11 lesenswerte Bücher über Freundschaft

© Joseph Pearson | Unsplash

"Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern", schrieb Aristoteles. Das klingt wahnsinnig kitschig, aber irgendwie auch wunderschön und zeigt deutlich, wie wichtig für uns Menschen Freundschaften seit jeher waren und immer noch sind. Und vermutlich ist genau das ein Grund, weswegen es in jedem (guten) Buch nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch eine Freundesgeschichte gibt. Besonders tolle Geschichten über Freundschaften, haben wir euch hier zusammengestellt.

1. Kate Tempest: The Brick that Build the Houses

Kate Tempest ist nicht nur eine wahnsinnig großartige Rapperin und Lyrikerin, sondern auch eine klasse Autorin. In ihrem Debüt-Roman "The Bricks that Built the Houses" wirft sie uns direkt in das wilde Herz der Großstadt. Wir begleiten die Freunde Becky, Pete, Leon und Harry im Rausch aus Freundschaft, Begehren, Liebe und Leben.

© Bloomsbury UK | © S. Fischer

2. Clemens Meyer: Als wir träumten

Man könnte fast sagen, dass der Debütroman von Clemens Meyer die deutsche Variante von "Trainspotting" ist. Die Protagonisten Rico, Mark, Paul und Daniel wachsen in den Nachwendejahren in Leipzig auf, klauen Autos, trinken Alkohol und bewegen sich in einer Ohnmacht aus Angst, Wut und Zerstörung. Und obwohl die Leipziger Halbstarken mit ihren ständigen Prügeleien nicht zu der sympathischsten Sorte zählen, schafft es Meyer deren Ohnmacht und ihren Traum von einem besseren Leben so wunderbar zu beschreiben, dass man ihnen doch wärmer gesinnt ist, als sie es verdient hätten.

© Suhrkamp | © Heyne

3. Elena Ferrante: Meine geniale Freundin

Italien-Flair ahoi! Lila und Elena, zwei Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen, lernen sich im Neapel der 50er-Jahre kennen. In der Klasse stacheln sie sich gegenseitig an, um Bestnoten zu bekommen und sich so ein besseres Leben in der Zukunft ermöglichen zu können. Nach der Grundschule trennen sich aber ihre Wege, doch im Herzen sind sie immer miteinander verbunden. Sie schaffen es immer weiter über sich hinauszuwachsen. Ihren Weg zu begleiten macht unheimlich Laune. Wir erfahren eine Menge über das Leben in der italienischen Großfamilie, ihre Sorgen und Wünsche. Nach diesem ersten Teil ist die Lust enorm, direkt die weiteren Teile der Saga auch noch zu suchten.

4. Stephen King: Die Leiche

Diese Novelle hat einfach alles: Eine Jungen-Gang, eine Reise und ein Rätsel, das es zusammen aufzudecken gilt. Aber natürlich steht über der ganzen Coming-of-Age-Story der Name des Gruselautoren Stephen King. Und so handelt es sich um ein nicht ganz so ungefährliches Abenteuer, von dem der zwölfjährige Gordy berichtet. Mit seinen Kumpels macht er sich nämlich auf den Weg, um die Leiche des vermissten Jungen Ray Brower zu finden. Es wird sich erzählt, der Tote würde bei den Gleisen liegen, da ihn ein Zug erwischt hätte. Die Geschichte ist so besonders, weil sie eine konstante Anspannung vermittelt, gleichzeitig aber auch die Melancholie aufgreift, die mit dem Wandel vom Kind- zum Erwachsensein zusammenhängt.

5. Giulia Becker: Das Leben ist eins der härtesten

Es gibt Freundschaften, die durch gleiche Hobbys oder tiefe Verbundenheit auf den ersten Blick entstehen, und es gibt Freundschaften, die genauso gut als Zweckgemeinschaften bezeichnet werden könnten. In Giulia Beckers Debütroman dreht sich alles um genau so eine Gruppe von Leuten, die zunächst gar nicht viel gemeinsam haben. Dennoch hocken sie in dem beschaulichen Borken ständig aufeinander. Da wäre die aufopferungsvolle Silke, die vorlaute Renate und der immer etwas ratlose Willy-Martin – erst als sie sich aus einem Gefallen für eine alte Frau auf einen abenteuerlichen Roadtrip begeben, werden sie schließlich zu echten Freunden. Wenn auch ganz sicher nicht auf die Art, wie man den Begriff bei Wikipedia erklärt bekommen würde. Das Werk strotzt nur so vor pointiert-verschrobenen Charakterbeschreibungen, Situationsgags und jeder Menge wohliger Empathie für die Momente, in denen es mal nicht so läuft wie geplant.

© Rowohlt | © Ullstein

6. Felix Lobrecht: Sonne und Beton

Aufwachsen in Berlin ist nicht immer nur mit der Soja Latte schlürfenden Mama im Weinbergspark in der Kinderplansche tollen. Aufwachsen in Berlin ist auch, in der Gropiusstadt zwischen glühender Hitze und Beton, Perspektivlosigkeit und Langeweile, Prügeleien und (Drogen-)deals zu hängen. Genau so geht es den Protagonisten in Felix Lobrechts Debütroman "Sonne und Beton". Die Freunde Gino, Julius und Lukas machen das, was viele Fünfzehnjährigen machen: saufen, rauchen, kiffen und Mädels hinterherschauen. Als plötzlich der coole Sanchez in ihre Leben tritt, ändert sich das allerdings, dann begehen sie einen Einbruch, sitzen auf massig Computern, die sie irgendwie loswerden müssen? Aber wie wird man als 15-Jähriger Hehlerware los?

7. Haruki Murakami: Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

Es ist eines der schlimmsten Dinge, die einem passieren können: Die eigenen Freunde wollen vom einen auf den anderen Tag nichts mehr mit einem zu tun haben und man selbst weiß nicht, warum. So ergeht es Tsukuru Tazaki in Murakamis Roman "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki". Tazaki ist gemeinsam mit seinen fünf besten Freunden, die abgesehen von ihm alle eine Farbe in ihrem Nachnamen haben, in Nagoya aufgewachsen, zog dann fürs Studium nach Tokio und bekommt plötzlich einen Anruf von seinen Freunden, dass er sich künftig von ihnen fern halten sollte. Zutiefst unglücklich, dem Selbstmord nahe, hinterfragt er dieses höchst merkwürdige Verhalten nicht, bis ihn seine neue Freundin Sara dazu bringt, sich seinen Ängsten und der Vergangenheit zu stellen.

© Dumont | © KiWi

8. Sven Regener: Wiener Straße

Auch wenn Sven Regener bisher noch nie für den Buchpreis nominiert wurde, schaffte er es mit seinem neuen Roman sogar noch vor der eigentlichen Veröffentlichung. "Wiener Straße" spielt im selben Milieu wie seine berühmte Trilogie rund um Herrn Lehmann, nämlich im turbulenten Kreuzberg der 1980er Jahre, in dem Neu-Berliner, Künstler, Alteingesessene, Hausbesetzer und Punks aufeinanderprallen.

9. Hanya Yanagihara: Ein wenig Leben

Willem, JB, Malrcom und Jude sind seit Jahrzehnten befreundet. Die vier waren Zimmerkameraden am College, nach dem Studium zogen sie gemeinsam nach New York, um an ihrer Karriere zu arbeiten. Obwohl sie sich seit Jahren kennen und sich ihre Träume anvertrauen, wissen Willem, JB und Malcom nicht viel von Jude. Sie wissen weder etwas von seiner Kindheit, noch von seiner sexuellen Identität oder den Schmerzen und Leiden, die er mit sich herumträgt. Nach und nach werden diese Geheimnisse in einem tief bewegenden Roman erzählt.

© Roman Hanser Verlag | © Ullstein

10. Friedemann Karig: Dschungel

Felix und der Erzähler in Friedemann Karigs Debütroman sind beste Freunde. Unzertrennlich. Schon immer. Als sie noch klein waren, wollten sie einen Tunnel zwischen ihren Elternhäusern graben, haben gemeinsam Eistee geklaut und Tittenhefte angeschaut, Mutproben überstanden und die ein oder andere Schlägerei. Jetzt ist Felix ist verschwunden. Irgendwo in Kambodscha. Seit Wochen kein einziges Lebenszeichen, nicht mal bei ihm. Ob Felix etwas zugestoßen ist? Kurzerhand reist der Erzähler seinem Freund nach Kambodscha nach, landet in einem klassischen Backpacker-Hostel, wird Bote für eine ziemlich große Drogenlieferung, strandet in einem Hippie-Dorf und auf einer Toteninsel. Karigs Protagonist begibt sich auf die Suche nach seinem Freund, sich selbst, dem Sinn des Lebens. Er ist auf der Suche nach Abenteuer, Nervenkitzel und der Antwort auf die Fragen, was Freundschaft bedeutet, was im Leben wirklich wichtig ist und was danach eigentlich von einem bleibt.

11. Tino Hanekamp: So was von da

© KiWi

Es ist der 31. Dezember in Hamburg, an dem sich Oskar und sein bester Freund Pablo von ihrem gemeinsam gegründeten Club verabschieden müssen, weil der Laden abgerissen wird. Doch während sich die beiden auf ihre letzte (hoffentlich legendäre) Nacht vorbereiten, tauchen bei Oskar plötzlich Kiez Kalle, der wahnsinnig viel Geld von ihm haben will, und Matilda, Oskars große Liebe, auf und plötzlich versinkt alles im Chaos und einer unvergesslichen Nacht. Genauso, wie es Tino Hanekamp schafft, dass man seinen Roman keine Sekunde aus der Hand legen will, gelingt es auch Jakob Lass im gleichnamigen Film den Zuschauer in den Bann dieser Nacht zu ziehen. In verschiedenen echten Clubnächten drehte er mit seiner Crew in Hamburg, um die Stimmung, die Emotionen und wirklich schöne Bilder festzuhalten.

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