Im koreanischen Nudelglück schwelgen bei Sword Master Noodle

© Marina Beuerle

Lange Schlangen vor Berliner Cafés und Restaurants können ein Indiz für gute Zimtschnecken, Bubble Tea, himmlische Egg Drop Sandwiches oder – genau –  handgemachte asiatische Nudeln sein. Jede*r, der schon einmal in den Genuss der Nudeln bei Chungking Noodles oder Wen Cheng kommen wollte, weiß, wovon wir reden. Entsprechend viel Zeit haben wir für den Lunch bei einem anderen Nudel-Player mitgebracht: Sword Master Noodle.

© Marina Beuerle
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Für die Anreise rücken wir tief in den Prenzlauer Berg vor und staunen nicht schlecht, als wir keine Menschenmenge vor dem kleinen Laden mit Fensterfront erblicken. Unsere Augen werden noch größer, als wir beim Eintreten die Swordmaster bei der Arbeit sehen. In der kleinen Küche wird der Teig geknetet, durch eine Maschine gepresst und dann von Hand in Nudeln geschnitten.

Die fertigen Teigfstreifen sind breiter als die chinesischen Verwandten bei Chungking, aber nicht so breit, wie die Bian-Biang-Nudeln von Wen Cheng. Sie landen hier in großen Schüsseln mit Kalguksu. Übersetzt bedeutet das so viel wie "Messer-Nudeln", die man oft in Straßenküchen findet. Die traditionelle koreanische Nudelsuppe aus Weizennudeln besteht aus einer scharfen Brühe oder einer kräftigen Soße.

© Marina Beuerle
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In die Schale gesellen sich dann zum Beispiel Hühnchen (Dak Kalguksu), Muscheln (Jogae Kalguksu) oder gegrillte Pilze (Dak Kalguksu) wie Shiitake und Oyster Mushrooms. Das Must-try nach Info der super netten Swordmaster ist die Galbi Kalguksu. Dafür wird das Rindfleisch fünf Stunden gekocht und zieht über Nacht im Sud.

Zusammen mit einer Kartoffel, Karotten und dünnen Omelettstreifen sind sie in der Schüssel eine dampfende Augenweide, die wahnsinnig intensiv und unfassbar lecker schmeckt. Das Fleisch ist super zart und die bissfesten und sehr langen Bandnudeln vollgesogen mit der würzigen, braunen Soße. Etwas glitschiger schmecken die Nudeln in der scharfen Hühnchenbrühe, bei der die Sojasprossen für Biss sorgen.

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Als Beilage gibt es zu jedem Kalguksu eine kleine Schale mit Geo Jeo Ri, ein hausgemachtes Kimchi. Im Vergleich zu normalem Kimchi ist es aber frischer, besteht aus unfermentiertem Kohl, der aber wie gewohnt sehr spicy ist. Dazu bekommen wir Wachteleier, die in einem Rindersud gekocht wurden und anschließend mit Frühlingszwiebeln und Beef-Soße getoppt werden. Wir haben aber sowieso nur Augen für unsere Nudeln.

© Marina Beuerle
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Um uns herum herrscht fast meditative Ruhe. Vielleicht liegt es daran, dass es gar nicht so einfach ist, sich die langen Nudeln mit den Stäbchen in den Mund zu verfrachten, ohne dabei den kompletten Pulli einzusauen. Vielleicht aber auch, weil sich alle hier über dieses leckere Gericht freuen, für das sie weder vor, noch in dem Laden lange warten mussten. Eines ist aber sicher: Der Hype um handgemachte asiatische Nudeln wird weitergehen. Und wenn er hier, nördlich der Wichertstraße angekommen ist, werden wir eine Schlange sehr gerne in Kauf nehmen.

ALLE INFOS ZU SWORD MASTER NOODLES AUF EINEN BLICK:

Unbedingt probieren: Die Galbi Kalguksu.

Veggie: Die Suppe mit Pilzen und Seegras.

Besonderheit des Ladens: Man kann zuschauen, wie die Nudeln von Hand geschnitten und frisch zubereitet werden.

Mit wem gehst du hin: Freund*innen, die gerne scharf essen und mit Stäbchen umgehen können.

Für Fans vom: Chungking Noodles, Wen Cheng und Liu Chuan Chuan Xiang.

Preise: Nudelgerichte: 13–15 Eur0

Sword Master Noodle | Dunckerstraße 30, 10439 Berlin | Dienstag – Donnerstag & Sonntag: 12–21 Uhr, Freitag & Samstag: 12–22 Uhr | Mehr Info

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