11 Tipps für einen schönen Sonntag im November
Und mit einem riesigen Wumms war er da, der Herbst. Und so richtig freundlich hat er sich bisher noch nicht gezeigt, aber was soll der Unmut, fürs Vergnügen gibt's schließlich uns! Und wir wissen zum Glück auch bei Schietwetter, wie unsere Hamburger Familie zu sagen pflegt, was ihr sonntäglich und dick eingepackt im herbstlichen Berlin so sehen, schmecken und erleben könnt. Klar wären da Klassiker wie ein lauschiger Spaziergang durch die Straßen, Parks oder Wälder Berlins, oder der Gang ins Kino – aber es gibt noch viel mehr zu tun in unserer schönen Hauptstadt. Seht selbst!
1 Indisch brunchen im House of Tandoor
Naan Rolls mit Ei und Bacon oder prall gefüllt mit Pilzen, Kardamom French Toast, Bombay Potato Hash und Masala Chai Chia: Diese und weitere unfassbar gute Leckereien bekommt ihr beim Sunday Brunch im House of Tandoor. In warmer Atmosphäre könnt ihr euch hier modernen indisch inspirierten Kreationen hingeben und dazu je nach Belieben würzigen Chai oder doch einen der köstlichen Drinks (ooooder einen Cocktail mit Chai) nehmen. Falls euch dieser Brunch noch nicht besonders genug ist, solltet ihr unbedingt mal The Mighty Thali probieren! Hier bekommt ihr ein wahres Festmahl kredenzt und die Möglichkeit euch einmal quer durch die Karte zu probieren. Vor allem für 1 bis 3 Personen hat es die perfekte Größe zum Genießen und Teilen.
2 Im Museum Europäischer Kulturen die Ausstellung "Läuft" besuchen
In "Läuft. Die Ausstellung zur Menstruation" erfahrt ihr, wie der Name schon verrät, alles über die Menstruation. Einige mögen sich jetzt denken: Dafür soll ich nach Dahlem fahren? Darauf antworten wir mit einem lauten Ja! Nicht nur, weil das Thema Menstruation noch immer und aus unerfindlichen Gründen schambehaftet bis in den Himmel ist, sondern weil die Ausstellung so unfassbar gut kuratiert ist: Dieses gigantische Thema wird hier von der Antike bis in die Gegenwart aufgerollt und wissenschaftlich, popkulturell, aber auch höchst intim und persönlich aufgerollt. Wir empfehlen euch einen Besuch deshalb unbedingt, ganz frei ob ihr selbst menstruiert oder nicht.
3 Pilzwanderung durch die Müggelberge
Eine tolle Pilz-Anlaufstelle, für die ihr wirklich nicht so weit rausfahren müsst, sind die Müggelberge im Köpenicker Stadtforst, südöstlich im Bezirk Treptow-Köpenick gelegen. Hier gibt's schöne Seen, knorrige, alte Bäume und sogar ein kleines Hochmoor. Ihr könnt also fleißig Pilze sammeln und nebenbei den Großen Müggelsee und den Teufelssee umwandern, das Moor bestaunen und Berlins höchsten Berg, den Müggelberg, besteigen.
4 Kaffee trinken zwischen Kupferkesseln im Café Babette
Auf dem Gelände des KINDL Zentrums für zeitgenössische Kunst in Neukölln findet ihr das Café Babette. Dank der riesigen, historischen Kupferkessel im Raum ist es an Gemütlichkeit kaum zu übertreffen. Neben Kaffee gibt es dort auch leckeren Kuchen, Suppen mit saisonalem Gemüse und selbstgemachte Limos. Abends finden hier regelmäßig Performances und Konzerte statt, ein Blick ins Programm lohnt sich. Das Café im Sudhaus ist während der Sommermonate geschlossen, in dieser Zeit könnt ihr aber stattdessen in Babette's Garden unter freiem Himmel schmausen.
5 Über den Künstlerfriedhof an der Stubenrauchstraße spazieren
Der Friedhof Schöneberg III in Friedenau ist auch als "Künstlerfriedhof" bekannt: Durch die Nähe zur Wilmersdorfer Künstlerkolonie, die Ende der 1920er Jahre im Süden von Wilmersdorf entstand, sind hier die Gräber zahlreicher Maler*innen, Schriftsteller*innen, Schauspieler*innen und Musiker*innen zu finden. Beim Spaziergang über den Friedhof könnt ihr zum Beispiel die Gräber von Marlene Dietrich oder Helmut Newton entdecken.
6 Hübsche Patisserie und ganzjährig Baumkuchen naschen in der Konditorei W in Kreuzberg
Die Konditorei W in der Bergmannstraße ist ein Paradies für Naschkatzen. In dem Café von Konditormeister*innen Martin und Cosima bekommt ihr lecker Kuchen, französisches Gebäck, hausgemachtes Eis und das ganze Jahr über hausgemachte Baumkuchen. Letzteren gibt es in der Konditorei W in verschiedenen Sorten wie Zitrone und gerösteter Mohn, salziges Karamell oder mit Tonkabohne. Wer nicht nur gerne nascht, sondern auch leidenschaftlich gerne Backsendungen schaut, hat Martin vielleicht schonmal als Coach bei "Das große Promibacken" gesehen.
7 Führung im Flughafen Tempelhof
Im Sommer hängen wir auf dem Tempelhofer Feld ab, im Herbst joggen wir drüber oder lassen auf der ehemaligen Landebahn einen Drachen steigen – aber wart ihr auch schon mal im Gebäude des ehemaligen Flughafens? Im Flughafen Tempelhof werden mehrmals die Woche zwei verschiedene Führungen angeboten: Bei der Tour "Mythos Tempelhof" könnt ihr die Geschichte des Flughafens zwischen nationalsozialistischer Ideologie und Symbol der Freiheit während der deutschen Teilung kennenlernen. Die zweistündige Führung begleitet euch einmal kreuz und quer durch die Geschichte des Ortes, von der Bauzeit bis hin zur Schließung im Jahr 2008. Und wem das noch nicht reicht, der*die kann sich bei der zweiten Tour namens "Verborgene Orte" auch noch ein paar spannende, versteckte Orte des Flughafens zeigen lassen.
8 Simpel und sehr gut essen bei La Pecora Nera
Im La Pecora Nera herrscht die typische Atmosphäre einer venezianischen, familienbetriebenen Osteria von früher, in der man mit dem kochte, was Mutter Erde anbot. Frisch, simpel und naturbelassen! Erwartet keine roten Teppiche und Verbeugungen, in den Gasthöfen im Veneto funktioniert das anders: Essen und Trinken stehen im Mittelpunkt. Das wöchentlich wechselnde Menü in dem kleinen, feinen Örtchen am Herrfurthplatz liest sich jedes Mal wie ein Gedicht.
9 Kegeln bei Tante Lisbeth
Die Tante Lisbeth ist ein wahrer Allrounder, denn ihr könnt hier nicht nur Tatort schauen, gemütlich Kaffee trinken, sondern auch kegeln. Und das, wie es sich gehört, im holzvertäfelten 70er Jahre Keller, in dem gefühlt schon unsere Eltern gekegelt haben. Für 15 Euro pro Stunde mietet man quasi den gesamten Keller und hat so neben zwei Kegelbahnen auch noch einen gemütlichen Raum zum Sitzen. Und wer clever ist, bucht die Bahn bis 22 Uhr, denn danach ist Schluss und man kann noch ein bisschen sitzen, ohne etwas vom Trubel oben mitzubekommen.
10 Drinks, Barfood und Musik mit Wasserblick im Anima in Friedrichshain
Mit dem Anima hat in Friedrichshain eine neue Hotelbar mit Restaurant eröffnet, die mit einer unschlagbaren Aussicht lockt. Die audiophile Bar befindet sich im Locke at East Side Gallery, einem Apart-Hotel direkt an der Spree. Neben Cocktails, Weinen und Barfood dreht sich hier alles um Musik – und der könnt ihr hier eigentlich die ganze Zeit lauschen. Auf der Speisekarte finden sich kleine und große Snacks wie Beef Tatar, Melone mit Schinken, eingelegtes Gemüse, Brot mit Butter und mehr. Das Anima ist der perfekte Ort für einen Aperitivo, ein leichtes Abendessen oder für eine Runde Drinks mit Freund*innen.
11 Jazz und Blues im Zig Zag
Das ZigZag ist eine echte Institution in Friedenau und auch wenn es hier sonst eher beschaulich zugeht, lohnt sich ein Ausflug in den Südwesten auf jeden Fall, um herzukommen. Der kleine Club in der Hauptstraße bietet ein Programm aus Jazz, Funk, Soul und Blues, das es in Berlin sonst selten zu finden gibt – perfekt also, wenn ihr mal Lust habt, abseits des üblichen Techno-Geschrammels euren musikalischen Horizont zu erweitern.