Der Bund Deutscher Kriminalbeamter hat nix gegen Cannabis – Michael Müller schon

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In der Politik dauert es in der Regel sehr lange, bis längst überfällige Gesetzesänderungen beschlossen werden. So mussten wir ewig darauf warten, dass der Weg zur Ehe für alle endlich geebnet wurde. Mindestens genauso lange warten wir darauf, dass Cannabis ein- und für allemal legalisiert wird. Teile der FDP, der Linksparteil und der Grünen sprechen sich aktiv für eine Legalisierung von Cannabis aus, die anderen Parteien bleiben hingegen skeptisch und verteidigen vehement ihre ablehnende Haltung.

Freunde der Legalisierung haben nun einen neuen und bekanntlich eher konservativen Befürworter gewonnen, den Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK). Dessen Vorsitzender André Schulz hat vorgeschlagen, die "Konsumenten zu entkriminalisieren". Der Sinn hinter dem Verbot von Cannabis würde sich in den Unfall- und Todes-Statistiken, die auf Drogenmissbrauch beruhen, nicht widerspiegeln. Alkohol und chemische Drogen wären immer noch der Vorreiter in Berlin und Umgebung und haben weitaus schlimmere Folgen als ein Joint.

Der Berliner Bürgermeister Michael Müller sieht das anders. Müller ist der Meinung, dass "Hasch eine Einstiegsdroge für Härteres" sei. In seinem Freundeskreis der Jugend habe man dieses Phänomen beobachten können. Lieber Herr Müller, mit Ihrer Annahme, dass jeder, der Härteres nimmt, auch schon einmal Cannabis ausprobiert hat, liegen sie vermutlich richtig, weil ungefähr jeder in dieser Stadt schon einmal einen Joint geraucht hat.

Würde die Legalisierung groß etwas ändern?

In Ländern wie den Niederlanden ist Cannabis schon lange legal und auch wenn dieser Vergleich immer wieder angebracht wird, ist es wichtig zu zeigen, dass andere Länder uns in der Drogenpolitik voraus und damit fein sind. Cannabis wird konsumiert, lieber Müller, ob Sie es möchten oder nicht! Hat ja schließlich auch mit den Raucherbars gut geklappt.  Auch der BDK sagt, dass es keine Toten durch Cannabis in Berlin gäbe – und auch nicht geben wird. Sind wir mal gespannt, ob die Politik auf ihre eigenen Experten hört, wenn es um die Auslösung dieses längst überfälligen Verbots geht.

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