Ist die neue Berliner Ordnungsamt-App die schrecklichste App ever?

Dass Berlin nicht das sauberste Pflaster ist, wissen wir alle. Manchmal kann das ziemlich nerven, irgendwie gehört es aber auch dazu. Ein bisschen mögen wir ja auch, dass Berlin in vielerei Hinsicht viel entspannter drauf ist als andere Städte, sei es beim Grillen im Park oder beim EM gucken auf der Straße. Zum größten Teil hat diese Entspanntheit aber wohl auch etwas damit zu tun, dass die Stadt nicht hinterherkommt, jeden Hundehaufen, jede Lärmbelästigung und jeden überfüllten Papierkorb zu jagen.

Mit einer neuen App sagt das Ordnungsamt Ordnungswidrigkeiten jetzt den Kampf an (kann noch mehr Stimmungskiller in einem Satz stecken?). Der ziemlich reißerische Titel der digitalen Revolution: "Ordnungsamt-Online".

Mit der App soll den besorgten Bürgern das "Melden von Störungen im öffentlichen Raum" vereinfacht werden. Mit GPS-Angabe und optional auch mit Fotos versehen können so zum Beispiel Wildwuchs, Nacktjogger, Autowracks, Bettler und Co. erfasst werden (die ganze Liste hier). Die Meldung wird dann an das jeweils zuständige Bezirksamt weitergeleitet.

Keine Frage, Berlin hat ein paar Baustellen vorzuweisen, aber kann diese App da wirklich helfen oder macht sie einfach nur die falschen Leute zu kleinstädtischen Nervnachbarn? Wie sollen mehr Meldungen zu einer schöneren Stadt führen, wenn trotzdem Personal fehlt? Bestenfalls helfen die Daten, um in bestimmten Kiezen langfristig etwas zu ändern. Aber dafür muss sie ja erstmal jemand nutzen.

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