ARTVERGNÜGEN #70 – Unsere zehn Kunsttipps für den November

Wen der goldene Herbst davon abgehalten hat, all die fantastischen Ausstellungen zu besuchen, die der Oktober zu bieten hatte, der hat bei der nahenden Novemberkälte nun keine Ausrede mehr. Mantel an, Mütze auf und ab zu unseren zehn Kunsttipps im November.

1. Fragile Sense of Hope Art Collection Telekom – me collectors room

me Collectors Room Berlin
© Art Collection Telekom, Bernd Borchardt

Zum ersten Mal präsentiert die Deutsche Telekom Teile ihrer seit 2010 wachsenden "Art Collection Telekom", die die noch weitgehend unbekannte, aber spannende zeitgenössische Kunst Ost- und Südosteuropas in ihren Fokus nimmt. Rund 70 Werke von 25 Künstlern wird es zu sehen geben, die uns das Gefühl einer Region, die durch Hoffnungen und Erwartungen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs geprägt wurde, näher bringt und für die Wahrnehmung dieser Epoche sensibilisiert. Die Ausstellung wird von einem lohnenswerten Programm begleitet.

Bis 23. November 2014
me collectors room Berlin/Stiftung Olbricht
Auguststraße 68
Dienstag – Sonntag: 12:00 – 18:00 Uhr

2. 25 Jahre Mauerfall – Lichtgrenze & Ballonaktion

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© Kulturprojekte Berlin WHITEvoid/Christopher Bauder, Daniel Büche

Vor genau 25 Jahren fiel in Berlin die Mauer – ein Ereignis, dem eine würdige Aktion gebührt. 8000 leuchtende, weiße Ballons werden dazu entlang des ehemaligen Mauerverlaufs aufgestellt, um uns die Dimension der damaligen Teilung bewusst zu machen. Dazu werden am Jahrestag tausende Ballons von ihren Paten bei einer großen Feier am Brandenburger Tor in die Luft gelassen, während die Staatskapelle die "Ode an die Freude" spielen wird.

Lichtgrenze: Eröffnung am 7. November 2014 ab 17:00 Uhr, bis 9. November 19:00 Uhr entlang des ehemaligen Mauerverlaufs
Ballonaktion: 9. November ab 19:00 Uhr am Brandenburger Tor

3. "By Now" Zeitgenössische Fotografie aus Belarus – ifa-Galerie Berlin

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© Aleksey Naumchik "We never get older"

Was passiert mit jungen Menschen in einem Land, das als weitgehend unbekannt gilt und politisch und ökonomisch isoliert ist? Sie finden einen Umgang in der Kunst, denn hier sind sie frei in ihren Bewertungen, die nur durch Interpretation zu deuten sind. Das Institut für Auslandsbeziehungen nimmt sich dieser Kunst durch eine Ausstellung von Fotografien an und zeichnet ein vielschichtiges und sensibles Bild des unbekannten Belarus.

Bis 18. Januar 2015
ifa-Galerie Berlin
Linienstraße 139/140
Dienstag – Sonnta: 14:00 – 18:00 Uhr

4. Paul Graham "Does Yellow Run Forever" – Carlier | Gebauer

carlier gebauer, graham
© Paul Graham, carlier | gebauer

In drei verschiedenen Gruppen von Fotografien geht Paul Graham auf die Suche nach dem, was uns im Leben etwas wert ist: mit Bildern von Regenbögen in Westirland, einem schlafenden Träumer und Gold-Shops in New York. Denn am Ende des Regenbogens wartet nicht etwa das Gold, sondern die Realität. Was uns dann noch bleibt sind die Träume, in denen wir uns fragen können: "Does Yellow Run Forever"?

8. November – 20. Dezember 2014
Carlier | Gebauer
Markgrafenstraße 67
Dienstag – Samstag 11:00 – 18:00 Uhr

5. Hicham Berrada & Felix Kiessling – Galerie Wentrup

berrada, galerie wentrup
© Hicham Berrada, Galerie Wentrup

Sich und die Welt für einen kurzen Augenblick entschleunigen und darauf konzentrieren, woraus wir und die Welt gemacht sind – das schaffen die Bilder von Hicham Berrada und Felix Kiessling. Sie bringen uns die Magie der kleinsten Teile zurück und erinnern an die Wichtgkeit der Ruhe in unserem hektischen Leben.

Bis 21. November 2014
Galerie Wentrup
Tempelhofer Ufer 22
Dienstag – Samstag 11:00 – 18:00 Uhr

6. Wolf Suschitzky "I am a lucky Man" – Galerie Hilaneh von Kories

Wolf Suschitzky
© Wolf Suschitzky & Galerie Hilaneh von Kories

Eine neue Galerie ist in der Stadt und begrüßt uns mit Fotografien des inzwischen 102-Jährigen Wolf Suschitzky, der als Kind jüdischer Eltern Zeitzeuge des deutschsprachigen Exils in Großbritannien wurde. In den 1930er Jahren hielt er dokumentarisch seine Wahrnehmung der Umstände fest, die uns fast poetisch von einer Zeit der Angst erzählen.

Bis 28. November 2014
Galerie Hilaneh von Kories
Belziger Straße 35
Dienstag – Freitag: 14:00 – 19:00 Uhr, Samstag: 12:00 – 15:00 Uhr

7. Pasolini Roma – Martin–Gropius–Bau

Pasolini, Roma
© Reporters Associati, Roma

Der 1975 verstorbene italienische Schriftsteller und Filmemacher Pier Paolo Pasolini hat Rom ein filmisches Denkmal in Schwarz-Weiß geschaffen, das uns von Politik, Sex, Lebensfreude und Poesie erzählt und nun in Berlin in einer Ausstellung zu sehen ist. Am 5. November werden der Regisseur Volker Schlöndorff und Rektor der Kölner Kunsthochschule für Medien Hans Ulrich Reck sein Werk im Gespräch "Der Filmemacher Pasolini" genauer beleuchten.

Ausstellung bis zum 5. Januar 2015
Gespräch am 5. November um 19:00 Uhr im Kinosaal, Eintritt frei
Martin–Gropius–Bau
Niederkirchnerstraße 7
Mittwoch – Montag: 10:00–19:00 Uhr, Dienstag: geschlossen

8. Ausweitung der Kampfzone – Neue Nationalgalerie

Kampfzone
© VG Bild-Kunst Bonn 2013, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie/Andreas Gursky

Kampfzonen finden wir überall: in der Politik, in der Kunst, auf der Arbeit und im Privaten. Geleitet von Michel Houellebecqs Roman "Ausweitung der Kampfzone" wird hier eine Ausstellung gezeigt, die sich mit einem Leben an einer gefühlten und allgegenwärtigen Front auseinandersetzt, einer Front, die ein Gegeneinander leichter erscheinen lässt als Miteinander.

8. November – 31. Dezember 2014
Neue Nationalgalerie
Potsdamer Straße 50
Dienstag, Mittwoch, Freitag: 10:00 – 18:00 Uhr, Donnerstag: 10:00 – 22:00 Uhr, Samstag & Sonntag: 11:00 – 18:00 Uhr

9. Ulrich Wüst – Loock Galerie

Ulrich Wüst, Loock Galerie
© Loock Galerie

In der Ausstellung "Übergänge" werden Bilder von Ulrich Wüst, einem der wichtigsten Fotografen der DDR, gezeigt. In intensiven Momentaufnahmen zeugen sie von der Zeit des Umbruchs in Berlin, Magdeburg und Köln und zeigen das puristisch-analytische, ganz und gar unemotionale Werk eines architektonisch sehenden Fotografen.

Bis 20. Dezember 2014
Loock Galerie
Potsdamer Straße 63
Dienstag – Samstag: 11:00 – 18:00 Uhr

10. Picasso hoch drei – ARTE

Pablo Picasso, ARTE
© RMN/Succession Picasso/Franck Raux

Mit vier Dokumentationen beleuchtet ARTE das Werk und die Wirkung Pablo Picassos bis in die heutige Zeit. Dazu gibt es ein Online-Special, bei dem man ein Foto seiner selbst zu einem Picasso machen lassen kann, junge Kunststudenten seine Techniken neu interpretieren und in mehreren Kurzfilmen Bilder von Künstlern zu Picasso selbst entstehen.

Bis zum 2. November abrufbar in der Arte Mediathek


Im letzten Artvergnügen haben wir über die Wool Week berichtet. Noch mehr Artvergnügen gibt es hier.

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