Saisonale und regionale Frühstückskreationen im Annelies

© Daliah Hoffmann

Wer zum Görli fährt und wieder mal zum Frühstück ins Gipfel will, den muss ich an dieser Stelle enttäuschen. Das Café gibt es seit wenigen Monaten nicht mehr. Frühstücken kann man hier aber trotzdem noch und das sogar ziemlich lecker. Seit ein paar Wochen ist das Annelies, die kleine Schwester vom hippen Distrikt Coffee in Mitte, in dem süßen Café mit dem alten Ofen zu Hause.

Einige Dinge, wie der Eingangsbereich mit den alten Fliesen, die gläserne Theke und der Ofen, erinnern noch an den Vorgänger, ansonsten ist hier aber alles neu. "Die Lampen und Tische kommen aus Dänemark", erzählt Betreiberin Sophie. Neu und anders ist auch das Menü, selbst für die gegenwärtige Berliner Brunch-Szene. Eggs Benedict und Avocado sucht man auf der Karte vergebens, dafür gibt es Amaranth Granola mit roter Beete oder Sauerteigbrot mit einem weich gekochten Ei, Lauch und geräucherter Tomatenaioli.

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Noch ist es ruhig und ich habe fast freie Platzwahl. Ich starte mit einem Cappuccino. Den Kaffee beziehen Hannes, Sophie und Matthew, die drei Inhaber vom Annelies, von der dänischen Rösterei La Cabra. "Der Kaffee ist zwar nicht lokal, dafür aber richtig gut und Dänemark ist ja auch nicht all zu weit weg", sagt Sophie. Abgesehen davon ist das Menü ziemlich regional, wenn nicht sogar lokal. Obst und Gemüse kommen aus der Markthalle Neun, Milch und Yoghurt vom Ökohof Brodowin.

Küchenchef Matthew, der auch schon im Distrikt Coffee in der Küche stand, konnte sich in der Küche austoben und etwas herumspielen. Die Ergebnisse können sich nicht nur sehen, sondern auch schmecken lassen. Den Anfang macht der Sauerteigtoast mit marinierten Champignons und einer Petersiliencreme. Wegen meiner Weizenunverträglichkeit bleibt das Brot unberührt, die leckeren Pilze sind aber schnell verputzt. Weil ein Frühstück bei mir eigentlich immer beides sein muss, herzhaft und süß, geht es mit dem Amaranth Granola weiter. Neben Blaubeeren kommt hier auch rote Beete in die Schüssel, eine Kombinationen, an die ich mich erstmal gewöhnen muss. Ungewöhnlich aber lecker.

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Fast zu schön zum essen ist der French Toast, eines der beliebtesten Frühstücksgerichte auf der Karte. Eine dicke Scheibe Weißbrot, darüber ein Schicht Sahne, Erdbeerscheiben und Waldmeister. Ich darf dieses Mal nur anschauen und nicht probieren, kann aber auch sicherer und vertrauenswürdiger Quelle sagen: Bestellen lohnt sich!

"Das Cafés ist nach Hannes Oma benannt", verrät Sophie, "einen zweites Distrikt Coffee wollten wir hier nicht eröffnen, dafür ist das Konzept viel zu anders." Um im Annelies nicht vor dem selben "Problem" wie im Distrikt zu stehen, nämlich dass alle nur das eine (die Pancakes) bestellen wollen, wechselt die Karte in dem Kreuzberger Café regelmäßig. "Wir arbeiten außerdem saisonal, je nach Jahreszeit kreiert Matthew verschiedene Gerichte", erklärt Sophie. Den weißen Spargel mit Frühlingszwiebeln, geräuchertem Eigelb und Sonnenblumenkernen gibt es also nur für eine begrenzte Zeit. Also nicht zu lange warten, ab ins Annelies.

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Unbedingt probieren: Das Granola mit roter Beete und den hübschen French Toast mir Erdbeeren.

Veggie: Veganer sollten vorab mit dem Service plaudern. Der Großteil der Frühstücks- und Lunchkarte ist vegetarisch.

Besonderheit des Ladens: Der alte Ofen und die Karte.

Mit wem gehst du hin: Avocado-Gegnern und Frühstücksfans.

Lärmfaktor: Das Gequitsche kleiner Kinder. Manche stören sich dran, andere nicht.

Preise: Cappuccino bekommt ihr für 2,90 Euro. Frühstück kostet zwischen 3,5 Euro und 8, 50 Euro, Lunch zwischen 6,50 und 10,5 Euro.

Annelies | Görlitzer Straße 68, 10997 Berlin | Mittwoch – Freitag: 09–17 Uhr, Samstag & Sonntag: 10–18 Uhr | Mehr Info

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