zeigt fotografische, skulpturale, performative und schriftstellerische Werke, die koloniale Strukturen beleuchten und feministische Kritik üben.

  • KW Institute for Contemporary Art | Auguststraße 69, 10117 Berlin
  • 06.07. – 20.10.2024 | Montag, Mittwoch, Freitag – Sonntag: 11–19 Uhr, Donnerstag: 11–21 Uhr
  • 10 Euro | Ermäßigt 6 Euro
© Petrov Ahner

5
I can buy myself flowers

Die Ausstellung „I can buy myself flowers“ von ARTES beleuchtet die Rolle der Blume in der Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Sie reflektiert die ästhetischen Qualitäten, Symbolik und kulturelle Bedeutung der Blume im Laufe der Geschichte. Von der Klassischen Moderne über Pop Art bis hin zu zeitgenössischer Kunst zeigt die Ausstellung die vielfältigen Darstellungen der Blume als Symbol für Schönheit, Vergänglichkeit und Transzendenz. Gezeigt werden Werke von Künstlern wie Georg Baselitz, Marc Chagall, Damien Hirst, Roy Lichtenstein, Andy Warhol und vielen mehr.

  • ARTES BERLIN | Auguststraße 19, 10117 Berlin
  • 06.07. – 31.08.2024 | Dienstag – Samstag: 12–18 Uhr
  • Eintritt frei
© Barbara Evina

6
What We See

Die Gruppenausstellung "What We See" präsentiert insgesamt 30 Kunstwerke von acht aufstrebenden internationalen und deutschen Künstler*innen. Das Highlight: Ihr könnt die Kunst zu günstigen Preisen erwerben! Mit dabei sind Werke von Friederike Meier, Barbara Evina und Amber Cannings.

  • erstererster | Pappelallee 69, 10437 Berlin
  • 07. – 13.08.2024 | Mittwoch – Dienstag: 10–20 Uhr
  • Eintritt frei
© Marja Viitahuhta, 2022

7
Áimmuin: Sámisches Kulturerbe wieder-verbinden

Die Europäischen Kulturtage feiern dieses Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum und widmen sich dabei der Region Sápmi. Das Forschungsprojekt dazu wird seit Ende 2022 vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert. In dem Projekt geht’s darum, die Herkunft der sámischen Sammlung zu erforschen und die Objekte mit ihren sámischen Namen und Geschichten zu verbinden. Im Projektraum Áimmuin wurden über 800 Objekte gereinigt, teilweise restauriert und neu geordnet. Ab dem 15. August werden die neuen Werke der Forscher*innen und Kunsthandwerker*innen aus Sápmi im Dialog mit der historischen Sammlung gezeigt.

  • Museum Europäischer Kulturen | Arnimallee 25, 14195 Berlin
  • 15.08.2024 – 07.01.2025 | Mittwoch – Freitag: 10–17 Uhr, Samstag – Sonntag: 11–18 Uhr
  • 10 Euro | Ermäßigt 5 Euro
© Florian Merdes und Alexander Rosenkranz, aus der Serie „Tempelhofer Feld”, 2023

8
Tempelhofer Feld

Alexander Rosenkranz und Florian Merdes widmen ihre Ausstellung eines unserer Lieblingsorte in Berlin: dem Tempelhofer Feld. Die Künstler erfassen den Raum in seiner Besonderheit, indem sie die Fotografien in einer rhythmischen Zusammenstellung präsentieren und verschiedene Medien nutzen. Die Bilder zeigen weite, tanzende, kippende Horizonte und Flächen, aber auch Objekte, die plötzlich nah und präsent sind. Der weite Raum des Tempelhofer Feldes lädt dazu ein, den Blick zu öffnen und sich auf sich selbst zu fokussieren.

  • Haus am Kleistpark | Grunewaldstr. 6/7, 10823 Berlin
  • 23.08. – 27.10.2024 | Dienstag – Sonntag: 11–18 Uhr
  • Eintritt frei
© Melanie Sapina

9
Lange Nacht der Museen

Bei der Langen Nacht der Museen öffnen 75 Museen ihre Türen und bieten in diesem Jahr ein spannendes Programm rund um das Thema Geheimnisse. Besucher*innen können Gemälde durchleuchten, Papyri entschlüsseln und Funde aus dem Berliner Untergrund entdecken. Die Veranstaltung ermöglicht Einblicke in einstige Verstecke, Keller und Luftschutzbunker sowie gut gehütete Geheimnisse wie Cannabiskonsum und zerrissene Stasi-Akten. Highlights wie Krimilesungen, Figurentheater, Salsa-Partys und Voguing-Bälle sorgen für eine spannende und abwechslungsreiche Nacht. Tickets bekommt ihr bis zum 11. August zum Sparpreis von 12 Euro (ermäßigt 10 Euro).

  • an mehreren Orten in der Stadt
  • 24.08.2024 | 18–2 Uhr
  • bis zum 11. August: 12 Euro regulär, 10 Euro ermäßigt | Abendkasse: 18 Euro regulär, 12 Euro ermäßigt
© Clemens Poloczek

10
Wanna See Wannsee?

Das Strandbad Wannsee, seit über 95 Jahren ein beliebter Erholungsort in Berlin, steht vor einem Problem: Mehr als die Hälfte der denkmalgeschützten Gebäude im Stil der Neuen Sachlichkeit wird heute nicht genutzt und verfällt. Rund 100 Jahre nach dem Tod von Hermann Clajus, der das Bad allen sozialen Klassen zugänglich machen wollte, bleibt die Vision des Gründers und damaligen Direktors bestehen. Die Ausstellung "Wanna See Wannsee?" vom 31. August bis 15. September zeigt, wie Architektur und Geschichte des Bades mit einer nachhaltigen Nutzung verbunden werden können, um das Denkmal zu retten und Clajus' Idee wiederzubeleben.

  • Restaurant Lido im Strandbad Wannsee | Wannseebadweg 25, 14129 Berlin
  • 31.08. – 15.09.2024 | Montag – Freitag: 9–20 Uhr
  • ab 5 Euro
© Kunstraum Kreuzberg

11
I only work with lost and found

Das Goldrausch Künstlerinnenprojekt zeigt Arbeiten der diesjährigen Stipendiatinnen des 34. Jahrgangs des einzigartigen Förder- und Professionalisierungsprogramms. „I only work with lost and found" beinhaltet Fragestellungen, die in etlichen der präsentierten Werke anklingen: Ist es eigentlich möglich, mit etwas zu arbeiten, das nicht lost oder found ist? Die Ausstellung, kuratiert von Mona Hermann und Hannah Kruse, möchte ein diverses Publikum ansprechen und präsentiert die Werke der fünfzehn in Berlin arbeitenden internationalen bildenden Künstler*innen in verschiedenen Medien wie Malerei, Fotografie und Installation.

  • Kunstraum Kreuzberg | Mariannenplatz 2, 10997 Berlin
  • 31.08. – 03.11.2024 | Sonntag – Mittwoch: 10–20 Uhr, Donnerstag – Samstag: 10–22 Uhr
  • Eintritt frei

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