Ein neuer Kunst- und Kulturpark im Plänterwald: Die Umbauarbeiten im Spreepark beginnen

© Wiebke Jann

Seit 2001 ist der Spreepark im Plänterwald geschlossen. Der legendäre Vergnügungspark samt Riesenrad und Geisterbahn – einst berühmtes Vorzeigeexemplar der DDR – hat seine besten Zeiten längst hinter sich. Nach dem sagenumwobenen Abgang von Norbert Witte, der die Anlage zuletzt bis vor 18 Jahren betrieben hatte, bevor er Insolvenz anmeldete und einen mehr als filmreifen Abgang nach Südamerika hinlegte, ist der Themenpark in einen jahrzehntelangen Dornröschenschlaf gefallen. Für ordentlich medialen Wirbel sorgte Witte einige Jahre später noch einmal, weil aufflog, dass er die Rückführung der Fahrgeschäfte mit einer Kokain-Kurierfahrt verbinden wollte. Wir sagten ja schon, filmreif!

Inzwischen ist das verlassene Areal des Spreeparks von Moos und Grünzeug überwuchert, zeitweise auch Zeugnis von Verwüstung und Zerstörung geworden. Andererseits hat sich der mystische Ort als sogenannter abandoned place zu einer beliebten Fotokulisse für Tourist*innen in Berlin entwickelt und in den Sommermonaten haben Besucher*innen die Möglichkeit, Führungen durch die verrottete Anlage zu buchen. 

© Jona Armborst

Zwar war in den vergangenen Jahren des Öfteren von Neueröffnung die Rede; eine*n Investor*in zu finden, der*die für die Restaurierung und Sanierung des Spreeparks aufkommt, war jedoch lange erfolglos geblieben. Das hat sich inzwischen geändert, denn schon am kommenden Montag beginnen endlich die Bauarbeiten für die erste Umbauetappe des ehemaligen Freizeitparks zu einem neuen Kunst- und Kulturpark. Das Vorhaben: Bis 2026 soll der Park schrittweise wieder eröffnet werden, die Pläne dafür hat das landeseigene Unternehmen Grün Berlin GmbH kürzlich vorgelegt. Zunächst werden sämtliche Leitungen zur Ver- und Entsorgung verlegt, damit auf dem Grundstück im Jahr 2022 dann mit den Bauarbeiten für Künstler*innenappartements gestartet werden kann. Geplant ist auch die Wiederinstandsetzung und Inbetriebnahme des Riesenrads ab 2024, dessen Stahlkonstruktion wohl weitestgehend erhalten werden kann. Lediglich die Gondeln müssen komplett erneuert werden.

Wie der Park schlussendlich genau aussehen wird, darüber wird momentan noch gerätselt. Mehrere Entwürfe sehen verschiedene, kreative Ansätze mit besonderen Beleuchtungskonzepten vor. Fest steht: Der Park soll ein einzigartiges Areal werden, das die Besucher*innen mit einer Mischung aus Kunst, Kultur und Natur anlocken soll. Wir sind sehr gespannt und werden ab und zu mal nachsehen, wie es mit den Bauarbeiten voran geht!

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