Arbeiten in Berlin: Arm, aber sexy? Wie viel verdient man hier eigentlich im deutschlandweiten Vergleich?

© Fox | pexels

Ausbildung, Studium und Co. sind für einige von euch die ersten Schritte in Richtung Berufsleben. Oder vielleicht steht ihr bereits mittendrin im schnöden Arbeitsalltag und überlegt, euch umzuorientieren? So oder so: Der erste oder möglicherweise nächste Karriereschritt ist immer mit zahlreichen Fragen verbunden. Nicht wenige davon drehen sich um das Thema Gehalt: Was kann ich in meiner Branche in meiner Stadt verdienen – und wie viel bezahlen Arbeitgeber*innen in meinem Sektor eigentlich deutschlandweit?

Wichtige Faktoren, die man kennen sollte. Obendrauf kommen weitere Einflüsse – positiv wie negativ: Ihr habt einen akademischen Abschluss oder Führungsverantwortung? Dann könnt ihr euch über mehr Arbeitsentlohnung freuen. Ihr habt leider das "falsche" Geschlecht? Tja, Pech gehabt: Der unsägliche Gender-Pay-Gap "belohnt" Männer mit durchschnittlich 13 Prozent mehr Gehalt. Ok Boomer! Aber gehen wir mal einen Schritt weiter. Zusammen mit Stepstone wollen wir es genau wissen: Macht Berlin seinem Ruf "arm, aber sexy!" alle Ehre? Wir haben den alljährliche Gehaltsreport zu Rate gezogen und drei beliebte Berliner Berufsgruppen genauer unter die Lupe genommen.

Berlin bewegt sich deutschlandweit im Mittelfeld

© Andrea Piacquadio | pexels

Über 500.000 Datensätze von Arbeitnehmer*innen wurden hier – praktisch nach Arbeitsort und Branche unterteilt – übersichtlich für euch aufbereitet. So könnt ihr auf einen Blick vergleichen, wie hoch das Bruttomediangehalt* eurer Branche deutschlandweit und auch in eurer Stadt ist. Werfen wir hierzu einen Blick auf Berlin: Im Vergleich der Bundesländer über alle Berufe und Branchen gesehen ist das Einkommen mit rund 43.000 Euro Mediangehalt gar nicht so schlecht: Platz 7 im Ranking und nur knapp 1.000 Euro weniger, als der deutschlandweite Zentralwert. Die gleiche Platzierung gibt's bei der Entlohnung von Führungskräften mit rund 67.000 Euro, während Facharbeiter*innen mit rund 43.000 Euro hier am sechstmeisten in Deutschland verdienen.

Blicken wir mal in einzelne Branchen: Arbeitnehmer*innen des Mediensektors – also Jobs bei Film und Funk, TV und Verlagen (kurz und gut: In der Branche, in der sich Mit Vergnügen bewegt)  – erhalten in der Hauptstadt ein Durchschnittsgehalt von rund 51.600 Euro. Mehr also, als der deutschlandweite Median des Mediensektors von 49.900 Euro. Wer in dieser Branche arbeitet oder arbeiten möchte, für den*die scheint Berlin also die genau richtige Adresse zu sein. Neben den oben genannten Faktoren spielt allerdings auch die Unternehmensgröße eine Rolle: Je mehr Angestellte eine Firma hat, desto höher ist auch das interne Durchschnittsgehalt. Bedenkt man, wie viele kleine Medienproduktionen Berlin hat, sollte man in punkto Wunschgehalt wohl nicht von dem Höchstsatz ausgehen.

Eine ähnliche Tendenz bietet eine Anstellung im Bereich Medizintechnik: Bundesweit beträgt das Durchschnittsgehalt rund 52.000 Euro, im Vergleich dazu dürfen sich Berliner Arbeitnehmer*innen hier über ein Entgeld von circa 54.800 Euro freuen. Unsere Hauptstadt: Medien- und Medizintechnik-Standort par excellence! Plot Twist: Solange man Akademiker*in ist: Nicht-Studierte müssen sich besonders zu Beginn der Karriere auf deutlich geringere Entlohnungen einstellen: Berufseinsteiger*innen in Berlin erhalten mit circa 33.000 Euro im Durchschnitt fast 8.000 Euro weniger als Studierte.

Handwerker*innen haben's schwer

© Andrea Piacquadio | pexels

Doch es gibt leider auch entgegengesetzte Tendenzen: Handwerker*innen verdienen in Berlin "nur" 37.000 Euro im Durchschnitt, während es deutschlandweit über 2.000 Euro mehr sind. Blicken wir dabei auf die Gehälter der anderen beiden Branchen, herrscht hier ein sehr großer Unterschied. Nicht nur in der Hauptstadt, sondern deutschlandweit: Nach Gastgewerbe und Agrarwirtschaft gehört das Handwerk trotz seiner körperlichen Arbeit zu den am schlechtesten bezahlten Branchen im ganzen Land.

Ihr merkt also: Egal ob Medizintechnik, Mediensektor oder Handwerk: Als Arbeitnehmer*in lohnt es sich, das Durchschnittsgehalt des eigenen Jobumfelds zu kennen. Der Gehaltsreport 2023 von Stepstone bietet euch hierbei den perfekten Überblick, das Magazin about_work wiederum hilft euch dabei, perfekt vorbereitet in eure Gehaltsvorstellungen zu gehen und steht euch mit Tipps und Tricks von Expert*innen zur Seite. Noch Fragen? Hier findet ihr alle Antworten!

*Der Median ist übrigens der Wert, der genau in der Mitte aller Werte liegt. Das heißt, es gibt exakt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher sind als das Mediangehalt.

Zurück zur Startseite