5 gut gemeinte Gesundheitsmythen, die kompletter Schwachsinn sind
Wenn man sich so richtig elendig und krank fühlt, hat mit Sicherheit jeder von uns schon einmal den berüchtigten Ratschlag mit der „heißen Zitrone“ zu hören bekommen. So ein richtiger Vitamin-C-Schock soll ja angeblich bei Erkältungen wahre Wunder bewirken und gilt seit Jahrzehnten als geheimes Hausmittelchen. Tatsächlich kann die heiße Zitrone ihr Versprechen als Allheilmittel gegen Erkältungen aber nicht halten (Nichts gegen die Zitrone, in anderen Belangen dafür schon). Warum das so ist und welche anderen Gesundheitsmythen eigentlich völliger Quatsch sind, sich aber hartnäckig halten, lest ihr hier:
Heiße Zitrone gegen Erkältungen
Stimmt leider nicht so ganz, denn so gut eine Tasse mit heißem Zitronenwasser auch schmeckt – gegen Erkältung hilft sie leider nicht. Seit Jahrzehnten hält sich jedoch das Gerücht, dass heiße Zitrone aufgrund seines extrem hohen Vitamin-C-Gehalts Viren vertreibt und zudem das Immunsystem präventiv stärke. Dabei befindet sich in einer Zitrone gar nicht so viel Vitamin C, wie immer behauptet wird. Durch das Hinzufügen von kochend heißem Wasser werden außerdem alle Vitamine zerstört, bevor man sie zu sich genommen hat. Als Alternativen empfehlen sich Sanddorn oder Kiwis, in beiden Früchten steckt mehr Vitamin C als in der Zitrone.
Eier erhöhen den Cholesterinspiegel
Noch so eine unhaltbare Regel, die weit verbreitet ist: Der Verzehr von einem Ei pro Woche ist okay, mehreren würden jedoch zu einem Anstieg des Cholesterinspiegels führen. Wenn man davon ausgeht, dass in einem Hühnerei etwa 400 Milligramm Cholesterin befinden, wovon der Körper sowieso nur die Hälfte aufnimmt, dann ist die Gefahr, dass mehr als ein Ei pro Woche für erhöhten Cholesterin verantwortlich ist, sehr gering. Heute weiß man, dass in gesättigten Fettsäuren, die man eben in Butter oder Fleischprodukten findet, eine viel größere Gefahr lauert. Die DGE empfiehlt den Konsum von zwei bis drei Eiern pro Woche, ohne, dass es Auswirkungen auf den Cholesterin habe.
Kaffee entzieht dem Körper Flüssigkeit
Obwohl der Mythos, dass Kaffee ungesund für den Körper sei, da er ihm in erster Linie Wasser entziehe, längst widerlegt ist, hält sich diese falsche Information hartnäckig in den Köpfen. Früher hieß es sogar, nach jeder Tasse Kaffee müsse man mindestens ein Glas Wasser zum Ausgleich hinterher trinken. Richtig ist hingegen, dass Kaffee treibt und zumindest kurzfristig den Harndrang erhöht. Heute ist bewiesen, dass Kaffee in der Flüssigkeitsbilanz ähnlich gut da steht wie schwarzer oder grüner Tee. Ergebnisse der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) unterstützen dies eindeutig. Empfohlen werden trotzdem mindestens 1,5 Liter Wasserzufuhr pro Tag.
Margarine ist gesünder als Butter
Immer wieder ist die Rede davon, dass pflanzliche Fette aufgrund weniger gesättigter Fettsäuren gesünder sind als tierische. Es ist jedoch so: Durch den Verzehr von pflanzlichen Fetten nimmt man erstens nicht ab (wie es oft fälschlicherweise behauptet wird) und zweitens haben etliche Studien den schlechten Ruf von Butter mittlerweile widerlegt. Wer gerne Butter mag, der darf sich diese auch gern auf die Stucke schmieren – ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben.
Warme Kleidung schützt vor Erkältungen
Richtig ist, dass Menschen im Herbst und im Winter statistisch gesehen häufiger an Erkältungen und grippalen Effekten erkranken. Falsch hingegen ist der weit verbreitete Glaube, dass man sich eine Erkältung durch Frieren zuziehen kann, weshalb man sich extra warm anziehen muss. Warme Kleidung schadet war nicht, aber die eigentliche Herausforderung für das Immunsystem ist die trockene Heizungsluft. Trockene Luft greift die Schleimhäute an, was dazu führt, dass sie anfälliger für Krankheitserreger sind.