Endlich: Die EU stimmt für ein Verbot von Einweg-Plastik!

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Es gibt gute Nachrichten aus Straßburg: Wir kommen einer plastikfreien Welt und einer umweltbewussten Politik wieder ein Stückchen näher. Am Mittwoch hat das EU-Parlament beschlossen, den 26 Millionen Tonnen Plastikmüll jedes Jahr den Kampf anzusagen und etliche Einwegprodukte aus Plastik zu verbieten, um so die Menge an Plastikmüll zu reduzieren.

Ein wichtiges Verbot, das neue Richtlinien schafft und für Alternativen wirbt, soll auch uns als Verbraucher anhalten unsere allgemeinen Konsumgewohnheiten anzupassen. Verpackungshinweise zur umweltbewussten Entsorgung und Warnungen über die Folgen unachtsamen Konsums sollen außerdem die Aufklärung in der Gesellschaft fördern. Und weil ja mittlerweile einem Großteil in Europa endlich klar zu werden scheint, dass wir der Plastikflut dringend Einhalt gebieten müssen, steht auch die Ausweitung des Recycling-Angebots auf der Agenda.

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Weg damit, aber bitte umweltschonend!

Wegwerfprodukte, die nur einmal benutzt werden und deren Nutzungsdauer in Minuten gezählt werden kann, stehen nun unter einem stringenten Verbot. Dazu gehören nicht nur die dünnen Plastiktütchen an der Gemüsetheke, Trinkhalme, Rührstäbchen für den Kaffee, Plastikgeschirr, Wattestäbchen, sondern auch aufgeschäumte Kunststoffe wie zum Beispiel die weißen Take-Away-Boxen, und sogenanntes oxo-abbaubares Plastik, das sich zwar selbst zersetzt, aber dessen Rückstände so automatisch wieder in die Nahrungskette gelangen können. Aus Sicht der EU gibt es hierfür bereits praktikable Alternativen.

Ein weiteres Ziel ist auch die Reduktion der Coffee-To-Go-Becher: Bis 2025 sollen 25 Prozent weniger Becher im Umlauf sein. Wer seinen Kaffee auf die Hand nicht missen will, findet hier ein paar umweltfreundliche Ideen für unterwegs. Ebenso sind ab jetzt alle Mitgliedstaaten dazu verpflichtet ein Pfandsystem für Einwegflaschen, wie wir es in Deutschland haben, einzuführen, um so bis zur Deadline möglichst 90 Prozent aller Plastikflaschen für Recycling zu sammeln und wieder zu verwerten.

Wie geht es nun weiter?

Nach der Abstimmung im EU-Parlament wird die Richtlinie nun im Trilog zwischen EU-Kommission, den Mitgliedsstaaten und dem Parlament vorgetragen und diskutiert. Wenn sich die Beteiligten baldigst einigen, müssen die EU-Staaten die Regeln noch bis zum Jahr 2021 umsetzen.

Wir finden, dass das ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist: Großflächige Maßnahme ermöglichen neue Denkanstöße in der Gesellschaft und können so unser Konsumverhalten Stück für Stück positiv verändern. Um jedoch grundlegende Verbesserungen zu schaffen, muss vor allem am Grundgedanken des extremen Konsums in der Gesellschaft gearbeitet werden.

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