So schön sieht Berlin nachts von oben aus
Wie ein feines Netz aus illuminierten Spinnenfäden rankt die Straßenbeleuchtung auf Berlins Straßen vom Zentrum bis an die Randbezirke. Am hellsten leuchten der Alex, der Potsdamer Platz, der Zoologische Garten und der Flughafen Tegel mit seiner eigentümlichen, sechseckigen Form.
Das Foto entstand auf der Internationalen Raumstation der NASA in diesem Jahr und ist gleichermaßen schön anzusehen, wie auch ein erschreckendes Beispiel dafür, wie wenig uns die Nacht eigentlich noch wirklich erhalten geblieben ist. So wir uns denn nicht auf dem Tempelhofer Feld und im Tiergarten aufhalten (die man als große, dunkle Flecken erkennt), ist auch nachts fast immer Tag. Wer schon mal versucht hat, von seinem Balkon aus die Milchstraße geschweige denn Sterne zu entdecken, muss schon sehr hoch über den Dächern stehen, um sie erkennen.
Das Phänomen der sogenannten Lichtverschmutzung oder "Lichtsmog" untersucht übrigens der Physiker Christopher Kyba, der mit einer Cessna nachts über Berlin fliegt und Fotos der beleuchteten Straßen macht. In dem Artikel "Die Lichtverschmutzung über Berlin ist wunderschön" erklärt das Online-Magazin Wired, welche (negativen) Auswirkungen das künstliche Licht auf uns hat, das sich "wie eine Glocke über die Dächer legt".
Wie vieles sind also auch diese Bilder ein Trugschluss, die zeigen: Was schön aussieht, muss nicht immer schön sein.