Der kalorienbombige Foodtrend "Freakshake": Wir haben's probiert
Auf Foodie-Pinterest-Boards und DIY-Blogs wie dem von Caroline aka Madmoisell, ist der Freakshake als Trendfood schon längst angekommen. Die Bilder und Videos von den bunten Kalorienbomben erzielen mal locker ein paar Tausend Likes und repins. Auf Instagram kann man sich bei dem Hashtag durch mehr als 47.000 qietschbunte Bilder klicken – da kann der Blutzucker allein schon beim Anschauen steigen. Bei mir verursachen sie in erster Linie Herzrasen und Phantom-Zahnschmerzen. Und auch Berliner Cafés haben die Freakshakes als Trendgetränk (noch) nicht angenommen. Deshalb waren beim Workshop vom Pinterest. Unsere Mission: einen eigenen Freakshake mixen und herausfinden, ob den süße Schwergewichten eine vielversprechende Zukunft in der Berliner Foodszene blüht.
Bei dem Workshop von Pinterest zeigt uns Bloggerin und Freakshake-Expertin Madmoiselle, wie sie ihre geliebten Zuckerbomben kreiert. Nutella sei der beste Kleber und ein echter Allrounder wenn's um die Freakshake-Deko geht, verrät sie. Also rauf auf den Glasrand und nach Lust, Laune und foodcravings dekorieren. In Sachen Shake entscheide ich mich für die gesunde Variante: 200 ml Milch, 200 Gramm Joghurt, zwei Hände voll gefrorener Beeren und ein paar Eiswürfel. Alles in den Mixer und ordentlich durchrütteln.
Bis hierhin ist an den Shakes eigentlich nichts auszusetzen, das bisschen Naschmaterial am Glasrand ist völlig okay. Aber ohne Deko á la Donut-Turm mit Sprühsahne, Schokostreusel und Zuckerwatte wäre es ja auch nur ein stinknormaler Shake ohne instafame und Trendfaktor. Ich frage mich, zu welcher Tageszeit und zu welchem Anlass man diese Milchshakes wohl am besten trinkt? Zum Frühstück, als süßen Nachmittagssnack oder beim großen Familienfest? Bei den Kindern kommen die bunten und verrückten Dinger höchstwahrscheinlich ziemlich gut an.
Ja, ich nasche gerne, nehme beim Brunch oft den Pancake statt das Rührei und kann auf Süßes nur schwer verzichten, aber irgendwo ist selbst bei mir Schluss. Auf Pinterest sind die Freakshakes echte Überflieger und auf jeden Fall sehr fotogen. Aber wehe, man wartet mit dem Knispen zu lange, denn bald schmelzen Sahne und Eis und laufen weniger sexy am Glas herunter.
Für den Hashtag #foodporn sind die Freakshakes bestimmt tauglich, wenn es aber darum geht, sie tatsächlich zu trinken und essen, bin ich anderer Meinung. Zu viel, zu süß, zu mächtig – und das von jemandem, der Schokolade und Kuchen liebt. Madmoiselle Caroline versichert uns, dass sie die Shakes inklusive schweinischer Toppings auch wirklich verputzt, ich gebe schon beim beerigen Shake auf und lasse die Donut-Erdbeer-Muffin-Deko unberührt am Glasrand zurück. Als DIY für einen Kindergeburtstag oder als Hingucker für einen besonderen Anlass sind die Shakes also eine spaßige Sache, in Sachen Alltagstauglichkeit und Geschmack sind sie vermutlich allen, die älter als 8 Jahre als sind, zu süß und zu ungesund.