11 Kunst-Highlights im November, die ihr nicht verpassen solltet
Der goldene Herbst liegt wohl endgültig hinter uns, dafür folgt nun die gemütlichste Zeit des Jahres, in der man sich ohne schlechtes Gewissen wieder sämtlichen Indoor-Beschäftigungen widmen kann, zu denen man in den letzten Monaten nicht gekommen ist. Dazu zählen auch Museums- und Galeriebesuche, um die vielen tollen Ausstellungen, die Berlin zu bieten hat, zu sehen. Welche 11 Kunst-Highlights ihr im November nicht verpassen solltet, haben wir in dieser Liste für euch zusammengetragen. Viel Spaß!
1 "Restless Bodies"
Die Galerie The Naked Room aus Kyiw ist nach mehreren Stationen in Europa nun auch bei NOME in Berlin zu Gast. Die Gruppenausstellung "Restless Bodies" präsentiert Teile des Wartime Art Archives, das auch die neuesten Arbeiten von diversen ukrainischen Künstler*innen umfasst. Die Galerie möchte die internationale Präsenz und Sichtbarkeit für ukrainische Künstler*innen stärken und gerade in Anbetracht des aktuellen Zeitgeschehens lohnt sich ein Besuch umso mehr, denn es geht hier auch darum, neue Einblicke und Perspektiven zu erhalten.
2 "Schönhauser Allee"
In der Galerie Parterre läuft aktuell die Mini-Ausstellung "Schönhauser Allee". Zu sehen sind in diesem Rahmen Fotografien aus der Zeit der DDR, genauer gesagt aus den Jahren zwischen dem Bau sowie dem Fall der Berliner Mauer. Wie hat sich die Schönhauser Allee und der Kiez drumherum im Wandel der Zeitgeschichte verändert? Das könnt ihr hier quasi direkt am Bild verfolgen. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung richtet sich zudem auch auf den fotografischen Prozess selbst und wie dieser sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat. Wenn's euch interessiert, schaut unbedingt noch vorbei in den nächsten zwei Wochen.
3 Dominique Gonzalez-Foersters: "Panoramism and the Abstract Sector"
In der Galerie Esther Schipper werden in der Ausstellung "Panoramism and the Abstract Sector" Arbeiten der wunderbaren Künstlerin Dominique Gonzalez-Foerster präsentiert. Sie hat in den Räumlichkeiten der Galerie ein rund 30 Meter langes 180°-Panorama erschaffen, dessen Motive (bekannte Menschen aus Kultur und Geschichte) sich bis auf dem davor ausgelegten Teppich ausbreiten. Auf diesem wiederum können Besucher*innen auf Kissen Platz nehmen. Die Künstlerin denkt das Medium Panorama, das bereits aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt, neu und zeigt, dass es über die zeitgenössische Bildkultur hinausgeht.
4 "Ceremony (Burial of an Undead World)"
"Wir leben in den Ruinen des modernen und kolonialen Weltsystems, umgeben von den untoten Institutionen, die systemische Ungleichheit strukturieren, von Grenzregimen und Subjektformen", kann man auf der Website über die Ausstellung lesen. Die Ausstellung namens "Ceremony (Burial of an Undead World)" ist jetzt im Haus der Kulturen der Welt zu sehen. Insgesamt 50 künstlerische Positionen beschäftigen sich im weitesten Sinne mit der Frage, welchen Beitrag die Moderne geleistet hat, die Welt an jenen kritischen Punkt zu bringen, an dem wir uns befinden. Zu sehen sind unter anderem Werke von Mariana Castillo Deball, Stan Douglas, Rosemarie Trockel, Tabita Rezaire und Albrecht Dürer.
5 "Spurensicherung. Die Geschichte(n) hinter den Werken"
Die Akademie der Künste widmet sich mit der Ausstellung "Spurensicherung. Die Geschichte(n) hinter den Werken" der Provenienzforschung ihrer eigenen Sammlungsobjekte. Das bedeutet, dass die Forscher*innen sich auf die Suche nach Spuren begeben, die mehr über die Geschichte der Bilder verraten. Was verbirgt sich auf den Rückseiten der Gemälde? Welche Besitzer*innenwechsel gab es? Und was sagt uns das? Es geht unter anderem um Skizzen von Max Liebermann oder Carl Blechen, um die Gemäldesammlung Otto Nagels oder Manuskripte von Walter Benjamin. Spannend!
6 "Chains of Interest"
Bereits in der vorherigen Ausstellung "Spheres of Interest" in der ifa-Galerie haben Künstler*innen selbst ausgewählte Werke auf unterschiedliche Weisen aktiviert und kontextualisiert. Das Ergebnis: Leerstellen, künstlerische Überschneidungen, politischen Verstrickungen und vieles mehr. Die neue Ausstellung "Chains of Interest" schreibt nun die künstlerisch-kuratorischen Recherchen von Isaac Chong Wai, Lizza May David, Wilhelm Klotzek, Ofri Lapid, Adrien Missika und Gitte Villesen fort, die seit Herbst 2021 den ifa-Kunstbestand anhand ihrer eigenen künstlerischen Praxis untersuchen. Klingt cool!
7 BBA Photography Prize
Die Jury des "BBA Photography Prize" ist immer auf der Suche nach aufstrebenden Fototalenten und innovativen Konzepten, um diesen zu fördern und mit einem entsprechenden Preis auszuzeichnen. Bevor der*die Gewinner*in in diesem Jahr gekürt wird, könnt ihr die Werke der von der Jury ausgewählten, international arbeitenden Fotograf*innen in einer Ausstellung bewundern, die zwischen dem 4. und 13. November auf einer Fläche von 600 Quadratmetern im Kühlhaus in Berlin stattfindet. Macht mal, sind tolle Sachen dabei!
8 "Magyar Modern – Ungarische Kunst in Berlin 1910–1933"
"Magyar Modern – Ungarische Kunst in Berlin 1910–1933" lautet der Titel einer Ausstellung, die gerade in der Berlinischen Galerie gestartet ist. Dass Berlin schon immer ein Hotspot für Kunst- und Kulturschaffende war, dürfte klar sein. Zum allerersten Mal klärt aber nun eine Ausstellung über das Schaffen ungarischer Künstler*innen in Berlin zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf. Wie vielfältig und außergewöhnlich ihr Einfluss auf die lokale Kulturszene war, solltet ihr auf keinen Fall verpassen!
9 "Tulip Mania"
Stellt euch mal vor, dass ein Kunstwerk sich beim Verkauf selbst zerstört. Unvorstellbar, oder? Mit der Kunstserie "Tulip Mania" wagt der Künstler Sven Sauer ein spannendes Experiment, ohne zu wissen, wie es enden wird. In seinen Kunstwerken ist nämlich ein Selbstzerstörungs-Mechanismus eingebaut. Mit jedem Weiterverkauf der Bilder vernichten sich diese Stück für Stück selbst. Die raumfüllende Licht- und Soundinstallation basiert auf der ersten jemals dokumentierten Spekulationsblase der Menschheit: dem Tulpenfieber. Am Ende müssen sich die Sammler*innen entscheiden, ob das Interesse am schnellen Geld überwiegt oder sie das Kunstwerk für spätere Generationen erhalten wollen?
10 "Rave in Ruinen: Clubkultur 1991- 2000 Fotos by Brox +1"
Mit der kleinen, aber feinen Fotoausstellung "Rave in Ruinen: Clubkultur 1991- 2000 Fotos by Brox +1" zeigt der Fotograf Christian Brox jetzt ein Best-of seiner Fotografien aus seinem Fotobuch "Berlin Possibility" in Berlin. Seine Aufnahmen zeigen im Grunde genommen einen riesigen Abenteuerspielplatz aka Berlin in den 90ern Jahren aka einen einzigen Ausnahmezustand. Denn damals tanzten Jugendliche hier in Berlin bekanntermaßen zwischen Ruinen, Brachen und Leerstand – und hatten die beste Zeit ihres Lebens. Rund 300, größtenteils unveröffentlichte Bilder aus dieser Zeit purer Partylust und einer neu aufflammenden Clubkultur hat Brox für sein Buch versammelt. Wenn ihr schwelgen oder ein Stück Zeitgeschichte anschauen wollt, kommt vorbei.
11 Monica Bonvicini: "I do You"
Die Neue Nationalgalerie widmet der Künstlerin Monica Bonvicini eine Einzelausstellung, " I do You". Ab dem 25. November könnt ihr ihre neuen, ortsspezifischen Werke anschauen. Dazu gehören unter anderem Installationen, Skulpturen, aber auch performative und klangliche Arbeiten. Außerdem habt ihr die Chance, eine Auswahl ihrer bereits bekannteren Werke zu sehen. Bonvicini setzt sich immer wieder mit städtebaulichen Umbauprozessen auseinander und nimmt in ihren Arbeiten Bezug darauf. Von daher können wir sehr gespannt sein, welche Rolle die Neue Nationalgalerie in ihren künstlerischen Auseinandersetzungen spielen wird.