11 Kunst-Highlights im Mai, die ihr nicht verpassen solltet
Auch wenn das Wetter im Mai verspricht, endlich etwas weniger deprimierend zu sein, freuen wir uns dennoch auf den ein oder anderen Ausflug in die Welt der Kreativen. Ob die kleine Galerie nebenan oder eines der vielen großartigen Museen Berlins: Bei unseren 11 Tipps ist für jeden künstlerischen Gusto etwas dabei.
1 un_endlich. Leben mit dem Tod
Wie leben wir mit dem Tod? Was bleibt von uns, wenn wir eines Tages nicht mehr da sind? In fünf Akten beleuchtet die Sonderausstellung im Humboldt Forum verschiedene Aspekte des Sterbens und des Umgangs mit dem Tod. Jeder Mensch geht anders mit Verlust um. Die Ausstellung zeigt – auf individueller wie auf globaler Ebene – die vielen Sichtweisen, Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Sterben und dem Tod.
2 Gerhard Richter. 100 Werke für Berlin
Gerhard Richter ist einer der bedeutendsten Künstler*innen der Gegenwart. Seit 60 Jahren setzt sich der gebürtige Dresdner mit den Grenzen und Möglichkeiten der Malerei auseinander. Die Ausstellung zeigt die gesamte Spannweite von abstrakter Kunst über Fotografie bis Malerei, die das Werk des Künstlers so besonders macht. Richter stellt sich in seiner Arbeit auch die Frage, inwiefern Kunst nach der Zeit des Nationalsozialismus überhaupt noch möglich ist.
3 (LA)HORDE
(LA)HORDE ist ein Künstler*innenkollektiv, das in seiner ersten institutionellen Einzelausstellung Videoarbeiten zeigt, deren Choreografien sich mit dem klassischen Tanz, Subkulturen und dem Alltag auseinandersetzen. Wie können Körper im öffentlichen Raum, in sozialen Netzwerken und auf der Bühne dargestellt werden? Die Antwort findet das Kollektiv in seinem eigens kreierten Genre des "Post-Internet-Tanz". Klingt spannend? Dann ab in die Julia Stoschek Foundation.
4 Björn Dahlem: Something Secret about the Universe (I always wanted to tell you)
Anlässlich des Gallery Weekends präsentiert die Galerie Guido W. Baudach ihre achte Einzelausstellung mit Björn Dahlem. Unter dem Titel "Something Secret about the Universe (I always wanted to tell you)" zeigt der in Potsdam lebende Künstler eine Rauminstallation, in die verschiedene neue Skulpturen eingebettet sind. Seit den 1990er Jahren beschäftigt sich Dahlem mit der Verbindung von ästhetischen Bildwelten und wissenschaftlichen Weltbildern.
5 Sophie Reinhold: TRÄUM WEITER
In ihrer ersten Einzelausstellung in der Galerie Nordenhake thematisiert die Künstlerin Sophie Reinhold Fragen zum Thema Traum und Lüge, Simulation und Wirklichkeit. Eigens für die Ausstellung hat sie Gemälde aus gemahlenem Marmor und Grafitpulver geschaffen. Außerdem könnt ihr eine raumhohe Installation bewundern, die aus vier identischen Skulpturen aus Aluminium besteht. In Anlehnung an die Architektur des Gebäudes verändern sie die Perspektive der Bilder – je nachdem, in welchem Raum ihr euch befindet.
6 Robert Janitz: Sphinx
In dieser Einzelausstellung des in Deutschland geborenen und in Mexiko lebenden Malers Robert Janitz werden die wichtigsten seiner in den letzten 20 Jahren entstandenen abstrakten Werke gezeigt. Besonders dabei ist die speziell für die Ausstellung konzipierte, reflektierende Wandinstallation, die Momente der Selbstreflexion mit dem Werk sowie mit den anderen Besucher*innen im Raum schafft. "Sphinx" ist zudem ein Zeugnis der zunehmenden Komplexität Janitz' Kompositionen und mit Sicherheit eine der sehenswertesten Ausstellungen des Jahres.
7 ComicInvasion
Für Comic-Fans haben wir natürlich auch etwas dabei: Im Lichthof des Museums für Kommunikation trifft sich am 6. Mai die internationale Comicszene zum großen Festival "ComicInvasion". Es werden Comics aus der ganzen Welt vorgestellt und Workshops angeboten. Außerdem könnt ihr verschiedene Ausstellungen und Lesungen besuchen. Musik gibt es natürlich auch. Das Highlight: In der "Artist Alley" präsentieren 100 Künstler*innen, Kollektive und Verlage ihre Comics.
8 Dürer für Berlin. Eine Spurensuche im Kupferstichkabinett
Diese Ausstellung ist besonders etwas für die Freund*innen des klassischen Kupferstichs unter euch. Und für alle, die noch nie Werke Albrecht Dürers bewundern konnten – immerhin ist er einer der berühmtesten Künstler*innen der Welt. In 130 Werken führt die Ausstellung durch das künstlerische Schaffen Dürers, der von 1471 bis 1528 gelebt hat. Allein schon, weil das verdammt lang her ist und die Geschichte der Bestände über die Jahrhunderte entsprechend spannend ist, lohnt sich ein Besuch im Kulturforum.
9 Farah Al Qasimi: Poltergeist
Die multidisziplinäre Medienkünstlerin Farah Al Qasimi, die 1991 geboren wurde, stellt im C/O Berlin Fotografien und eine Videoarbeit aus. Inspiriert zu den Werken der Reihe "Poltergeist" wurde sie von den Horrorfilmen der 1970er und 1980er Jahre, die sich oft in einem häuslichen Setting abspielen. Dinge bewegen sich wie von Geisterhand und ein unsichtbarer Tyrann zerstört das Sicherheitsgefühl im eigenen Zuhause. Mit Humor und Leichtigkeit gelingt Al Qasimi der Spagat zwischen den Welten sowie zwischen Dokumentation und Fiktion.
10 World Press Photo 2023
Jedes Jahr zeichnet der World Press Photo Contest die besten Fotojournalist*innen und Dokumentarfotograf*innen weltweit aus. 3.752 Fotograf*innen aus 127 Ländern haben dieses Jahr 60.448 Fotos eingereicht. Aus dieser enormen Menge an Bildern hat eine globale Jury die vier Gewinner*innen ausgewählt. Besonders in diesem Jahr: Die "World Press Photo"-Ausstellung in Berlin wird 20 Jahre alt. Zu diesem Jubiläum könnt ihr euch auf den einen oder anderen Rückblick auf die besten Pressebilder der letzten beiden Jahrzehnte freuen.
11 Nasan Tur: Hunted
Nasan Tur lebt in Berlin und beschäftigt sich mit den politischen und gesellschaftlichen Bedingungen unserer Zeit. Für seine Kunst beobachtet und untersucht er Äußerungen, Gesten und Bilder, die er in den Medien und im öffentlichen Raum findet und verdichtet sie zu Miniaturen aktueller gesellschaftlicher Krisen und Diskurse. Wie beeinflussen uns Rollenbilder und unter welchen Umständen sind wir bereit, gegen Missstände aktiv zu werden? Macht und Legitimation sind die Themen der Ausstellung. Warum tötet der Mensch und wie viel Gewalt steckt in jeder und jedem von uns? Diesen Fragen stellt sich der Künstler unter anderem über die (Achtung, Triggerwarnung) Inszenierung lebloser Tiere im Raum.