Fu Gee La #20 – Circus Halligalli spendet an Moabit hilft, Arbeitsmesse für Geflüchtete geplant

03. Febraur 2016. Jede Woche gibt es neue Nachrichten zu der Flüchtlingssituation in Berlin. Deshalb informieren wir euch hier wöchentlich über die aktuellen Geschehnisse rund um Flüchtlingspolitik und soziales Engagement. Bei “Stil in Berlin” könnt ihr diesen Beitrag auch auf Englisch lesen.

Die Zahl der Woche

21.206 | So viel Euro hat die Spendenaktion "Help Don't Hate" der Blogfabrik eingenommen. Auch wir haben die Aktion unterstützt und freuen uns über so viel Engagement. Die Einnahmen gehen an verschiedene Projekte.

Wie läuft’s beim LAGeSo?

Seitdem sich der Tod eines Syrers als Lüge herausgestellt hat, steht Moabit hilft massiv in der Kritik. Der Verein hatte den Tod bestätigt, sich später aber in einer Presseerklärung für die Falschmeldung entschuldigt. Seitdem erhalten die Mitglieder Morddrohungen. Am Montag wurde zudem in das Büro des Vereins eingebrochen. Außerdem unterstellt eine Gruppe namens "Moabit lügt" dem Verein, Spendengeld veruntreut zu haben. Auch wenn die Falschmeldung ein Desaster ist, so ist so ein Verhalten absolut inakzeptabel.

Auf dem Gelände selbst gibt es ein paar Änderungen bei der Registrierung der Geflüchteten, berichtet Moabit hilft.

Was macht die Politik?

Das ehemalige Rathaus Friedenau wird derzeit für 400 Geflüchtete als Unterkunft hergerichtet, die ersten Menschen könnten schon in der zweiten Februarhälfte einziehen, berichtet die Berliner Morgenpost.

Die Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler, plant eine Arbeitsmesse, auf der Unternehmen und Flüchtlinge in Kontakt kommen sollen, um schneller in den Arbeitsmarkt integriert zu werden. Der gewünschte Standort: der ehemaligen Flughafen Tempelhof, für den sich auch Schöttler als Großunterkunft einsetzt.

Blöd nur, dass Flüchtlinge in den ersten drei Monaten nach ihrer Ankunft keine Arbeit annehmen dürfen und danach auch nur, wenn den gleichen Job keine deutscher oder EU-Bürger machen kann, berichtet der Tagesspiegel.

Bei der Suche nach Schlafplätzen für Geflüchtete kommen mittlerweile auch Hotels in Frage. Die F.A.Z. berichtet von bisher geheimen Verhandlungen des Senats mit der Gesellschaft Grand City Hotels, die an 22 Standorten in Berlin für ein Bett pro Nacht pro Person 50 Euro verlangt. Das entspräche einem Gesamtvolumen von 600 Millionen Euro jährlich. Nicht nur die Summe, sondern auch die Integrationschancen sowie Hotels als dauerhafte Lösung zur Unterbringung sind fraglich.

Der Landesgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Tilmann Heuser, kritisiert das Vorgehen des Senats bei der Flüchtlingsunterbringung. Er fordert mehr Mitspracherecht für die Bürger, die verschiedene Bauvorhaben immer wieder scharf kritisieren.

Gibt es auch schöne Geschichten?

Beim "Das Duell um die Geld" (Ja, das heißt wirklich so) von Circus Halligalli hat Gastgeber Klaas Heufer-Umlauf 12.000 Euro gewonnen und diese direkt an Moabit hilft gespendet. Guter Move und wichtige Botschaft!

Mal gewinnt man, mal verlieren die anderen. Herzlichen Glückwunsch, lieber Klaas!Und wir freuen uns sehr verkünden zu können, dass die 12.000€ an die Flüchtlingshilfe "Moabit hilft" gehen.

Posted by Circus HalliGalli on Monday, 1 February 2016

So kannst du diese Woche helfen

Die Spendenaktion "One Warm Winter" veranstaltet wieder eine Party für den guten Zweck, um Kleidung für Obdachlose und Flüchtlinge zu sammeln. Am Donnerstag, 04.02., 23 Uhr geht's Im Prince Charles los.

Am Samstag lädt die Fixie-Truppe SHE36 zu einer Solidaritätsfahrradfahrt zugunsten von Moabit hilft ein, bei der Hygieneartikel fürs LAGeSo gesammelt werden. Alle Infos findet ihr hier.

Im Stadtteilzentrum Steglitz findet am Freitag der Konzertabend "Rock 4 Refugees" statt. Die Spendeneinnahmen fließen in die Flüchtlingsarbeit des Stadtteilzentrum Steglitz e.V. ein.

Auf der Seite von Berlin hilft findet ihr übrigens regelmäßig Jobangebote in der Flüchtlingshilfe, fernab vom freiwilligen Engagement.

Ein neues Projekt will Flüchtlingshelfer und Organisationen zusammenbringen. GoVolunteer befindet sich derzeit in der Finanzierungsphase, unterstützen könnt ihr sie bei Startnext.

Die Initiative "HelferHerzen" von dm "will zeigen, wie vielfältig Engagement sein kann und wie viel es bewirkt." Der dm-Preis wird vom Naturschutzbund Deutschland, dem Deutschen Kinderschutzbund, der Deutschen UNESCO-Kommission und dm an mehr als 1.000 Ehrenamtliche vergeben. Bewerbungsschluss in der 13. März.

Ein kleines Adbusting-Stück der Gruppe „Denkendzettelklebende Menschen für die Demaskierung von Asylkritik und Wutbürgertum” (DeMefüDeAsWu) zum Schluss, das zwar nicht zur Hilfe, aber doch zu Solidarität und Verständnis aufruft.

ferries not frontexGesehen bei Linksunten

Engagieren
Infos und Links zu einzelnen Flüchtlingsinitiativen Berlins findet ihr auf der Seite des Flüchtlingsrats Berlin und bei bürgeraktiv – das Engagementportal. Bei Volunteer Planner könnt ihr euch als freiwilliger Helfer an einer der zahlreichen Unterkünfte registrieren. Hier findet ihr alle aktuellen Bedarfslisten der Unterkünfte. Und Jule Müller hat einen Leitfaden für diejenigen geschrieben, die helfen wollen, aber nicht wissen, wie.


Der Titel dieser Serie stammt von dem Fugees-Song “Fu Gee La”Das ist letzte Woche passiert.

Titelfoto: © Metropolico.org/FlickrCC

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