Charlottenburg bei Regen: 11 Tipps bei schlechtem Wetter
Wenn wir die alte Wetterhexe mal wieder verärgert haben und sich ein stabiles Gewitter über der Stadt zusammenbraut, dann wollen wir am liebsten eins: nicht rausgehen. Das wäre aber viel zu schade, denn gerade bei schlechtem Wetter macht es Spaß, den ganzen Tag in Ausstellungen, Cafés, in Bücherläden, Theater oder im Kino abzuhängen. All das geht in Charlottenburg bei Regen ganz hervorragend. Wir haben das getestet und verraten euch hier unsere Lieblingsorte, an die wir uns vor dem schlechten Wetter flüchten.
1 Frühstücken und Mittag essen im Windback Coffee
Wir lieben die Nachbarschaft rund um den Stuttgarter Platz, kurz Stutti. Zu unseren Lieblingsadressen gehört hier das Windback Coffee, ein nettes Café mit gutem Kaffee und leckerem Frühstück und Lunch. Auf dem Menü stehen Granola mit frischem Obst, Grilled Sandwiches, Eggs Benedict in verschiedenen Varianten, French Toast sowie hausgemachte Kuchen, Salate, Lunchbowls, frischgepresste Säfte und richtig guter Kaffee. Bei gutem Wetter könnt ihr auf der Terrasse in der Sonne sitzen.
2 Schriftsteller*innen begegnen in der Autorenbuchhandlung am Savignyplatz
Wenn man zwischen den Regalen der altehrwürdigen Autorenbuchhandlung unter den S-Bahn-Gleisen am Savignyplatz umherstreift, fühlt man sich so intellektuell beflügelt, dass man sich am liebsten sofort die Taschen mit Adorno und Foucault vollstopfen und am Institut für Philosophie einschreiben würde. Außerdem gibt es hier immer wieder Lesungen berühmter Gegenwartsschriftsteller*innen. Gute Gelegenheit, wenn ihr euren liebsten Werke mit einer persönlichen Widmung versehen lassen wollt.
3 Im House of Healing eine Auszeit an der Spree genießen
Die minimalistische Einrichtung, der weite Blick und vor allem die Aussicht über die Spree sind eigentlich schon Argument genug, um jeden Tag ins House of Healing kommen zu wollen. Aber sportlich betätigen könnt ihr euch hier auch – oder Kaffee trinken. Neben Yoga werden hier übrigens auch Pilates- und HIIT-Kurse oder verschiedenste Meditationen angeboten. Das studioeigene Café sorgt für eine angenehme Atmosphäre und lädt zum Verweilen nach den Kursen ein.
4 Jugendstil und Art déco zum Abtauchen im Bröhan-Museum
Im Bröhan Museum lassen sich locker ein paar Stunden versenken, ohne dass euch langweilig wird. In unmittelbarer Nachbarschaft von Schloss Charlottenburg taucht ihr auf rund 1.000 Quadratmetern in die großen Stilwelten zwischen Jugendstil, Art Deco und Berliner Secession ein. Die Sammlung zeigt euch alles: von elegant geschwungenem Jugendstil-Porzellan über französisches Art Deco bis zu expressiven Gemälden der Berliner Secession. Das Museum geht auf den leidenschaftlichen Sammler Karl H. Bröhan zurück, der seine beeindruckende Sammlung dem Land Berlin schenkte. Heute erwartet euch ein Haus, das Tradition ernst nimmt, aber immer wieder neu denkt – mit einer festen Präsentation und klug kuratierten Wechselausstellungen, die den Sprung in die Gegenwart wagen.
5 Die Nase an der Kuchenvitrine im Kuchenladen platt drücken
Die Auswahl der Kuchen im Kuchenladen ist so groß, dass man schon mal zehn Minuten mit an der Vitrine zerdrückter Nase über die hübschen Torten und Teilchen staunt und sich trotzdem nicht entscheiden kann. Am besten also bestellt man so viele Stücke wie möglich, stellt sie in die Mitte des Tisches und teilt mit der Begleitung. Während man es sich dann in den braunen Ledersesseln des kleinen Ladens gemütlich macht, kann man auch über die dekorativen Vorlieben des Inhabers fachsimpeln, die den besonderen, verkitschten Charme des Cafés ausmachen.
6 Spannende Arbeiten internationaler Fotograf*innen im C/O Berlin betrachten
Ein absolutes Muss für jede*n Fotografieliebhaber*in ist das C/O Berlin im Amerikahaus am Zoo. Wechselnde zeitgenössische Fotograf*innen von Weltrang – von Sebastião Salgado bis Anton Corbijn – geben sich hier die Klinke in die Hand. Immer werden auch neue Talente mit ihren spannenden Projekten vorgestellt. Wer die reichhaltigen Ausstellungen auf zwei Stockwerken nicht in einem Rutsch schafft, kann zwischendurch bestens im Café des Hauses mit großer Fensterfront entspannen oder im prall gefüllten Bookshop durch Fotobände stöbern. Hin da!
7 Traditionelle japanische Küche kosten im Udagawa
Der japanische Laden ist ein echtes Berliner Urgestein, das seit 1985 traditionelle japanische Küche auf die Teller, Schüsseln und in sauber aufgeteilte Bento-Boxen zaubert. Die gibt es übrigens auch als Lunch-Angebot. Auf der großen Karte von Udagawa stehen ansonsten Klassiker wie Miso Suppe und Kara-age, lecker mariniertes Hühnchen, das mit Bratensauce oder Sojasauce daherkommt über Udon-Nudeln bis hin zu Sushi in allen Farben und Formen. Heimlicher Star ist das Katsu-Sandwich. Allein für die panierte Hühnerbrust mit Kohlsalat zwischen zwei Toast Scheiben, lohnt sich der Abstecher in die Kantstraße, die bekannteste Pilgerstätte für Fans asiatischen Essens in Berlin.
8 Chormusik und Stand-Up-Comedy im Café-Theater Schalotte
Unweit des U-Bahnhofs Richard-Wagner-Platz lädt das Café-Theater Schalotte Freunde der Kleinkunst zu wechselnden Veranstaltungen ein. Von Chormusik über Stand-up-Comedy bis hin zu klassischem Theater wird für jeden Geschmack etwas geboten.
9 Hausgemachte Bio-Pasta essen im Bruderherz
In ihrem Restaurant Bruderherz haben es sich die zwei Brüder Tomasz und Michal Sokolowski zur Aufgabe gemacht,"zeitlose, italienische Kulinarik" zu servieren. Ein Bruder kümmert sich um die Gäste, während der andere kocht. Gelernt hat Tomasz unter anderem im Schwarzen Raben und auf seinen Reisen durch Sizilien. Auf der Karte finden sich Klassiker wie Vittello Tonnato und Tagliolini mit schwarzem Trüffel und Parmesan, aber auch etwas ausgefallenere Kreationen wie gegrillter Oktopus mit Kichererbsenpüree und Avocado und schwarze Spaghetti mit Großgarnelen, Zucchini und Vanille. 2025 hat das Bruderherz außerdem den ersten True Italian Award für das beste Pasta-Restaurant gewonnen!
10 Feine Drinks im Galander Charlottenburg
Im Galander wird das Mixen feiner Drinks zur Kunst erhoben. Das geschulte Barpersonal zaubert Klassiker und ausgefallene Cocktail-Kreationen – natürlich nur aus den feinsten Spirituosen. Und wer partout nicht weiß, wofür er oder sie sich entscheiden soll, der *die kann jederzeit eine persönliche, hochkompetente Cocktail-Beratung durch das sympathische Galander-Team in Anspruch nehmen. Die Drinks haben ihren Preis, aber das Motto lautet "Qualität vor Quantität". Stilvoll trinken ist eben eine Kunst für sich.
11 Jazzmusik im A-Trane lauschen
Wer Jazz mag, wird das A-Trane lieben. Der kleine Jazzclub mit gemütlicher Atmosphäre ist ideal für gediegene Abende bei sehr guter Musik. Hier haben seit der Eröffnung 1997 schon Größen wie Herbie Hancock oder Wynton Marsalis gespielt. Vollkommen zu Recht bekam deshalb auch Betreiber Sedal Sardan 2013 den Jazz-ECHO als "Förderer des Jazz". Funfact: A-Trane ist ein cleveres Wortspiel und setzt sich aus "John Coltrane" und dem Song "Take the A-Train" zusammen.
Redaktion