Kunst-Highlights im November, die ihr nicht verpassen solltet

© Rindon Johnson | Foto: Marojorie Brunet Plaza

Es gibt keinen besseren Monat für Kunst und Kultur als den November. Warum? Der Traum vom goldenen Herbst ist mit Ablauf des Oktobers endgültig ausgeträumt, aber – und das ist die gute Nachricht – wir sind noch einen Monat davon entfernt, unsere Wochenenden mit der panischen Suche nach Weihnachtsgeschenken zu verbringen. Und damit ihr keine Zeit mit der Suche nach sehenswerten Ausstellungen verschwendet, haben wir für euch die Kunst-Highlights im November gesammelt.

© Peter Funch

1
A touch of playfulness

Drei Jahre Pandemie waren vor allem für Kinder und Jugendliche mit großen Herausforderungen und Entbehrungen verbunden. Der Untertitel der Ausstellung "Kinder haften für ihre Eltern" greift dies im übertragenen Sinne auf, vertauscht die Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb der Familie und gibt den jungen Menschen einen neuen Stellenwert. Die Ausstellung richtet sich daher in erster Linie an Kinder und Jugendliche. Sie bietet ein abwechslungsreiches Kunsterlebnis und ermöglicht allen Besucher*innen einen spielerischen Zugang und Umgang mit Gegenwartskunst.

  • Stiftung Reinbeckhallen | Reinbeckstr. 11, 12459 Berlin
  • 08.09. – 19.11.2023 | Donnerstag – Freitag: 16–20 Uhr, Samstag – Sonntag: 11–20 Uhr
  • 9 Euro | Ermäßigt 4 Euro
© Rindon Johnson | Foto: Marojorie Brunet Plaza

2
Rindon Johnson: five

Rindon Johnson ist ein amerikanischer Schriftsteller und Künstler. Seine erste Einzelausstellung basiert auf seinem Science-Fiction-Roman "Clattering". Darin hinterfragt Johnson unsere gewohnte Sicht auf Beziehungen, hierarchische Strukturen, Reproduktionssysteme und die Kontrolle von Ressourcen. In "Clattering" gibt es keine Geschlechter, keinen Hunger, keinen Krieg und keine physische Gewalt. Die Ausstellung reflektiert den Roman in einer raumgreifenden Installation, die anlässlich von Johnsons Nominierung für den Future Generation Art Prize 2021 entstanden ist. Für die Ausstellung "five" wird die multimediale Installation durch neue Arbeiten des Künstlers ergänzt und in ein erweitertes Ausstellungskonzept eingebettet.

  • max goelitz Galerie | Rudi-Dutschke-Straße 26, 10969 Berlin
  • 13.09.2023–13.01.2024 | Donnerstag – Samstag: 13–18 Uhr
  • Eintritt frei
© Galerie 15, Volkmar Förster

3
Volkmar Förster: So nah

Seit dem 12. Oktober hat Berlin eine neue Galerie: die Galerie 15, Ausstellungsort der "Stiftung Michael Thomas Schröder – Sammlung Gegenwartskunst". Eröffnet wird die Galerie mit der Ausstellung "So Nah" mit Werken des Künstlers Volkmar Förster. Förster ist Maler, Grafiker und Bildhauer, stammt aus Chemnitz und hat viele Jahre am Theater gearbeitet. Wer den Künstler persönlich kennenlernen möchte, kann dies bei der Vernissage am 23. November um 18 Uhr tun.

  • Galerie 15 | Kuno-Fischer-Str. 15, 14057 Berlin
  • 12.10. – 23.11.2023 | Freitag: 15–18 Uhr, Samstag – Sonntag: 12–16 Uhr | Montag – Donnerstag: 10–18 Uhr über das Café KUNO15
  • Eintritt frei
© Facing Van Eyck. Foto: Philippe De Gobert

4
Zoom auf van Eyck – Meisterwerke im Detail

Er ist einer der berühmtesten Maler der Welt und der Begründer der altniederländischen Malerei: Jan van Eyck (um 1390/1400-1441). Die Berliner Gemäldegalerie zeigt eine interaktive digitale Präsentation, die es euch ermöglicht, in die winzigsten Feinheiten seiner Werke einzutauchen. Ihr könnt den Bildausschnitt dabei selbst wählen. Die Vergrößerungen zeigen kleinste Einzelheiten  hochauflösend in Wandgröße. So könnt ihr Details wie Augen, Münder oder Hände miteinander verglichen und Feinheiten von kleinsten Härchen bis hin zu den Pinselstrichen des Meisters nachverfolgen.

  • Gemäldegalerie | Matthäikirchplatz, 10785 Berlin
  • 20.10.2023 – 03.03.2024 | Dienstag – Sonntag: 10–18 Uhr
  • 12 Euro | Ermäßigt 6 Euro
© Samuelis Baumgarte Galerie e.K.

5
Astrid Lowack: Paradise in Mind

Die Fotografin Astrid Lowack arbeitet in der Regel im Freien. Denn in der Natur findet sie alle Elemente, die sie für die von ihr angestrebte "transzendente" Bildwirkung ihrer Kunst braucht: Licht und Schatten, Wasser und Bewegung. Oft entstehen mehrere tausend Fotos, von denen sie einige auswählt, die sie dann in zwei Schritten bearbeitet. Sie wählt sie einen Ausschnitt und reduziert oder intensiviert die Farben. So entstehen großformatige Bilder, die den Betrachtenden den Zugang zur einer fremden Welt offenbaren: Je weiter man voranschreitet, desto mehr verliert man den Bezug zu gelernten Farbzusammenhängen, zu bekannten Formen und ihren Proportionen.

  • ARTCO Gallery | Frobenstraße 1, 10783 Berlin
  • 27.10.–25.11.2023 | Mittwoch – Samstag: 12–19 Uhr
  • Eintritt frei
© Lawrence Lek

6
Lawrence Lek: NOX

Die bisher größte Ausstellung des Künstlers Lawrence Lek hat ihren Platz in einer ziemlich coolen Location gefunden: Im leer stehenden ehemaligen Karstadt Sport am Kanzlereck erwartet euch die raumgreifende Installation einer "Smart City". In dieser Stadt testet und trainiert ein fiktiver KI-Konzern seine empfindungsfähigen, selbstfahrenden Autos, welche die Protagonist*innen der Smart City darstellen. Lawrence Lek kombiniert filmische Erzählpraktiken mit verzweigten Entscheidungsspielen, um die wandelnde Beziehung der Gesellschaft zu nicht-menschlichen Wesen zu beleuchten, deren Schicksal eng mit unserem eigenen verwoben ist.

  • Joachimsthaler Str. 5-6, 10623 Berlin
  • 27.10.2023 – 14.01.2024
  • 15 Euro | Ermäßigt 10 Euro
© Melanie Hübner

7
Melanie Hübner: Underdogs

Melanie Hübner ist freie Fotografin aus Berlin. Neben dem Fotografieren ist ihre zweite große Liebe ihr Dackel Kurt. Vermutlich durch ihn inspiriert, entstand die Fotoserie, an der Melanie derzeit arbeitet: Sie porträtiert Hunde und ihre Menschen in Berliner Wohnzimmern. Ab dem 3. November werden die ersten 30 Bilder in der Galerie Kunger-Kiez ausgestellt. Am selben Abend findet eine Charity-Auktion statt, an der sich viele Unternehmen aus Berlin und ganz Deutschland mit Sachspenden beteiligt haben und die versteigert werden. Der Erlös geht an das Berliner Tierheim.

  • Galerie Kungerkiez | Karl-Kunger-Straße 15, 12435 Berlin
  • 03.11.–04.12.2023 | Dienstag – Mittwoch: 10–13 Uhr, Donnerstag – Sonntag: 15–19 Uhr
  • Eintritt frei
© Red Dot

8
Best Brands & Communication Design – Red Dot Winners Selection 2023

Die "Red Dot Jury", bestehend aus 24 Design-Expert*innen, hat die Gewinner*innen des diesjährigen Best Brands & Communication Design-Wettbewerbs gekürt. Die Sieger*innenarbeiten spiegeln wieder, was Designschaffende weltweit derzeit beschäftigt: Informationen gezielt gestalten und vermitteln und gleichzeitig kreativ, nachhaltig und inklusiv arbeiten. Die in der Sonderausstellung gezeigten Projekte reichen von Büchern und Games über Werbespots, Plakate und Apps bis hin zu Verpackungsdesigns.

  • Museum für Kommunikation | Leipziger Straße 16, 10117 Berlin
  • 05.11.2023–14.01.2024 | Dienstag: 9–20 Uhr, Mittwoch – Freitag: 9–17 Uhr, Samstags – Sonntag: 10–18 Uhr
  • 8 Euro | Ermäßigt: 4 Euro | Kinder bis einschl. 17 Jahre: frei
© Anahita Sadighi

9
S*HEROES – Die Nomadinnen Persiens

Die Galeristin Anahita Sadighi ist Urenkelin eines persischen Nomadenfürsten. Was das für sie bedeutet, untersucht sie auf künstlerischer und ganz persönlicher Ebene in der Ausstellung "S*HEROES". In der Galerie Anahita Contemporary und Anahita – Arts of Asia, die am 10. November ebenfalls in der Schlüterstraße eröffnet, wird nomadische Textilkunst gezeigt. Diese wurde ausschließlich von Frauen hergestellt, was die Geschichte der Nomadenkunst auch zu einer Geschichte starker Frauen macht. Die Wiederentdeckung der Nomadenkunst und ihrer Schöpferinnen soll die Frauenbewegung stärken und als Sinnbild gegen Stereotypen von muslimischen Frauen wirken – so wünscht es sich die Galeristin Anahita Sadighi.
  • Anahita – Contemporary | Schlüterstraße 16, 10625 Berlin
  • Ab dem 11.11.2023
  • Eintritt frei
© Isabel Tueumuna Katjavivi

10
Buried Memories

Die Ausstellung "BURIED MEMORIES – Vom Umgang mit dem Erinnern. Der Genozid an den Ovaherero und Nama" greift die Aufarbeitung und den Umgang mit der deutschen Kolonialzeit. Im Zentrum der Ausstellung steht das Werk "They Tried To Bury Us" der namibischen Künstlerin Isabel Tueumuna Katjavivi, die den Tod von rund 70.000 Menschen sichtbar macht, die durch das deutsche Kolonialregime starben. Ziel dieser Ausstellung ist Schuldzuweisung oder Traumaverarbeitung, sondern vor allem das Öffnen des Dialogs, wenn es um Erinnerungspolitik geht. Ergänzt durch Workshops, Seminare, Performances und Führungen spannt "Buried Memories" den Bogen von der Vergangenheit zur Gegenwart und gibt damit einen konkreten Leitfaden für die Zukunft.

  • Museum Neukölln | Alt-Britz 81, 12359 Berlin
  • Ab dem 05.11.2023
  • Eintritt frei
© Lee-Ann Olwage, 2023 Sony World Photography Awards

11
Sony World Photography Awards 2023

Zum neunten Mal präsentiert der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus die Sony World Photography Awards. Der Wettbewerb zeigt herausragende fotografische Werke aus verschiedensten Genres und Kategorien wie beispielsweise "Architektur & Design", "Kreativ", "Umwelt", oder "Porträt". Dieses Jahr werden erstmalig die gesamten Serien der Gewinner*innen gezeigt.

  • Willy-Brandt-Haus | Wilhelmstraße 140, 10963 Berlin
  • 17.11.2023 – 04.02.2024 | Dienstag – Sonntag: 12–18 Uhr
  • Eintritt frei

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