Schnitzel me softly: Moderne Alpenküche im Österelli in Charlottenburg
Unser Schnitzel-Radar hat ein neues Signal erhalten und uns quer durch die Stadt auf die Bismarckstraße zum Österelli geführt. Direkt gegenüber des Schillertheater haben Julia und Andreas 2020 hier ihr kleines Restaurant eröffnet. Pandemie und Lockdown haben dem Österelli nicht schaden können, ganz im Gegenteil. Der Laden ist äußerst beliebt und gut besucht, so auch bei unserem Mittagessen.
Das Österelli bringt frischen Wind in die österreichische Küche. Das gilt nicht nur fürs Essen, sondern auch für das Ambiente. Alpenländliche Einrichtung und holzvertäfelte Wände gibt es hier nicht, dafür die Flowerpot-Lampen von Verner Panton, Stühle von Hans Wegner und helle Marmortische. Skandi-Chic trifft auf moderne Alpenküche. Optisch trifft das Österelli genau unseren Geschmack und auch ein Blick in die Speisekarte ist vielversprechend.
Bei den Gerichten besinnt man sich im Österelli auf die Klassiker, traditionell oder mit modernem Twist. Auf Empfehlung bestellen wir zur Vorspeise die Rinderconsommé mit Kaspressknödel, zweierlei handgemachte Knödel und die Spezialität des Hauses, Grammelknödel mit kross gebackener Schweinekruste auf Weißkrautsalat. Den gehackten Grammel beziehen die beiden direkt aus Österreich, so auch den Bärlauch, den Andreas' Vater dort selbst pflückt. Auch in Sachen Wein spielt Österreich eine große Rolle. Im Österelli bekommt ihr nämlich nur Weine von österreichischen Winzer*innen, viele davon kennen Julia und Andreas persönlich. Ein Blick in die Weinkarte lohnt sich allemal, wir sind begeistert.
Begeistert und angetan sind wir auch von den weiteren Speisen. Wir schlemmen handgemachte Trüffel-Käsespätzle, Krenschnitzel mit einer Meerrettich-Semmelbrösel-Panade und das vegane Sellerieschnitzel. Zum Schnitzel wird lauwarmer Erdapfel-Gurken-Salat serviert. Die Panade vom Kalbschitzel hat den Qualitätstest mit 1+ bestanden und in die Spätzle mit Trüffel und Bergkäse wollen wir uns reinlegen. Das Sellerieschnitzel schmeckt auch gut und ist für Veganer*innen eine erstklassige Wahl. Im direkten Vergleich gewinnt bei uns aber das "echte" Schnitzel.
Bussi und Baba
Wir wollen uns nach Knödeln, Spätzle und Schnitzel am liebsten den vollen Bauch reiben und unauffällig unsere Hose aufmachen, kommen am Nachtisch aber nicht vorbei. Gehen, ohne Kaiserschmarrn und handgemachte Germknödel zu probieren? Hell no! Der karamellisierte Kaiserschmarrn wird klassisch mit Rosinen und Mandeln zubereitet. Getoppt wird das Ganze mit ordentlich Puderzucker, dazu gibt es zimtiges Apfel- und Zwetschgenkompott. Beim Germknödel entscheiden wir uns für die Variante mit Vanillesoße. Gefüllt ist der süße Knödel mit Powidl, einem österreichischen Zwetschgenmus. Der Nachtisch katapultiert uns auf eine Alm in den Alpen und wir können die frische Bergluft riechen. Zum Abschied gibt's ein herzlichen "Bussi und Baba" von Andreas und wir sind uns einig: Wir kommen wieder!
Alles Infos zum Österelli auf weinen Blick:
Unbedingt probieren: Das Wiener Schnitzel, die Trüffel-Käsespätzle, und den Germknödel mit Vanillesoße. Da kommen Erinnerungen an den letzten Skiurlaub hoch.
Veggie: Es gibt vegane Spinatknödel, ein veganes Sellerieschnitzel und einen veganen Germknödel.
Besonderheit des Ladens: Der stylische und leckere Mix aus traditioneller und moderner österreichischer Küche und die große Auswahl an österreichischen Weinen.
Mit wem gehst du hin: Schnitzel-, Knödel- und Österreich-Liebhaber*innen
Für Fans vom: Jolesch, Knödelwirtschaft, Klinke
Preise: Käsespätzle 16 Euro, veganes Sellerieschnitzel 16 Euro, Wiener Schnitzel 22 Euro, Knödel zwischen 9,50 und 23 Euro, kleiner Kaiserschmarrn 9,50 Euro
Österelli | Bismarckstraße 6, 10625 Berlin | Dienstag – Freitag: 12–21 Uhr, Samstag – Sonntag: 13–21 Uhr | Mehr Info