Belegte Croissants und Granola in der Papaya: Frühstücken im Café Flo

Ich liebe meine Wohnung und meine Küche, gehe am Wochenende aber gerne auswärts essen, egal ob Frühstück oder Abendessen. Ich nehme auch gern mal eine längere Auto- oder Radfahrt in Kauf, so auch vor ein paar Wochen, als ich das neueröffnete Café Flo besucht habe. Im August 2020 haben die Schwestern Lea und Rachel, mit ein paar Wochen Verzug, das kleine Café auf der Eberswalder Straße eröffnet. Die Terrasse mit den fransigen Sonnenschirmen und die alten Teppiche sind mir schon beim vorbeilaufen aufgefallen. Da setzt man sich gerne hin – und der viele Verkehr im Hintergrund ist fast vergessen.

Helles Holz, natürliche Materialien, sandfarbene Wände und jede Menge Zimmer- und Hängepflanzen sorgen im Café Flo für eine gemütliche und warme Atmosphäre. Die selbstgeschriebenen blauen Menüplakate stechen bei der zurückhaltenden Einrichtung direkt ins Auge. Auch die Kuchenvitrine, in der sich neben selbst gebackenen Kuchen auch Gebäck und Kuchen von Albatross und What Do You Fancy Love?.  Jetzt müssen wir uns nur noch entscheiden, was wir essen wollen.

Weil draußen alle Tische belegt sind (zum Zeitpunkt meines Besuchs hatten wir noch über 20 Grad), machen wir es uns am Tisch direkt am Fenster, umgeben von Pflanzen, bequem. Von der Sitzbank aus hat man einen guten Überblick über das Kaffee. Wer lieber rausschauen will, kann sich einen der Barhocker vor dem großen Fenster neben der Theke sichern.

Wir entscheiden uns für das belegte Croissant mit Frischkäse, Avocado, Rucola und Granatapfel und das Baguette vegan mit Rote Beete Hummus, Avocado und Sesam. Als zweiten Gang gibt's zwei Eier im Glas mit frischen Kräutern, Butter und Baguette sowie Granola mit Kokosjoghurt, Beeren, Kokosflocken und Honig in einer halben Papaya. Dazu gibt's Cappuccino mit Hafermilch und einen Saft. Die Papaya ist definitiv ein Hingucker und ein perfektes Sommerfrühstück. Kein Wunder, dass sie der Gästefavorit unter den Frühstücksgerichten ist. Mindestens genau so "instagrammable" und lecker sind aber auch das Croissants und das Baguette. Ich bin sowieso ein Fan von farbenfrohem Essen, klar, dass da der pinke Hummus bei mir punktet.

Mir war vor dem Bestellen gar nicht klar, wie groß eine Papaya ist. Zu zweit haben wir die halbe Frucht aber fleißig ausgelöffelt und uns wie im Urlaub gefühlt. Für Lea und Rachel durften die Eier im Glas auf der Karte nicht fehlen, die sind für die beiden "eine absolute Kindheitserinnerung". Es muss eben nicht immer ein fancy Frühstück sein. Ich bin auch großer Fan von einfach und bodenständig – weich gekochte Eier im Glas gab's bei uns früher auch häufiger am Wochenende.

Erfahrung in der Gastronomie haben Lea und Rachel bereits als Teenager gesammelt, als sie im Laden ihrer Mutter in ihrer Heimatstadt in Hessen ausgeholfen und gekellnert haben. "Irgendwann ein eigenes Café zu eröffnen, war schon lange unser Traum", sagt Lea. "Durch die kleine Größe des Cafés ist alles sehr gemütlich und familiär und man kommt schneller mit den Gästen ins Gespräch. Wir wollen ein Nachbarschafts- und Kiezcafé sein, das durch Persönlichkeit punktet". Das Café ist übrigens nach Flo, der Hündin von Lea, benannt. Sie ziert auch das Logo und ist regelmäßig zu Gast im Café.

Bei den Zutaten und Produkten für Kaffee, Säfte, Frühstück und Co. achten die beiden darauf, kleine und lokale Unternehmen zu unterstützen. Die Kaffeebohnen stammen aus einer kleinen Familienrösterei in der Toskana und werden über die Espressonisten in Mitte vertrieben, das Matcha-Pulver beziehen sie von den Berliner Matcha-Expert*innen Chiara und Anton von AMIKAMATCHA und in Sachen Kuchen haben sie sich Verstärkung von zwei meiner Lieblingsadressen geholt. Wir waren nach dem Frühstück so satt, dass da leider kein Platz mehr für Kuchen war. Ein Stück vom Carrot Cake solltet ihr aber probieren. Schaut doch mal im Café Flo vorbei, wenn ihr auf der Suche nach einem netten Café in Prenzlauer Berg seid. Egal ob für einen Coffee to go, für ein gemütliches Frühstück mit Freund*innen oder auf ein Stück Kuchen nach dem Flohmarkt.

Unbedingt probieren: Das Granola mit Kokosjoghurt in der halben Papaya – hab ich so bisher noch nie gesehen.

Veggie: Säfte, Hafermilch, veganes Baguettes und Kokosjoghurt – Veganer*innen werden hier fündig!

Besonderheit des Ladens: Ab und zu ist die Namensgeberin Flo, die Hündin von Inhaberin Lea, auch im Café.

Mit wem gehst du hin: Berlinbesuch, der am Sonntag unbedingt über die Flohmärkte in Prenzlauer Berg schlendern und davor ein gutes Frühstück oder danach ein leckeres Stück Kuchen will.

Für Fans vom: What Do You Fancy Love?, Café Kraft und Wilke.

Preise: Kaffee zwischen 2,10 und 4 Euro, Säfte 4 Euro, Smoothies 5,20 Euro, Frühstück zwischen 5,50 und 9 Euro, Kuchen & Gebäck 3,50–3,90 Euro.