24 Stunden in Berlin – 11 Tipps für Kulturfans

Ihr habt einen Tag Zeit in Berlin und möchtet so viel Kulturprogramm wie möglich mitnehmen? Dann ist dieser Guide genau das Richtige für euch, denn er ist randvoll gepackt mit den besten Tipps rund um Kunst, Musik und Theater – und zeigt, welche Vielfältigkeit Berlin in Sachen Kultur zu bieten hat. Wir haben versucht, euch ein paar Routen samt kulinarischer Empfehlung in der Nähe zusammenzustellen, selbstverständlich könnt ihr eure Favoriten aber auch selbst auswählen und eurem individuellen Tagesablauf anpassen. 24 Stunden in Berlin, los geht's: Hier kommen unsere 11 Tipps für alle Kulturfans.

In der City West kunstvoll in den Tag starten

© Hella Wittenberg

1
Stadtidylle im Literaturcafé genießen

Das Literaturcafé ist der perfekte Ort fürs obligatorische Kaffee- und Kuchen-Date mit den Eltern oder Großeltern, kann aber auch ganz allein oder mit Freund*innen besucht werden. Ein ruhiger und idyllischer Ort, den wir einfach lieben: Hier könnt ihr im Garten sitzend dem Vogelgezwitscher lauschen, euer Lieblingsbuch lesen und entspannen – von dem Autoproll-Gehabe auf dem naheliegenden Ku'damm bekommt man nichts mit. Wenn es draußen zu kalt ist, wechselt man dann einfach in den Wintergarten des Cafés. Thema Küche: Bis 14 Uhr gibt es Frühstück, die Mittags- und Abendkarte mit saisonaler Bistroküche wechselt zudem wöchentlich. Das schicke Berlin, hier findet man's wieder.

C/O Berlin, Fotografie, Ausstellung, Galerie, Kunst
© Xenia Beitz

2
Tolle Arbeiten zeitgenössischer Fotograf*innen im C/O Berlin betrachten

Ein absolutes Muss für jede*n Fotografieliebhaber*in ist das C/O Berlin im Amerikahaus am Zoo. Wechselnde zeitgenössische Fotograf*innen von Weltrang – von Sebastião Salgado bis Anton Corbijn – geben sich hier die Klinke in die Hand. Immer werden auch neue Talente mit ihren spannenden Projekten vorgestellt. Wer die reichhaltigen Ausstellungen auf zwei Stockwerken nicht in einem Rutsch schafft, kann zwischendurch bestens im Café des Hauses mit großer Fensterfront entspannen oder im prall gefüllten Museumsshop durch Fotobände stöbern. Hin da!

Schaubühne
© Wiebke Jann

3
Modernes Theater in der Schaubühne

Thomas Ostermeiers Schaubühne gehört zu den spannendsten Theatern der Stadt. Allein die Architektur fasziniert: Das ursprünglich als Kino errichtete Haus kann dank modernster Technik in verschieden große Säle aufgeteilt werden, auf den Bühnen brillieren Schauspielstars wie Nina Hoss oder Lars Eidinger. Tagsüber könnt ihr euch nach einem ausgiebigen Spaziergang über den Kurfürstendamm im hauseigenen Café stärken, das euch auch nach den Vorstellungen noch zum Auswerten der Inszenierungen zur Verfügung steht.

Kunst in Mitte und rund um das Kulturforum erleben

Jüdisches Museum
© Wiebke Jann

4
Die Dauerausstellung des Jüdischen Museums besuchen

Seit 2001 steht in Berlin eine der herausragendsten Institutionen über die jüdische Geschichte und Kultur: das Jüdische Museum Berlin. Gebaut wurde es nach den Plänen des Star-Architekten Daniel Libeskind. Auf über 3.500 Quadratmetern könnt ihr euch die Geschichte der Jüd*innen in Deutschland multimedial erarbeiten. "Jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland" heißt die seit 2020 laufende Dauerausstellung, in der statt angestaubtem Geschichtsunterricht neue zeitgemäße Schwerpunkte gesetzt wurden: Wie ist die Beziehung von Jüd*innen zu ihrer nicht-jüdischen Umwelt? Wie ging man mit der Zäsur des Holocaust um? Was zeichnet die jüdische Gemeinschaft heute aus? Welche Perspektiven hat sie auf politische, gesellschaftliche und kulturelle Phänomene ihrer Zeit? Hier werden die Geschichte nach 1945 sowie die Kultur und Gemeinden bis heute zeitgemäß aufbereitet.

© Hella Wittenberg

5
In der Gemäldegalerie klassische Malerei anschauen

Was zu Schulzeiten manchmal angestaubt wirkte, lässt sich hier wunderbar wiederentdecken: die klassische Malerei. Mit einem riesigen Eigenbestand vor allem deutscher, italienischer und flämischer Malkunst besitzt die Gemäldegalerie einen wahren Schatz an Gemälden, an denen man sich nicht satt sehen kann. Dank wechselnder Ausstellungen wird es auch nicht langweilig und ihr könnt immer wieder Neues entdecken.

  • Gemäldegalerie Matthäikirchplatz, 10785 Berlin
  • Dienstag – Freitag: 10–18 Uhr, Samstag & Sonntag: 10–18 Uhr, Donnerstag: 10–20 Uhr
  • 10 Euro, ermäßigt 5 Euro
© Daliah Hoffmann

6
Jüdische Rezepte und ein vertikaler Garten im Beba

Beba heißt das Restaurant im Gropius Bau in Berlin-Mitte. Das Museumscafé ist eine Partnerschaft von Shani Leiderman, Cynthia Barcomi und Infarm, die euch mit überwiegend vegetarischen Gerichten versorgen, die wiederum von jüdischen Rezepten inspiriert sind. Zudem gibt es Kuchen und Gebäck von Barcomi's sowie einen vertikalen Garten, wie man sie von Infarm kennt. Hier werden Salate und Kräuter angebaut, geerntet und fürs Kochen verwendet. Wer sich den Gropius Bau anschauen will, sollte auf jeden Fall auch das Beba besuchen und eine Kleinigkeit essen.

Berliner Philharmonie
© Insa Grüning

7
Konzerten in der Berliner Philharmonie lauschen

Die Berliner Philharmonie ist eines der beeindruckendsten Gebäude Berlins – kein Wunder, denn der Architekt ist kein Unbekannter. Hans Scharoun hat nicht nur die Philharmonie, sondern auch die gegenüberliegende StaBi entworfen. Sowohl im Kammermusiksaal als auch in der Berliner Philharmonie finden regelmäßig grandiose (Klassik-)Konzerte statt. In der Serie "Unorthodox" dienen sowohl Kammermusiksaal und Philharmonie als auch das gegenüberliegende Musikinstrumenten-Museum als Kulisse und Drehort.

Den Abend an der Museumsinsel ausklingen lassen

© Wiebke Jann

8
Kunst gucken und am Wasser sitzen am Bode Museum

Im Bode-Museum Ort könnt ihr nicht nur eine beeindruckende Skulpturensammlung, byzantinische Kunst und das Münzkabinett anschauen, es hat auch einen nahezu perfekten Standort auf der Museumsinsel direkt am Wasser. Nach dem Museumsbesuch kann man hier perfekt noch ein bisschen die Sonne genießen. Egal, ob man in der Mittagspause bei einem Kaffee kurz durchatmen, den Arbeitstag bei einem Bier oder im Sommer vielleicht sogar mit einem Tango an der Strandbar direkt gegenüber am Monbijoupark ausklingen lassen will – hier ist der ideale Ort dafür.

© Marina Beuerle

9
Theater gucken im berüchtigten Berliner Ensemble

Das Berliner Ensemble wurde 1949 von dem Dramatiker Bertolt Brecht und Helene Weigel in Ost-Berlin gegründet. Brechts Dramen beinhalten bewusst keine klassischen Held*innenfiguren, denn er wollte als Regisseur und Dramaturg keine sozialistischen Held*innen schaffen. Eine Haltung, mit der er zu DDR-Zeiten immer wieder provozierte. Ein Besuch des Berliner Ensembles lohnt sich schon allein wegen des wunderschönen Theatersaals.

© Gordon Welters

10
Opern und Konzerte in der Staatsoper Unter den Linden

Mit knapp 275 Jahren Bestand handelt es sich bei der Staatsoper Unter den Linden um das älteste Opernhaus Berlins – da lohnt sich immer ein Besuch. Seit 2017 sind auch offiziell sämtliche Sanierungsmaßnahmen beendet, man kann die Location also in ihrer kompletten Pracht genießen. Falls ihr noch nie eine Oper live gesehen habt: Do it! Es ist wirklich ein Gänsehauterlebnis.

© Britta Heitkamp

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Auf der Dachterrasse des Humboldt Forums über die Stadt blicken

Die Museumsinsel und alles, was sich Unter den Linden sonst noch tummelt, gehört zwar normalerweise nicht unbedingt zu den Hotspots für Berliner*innen, die Dachterrasse des neu eröffneten Humboldt Forums ist aber definitiv einen Besuch wert. Mit einem sagenhaften Panoramablick über den Berliner Dom, Unter den Linden bis zum Brandenburger Tor und den Alexanderplatz lässt sich der ein oder andere Aperol Spritz im Restaurant Baret doch gut schlürfen. Die Sonnenuntergänge hier sind übrigens magisch!

  • Dachterrasse Humboldt Forums Schloßplatz, 10178 Berlin
  • Mittwoch – Montag: 10:30–19 Uhr, Dienstag: geschlossen
  • 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, es ist ein Zeitfenster-Ticket nötig

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