11 Orte in Berlin, an denen ihr Schwarze Kultur und Geschichte erleben könnt

Berlin ist bunt, das muss man niemandem mehr erklären. Unsere Lieblingsstadt ist damit auch Heimat einer vielfältigen Schwarzen Kulturszene, deren Kunst, Musik, Tanz und Essen unübersehbar Teil von Berlin ist. Nicht ganz so sichtbar ist jedoch immer, wie tief die Geschichte Schwarzer Menschen in Deutschland mit der Hauptstadt verbunden ist.
An diesen 11 Orten könnt ihr deshalb nicht nur Schwarze Kultur mit Leckerbissen, Theater und beim Abshaken entdecken, sondern auch die Geschichte von People of Color in Berlin auf historischen Spaziergängen und Ausstellungen mit Perspektivwechseln erkunden. Los geht's!

InterKontinental, Buchhandlung, Bücher
© Insa Grüning

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Bei InterKontinental nach afrikanischer und afrodiasporischer Literatur stöbern

In diesem kleinen Buchladen in der Sonntagstraße in Friedrichshain findet ihr Bücher, die leider seltener auf dem Lehrplan stehen, uns aber mit wahnsinnig wichtigen und spannenden Perspektiven bereichern: InterKontinental ist nämlich die erste Buchhandlung Deutschlands, die sich auf afrikanische und afrodiasporische Literatur spezialisiert hat. Seit 2018 findet ihr hier immer die aktuellsten Neuerscheinungen, deutsche ebenso wie englisch- und französischsprachige Belletristik, Sachbücher zu Politik und Kultur, tolle Kinder- und Jugendbücher und Klassiker der Weltliteratur. So geht ihr sicher niemals ohne ein tolles neues Buch nach Hause – egal, ob es diesmal James Baldwin, Toni Morrison oder die neue Biografie von Barack Obama wird.

© Kerstin Musl

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Zu Reggae-Musik den Kopf wippen im Yaam

Das Yaam ist von seinem Standort direkt an der Spree nicht mehr wegzudenken. Reggae-Musik strömt durch die Lautsprecher, afrikanisches Essen füllt leere Mägen und durch den aufgeschütteten Sand fühlt man sich an heißen Sommertagen wie in der Karibik. Mehr Chill geht nicht.

Ausstellung Zurückgeschaut Museum Köpenick
© Daniela Incoronato, Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt

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Perspektivwechsel in „Zurückgeschaut – Looking Back“ im Museum Treptow

Die Ausstellung „Zurückgeschaut – Looking Back“ im Museum Treptow widmet sich der „Ersten Deutschen Kolonialausstellung“, die 1896 in Berlin stattfand. Dabei wurden insgesamt 106 Menschen aus deutschen Kolonien in Afrika öffentlich zur Schau gestellt, um von einem Millionenpublikum begafft zu werden. Die Ausstellung gibt jenen Frauen und Männern aus der diskriminierenden „Völkerschau“, von denen viele in Deutschland blieben, endlich ein Gesicht und eine Geschichte.

  • Museum Treptow Sterndamm 102, 12487 Berlin
  • Montag – Donnerstag: 10–18 Uhr, Freitag: 09–14 Uhr, Samstag – Sonntag: 14–18 Uhr
  • Eintritt frei
Lalibela äthiopisches Restaurant Kreuzberg
© Instagram | Lalibela

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Den Geschmack Äthiopiens entdecken im Lalibela

Im Mai 2022 eröffnete zwischen Paul-Lincke-Ufer und Görlitzer Park das äthiopische Restaurant Lalibela. Im Vergleich zum ersten Laden in Neukölln (Herrfurthstraße 32, 12049 Berlin) gibt es hier mehr Sitzplätze, eine große Terrasse und sogar Palmen. Wer sich für eine kurze Zeit wie in Äthiopien fühlen will, i(s)st hier genau richtig. Die äthiopische Küche ist eine gesellige Küche, bei der geteilt und mit den Händen gegessen wird. Freund*innen und Familie essen vom Gebeta, einem großen runden Tablett. Darauf liegt der Injera, ein weiches Sauerteig-Fladenbrot mit verschiedenen Gemüse- und Fleischspeisen. Es gibt auch viele vegetarische und vegane Optionen.

© Lisa Ksienrzyk

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Sudanesische Köstlichkeiten im Basmah

Was dem Neuköllner der Sahara Imbiss, ist für den Kreuzberger Basmah. Hier gibt es sudanesische Spezialitäten, entweder im Brot oder auf dem Teller. Neben Falafel, Halloumi, Magali und Tofu gibt es für Fleischesser*innen auch Köfte und Hähnchen. Der Star der Karte ist aber definitiv die Erdnusssoße, die mehr als großzügig über allem verteilt wird. Auch die Auberginencreme schmeckt fantastisch und das Beste: die Soßen sind vegan.

Dekoloniale Stadtführung Afrikanisches Viertel Wedding
© Greta Graf

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Historischer Spaziergang durch das Afrikanische Viertel mit "Dekoloniale Stadtführung"

Unter dem Motto "Walk the past, change the future" bietet das junge Team von "Dekoloniale Stadtführung" historische Führungen im Humboldt Forum sowie im Afrikanischen Viertel an. Beim Spaziergang durch die Kameruner Straße, über den Manga-Bell-Platz und Co. bekommt ihr einen Einblick in das viel zu wenig beleuchtete Kapitel der Deutschen Kolonialgeschichte und was es mit der Berliner Afrika-Konferenz von 1884 auf sich hat.

Ballhaus Naunynstraße
© Ballhaus Naunynstraße

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Postmigrantisches Theater schauen im Ballhaus Naunynstraße

Im Ballhaus Naunynstraße mitten in Kreuzberg seht ihr Geschichten auf der Bühne, in denen die Perspektiven von People of Color und queerer Menschen im Vordergrund stehen. Ob Theater, Lesungen oder Tanzperformances: Hier bekommen gerade junge Künstler*innen die Chance, ihre ganz eigenen Erfahrungen von strukturellem Rassismus, Ausgrenzung und Selbstbestimmung in Kunst zu verpacken. Zuschauen lohnt sich!

  • Ballhaus Naunynstraße , Naunynstr. 27, 10997 Berlin
© Milena Magerl

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Afrikanische Handwerkskunst direkt im Kunstatelier von Bé Dogon Art bewundern

In der Elberfelder Straße befindet sich das Künstlerstudio Bé Dogon Art, in dem ihr einzigartigen Schmuck aus West-Afrika kaufen könnt. Die Designerin Bé lebte über fünf Jahre in Benin und baute dort ein nachhaltiges Familienunternehmen auf, das, ganz vorbildlich und im Zeichen von "new work", auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen zugeschnitten ist. Neben den Künstlern in West-Afrika gibt es nur drei weitere Mitarbeiter*innen, trotzdem haben sie gerade eine Kollektion an die bekannte italienische Designermarke MaxMara verkauft. Aber bevor ihr die schönen Schmuckstücke im teuren Laden am Kudamm kauft, solltet ihr lieber hier einen kleinen Stopp einlegen. Die Einzelstücke bestehen aus vergoldetem Ebenholz, Silber und Horn. Die Designerin Bé achtet auf natürliche und nachhaltige Materialen ohne toxische Stoffe. Vor Ort könnt ihr sogar manchmal zusehen, wie der Schmuck von Hand vergoldet wird.

May-Ayim-Ufer
© Tinanya Mendy

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Auf den Spuren afrodeutscher Geschichte am May-Ayim-Ufer

Die Uferstraße neben der Oberbaumbrücke dürfte jedem*r bekannt sein. Es ist aber nicht nur ein schöner Ort zum Chillen an der Spree, sondern auch nach einer der wichtigsten Vertreter*innen der afrodeutschen Bewegung benannt: May Ayim. Früher hieß die Straße noch „Groebenufer“, nach Otto Friedrich von der Groben, der als Leiter einer Westafrika-Expedition die erste deutsche Kolonie im heutigen Ghana gründete. Bis man sich im Jahr 2010 entschied, das Ufer lieber der antirassistischen Aktivistin, Pädagogin und Lyrikerin May Ayim zu widmen, die 1996 in Berlin verstarb. 1986 war sie eine der Herausgeberinnen des Sammelbandes „Farbe bekennen: Afrodeutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte“, der wie nie zuvor afrodeutsche Lebensrealitäten abbildete. Sie war zudem Gründungsmitglied der „Initiative Schwarze Deutsche und Schwarze in Deutschland“ und widmete sich Zeit ihres kurzen Lebens dem Kampf gegen Diskriminierung.

© Daliah Hoffmann-Konieczka

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Mit Soulfood in ferne Länder träumen im Love Deluxe in Neukölln

Wo früher Victoria Tacos war, bekommt ihr seit April 2023 bei Love Deluxe üppige Sandwiches, Frühstücks- und Mittagsgerichte sowie Limonaden und Drinks. Das Lokal ist eine Ode an die Kindheit der Macher*innen, die Speisekarte inspiriert von ihren kulturellen Herkünften aus den Südstaaten, Südamerika, der afrikanischen Diaspora und den südpazifischen Inseln. Auf der Karte stehen Gerichte wie Buttermilch-Pancakes mit schwarzer Sesam-Mascarpone und Kardamom-Butter, Kokosnuss-Reis mit Spiegeleiern, Salat, Jeow Soße und Chili-Erdnüssen und Sandwiches wie das Corner Egg & Cheese mit Kräuterrührei, Ziegengouda, Bacon und Chili-Limetten-Karamell. Soulfood eben, das einem beim Essen ein Zuhause-Gefühl gibt.

Booty Therapy by Maïmouna Coulibaly
© Instagram | Maïmouna Artist

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Sorgen wegschütteln mit "Booty Therapy"

Sorgen vergessen und selbstbewusster werden dank Popo shaken? Funktioniert bestens, verspricht euch Maïmouna Coulibaly. Die französische Tänzerin und Choreographin, die seit 2018 in Berlin lebt, nutzte Tanz, um ihre eigenen Traumata aus sexueller und rassistischer Gewalt zu überwinden. Daraus hat sie ein Konzept namens "Booty Therapy" entwickelt: Mit afro-urbanen Tanzrichtungen wie Dancehall, Kuduro und Twerking lernen Teilnehmer*innen, den eigenen Körper zu spüren und Emotionen loszulassen. Alles im safe space, natürlich. In dem Sinne: Schüttel dein' Speck!

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