40 DAYS OF EATING 2015 #10 – Markthalle Moabit

Sommer-, Sonnen-, Urlaubsflair gibt's nicht etwa im Tropical Island, sondern in der schönen Markthalle in Moabit. Da vergessen die Zwillinge auch schon mal den Sturm draußen und kaufen an den vielen Ständen leckeres Essen fürs Abendbrot.

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1. Maria, erzähl von deinem Tag.

Felix weckt mich unsaft. Felix ist leider kein junger, adretter, gut aussehender, sportlicher, humorvoller, fürsorglicher Superadonis, sondern dieser bekloppte Sturm, welcher mal wieder zu Verspätungen bei der Deutschen Bahn führt. Heute müssen wir früh raus, es gilt, einen weiten Weg nach Moabit zu überwinden (winden – das Motto des Tages), mit Felix im Nacken. Auch hierbei handelt es sich nicht um eine angenehme Angelegenheit. Felix versaut mir die Friese. Blödmann. Jetzt Urlaub wäre der Hammer. Universum sei Dank, wurden meine Gebete erhört: Die heutige Location verspricht Urlaubsstimmung. Sie ist nicht nur übertrieben weit weg (Moabit), sondern sie vermittelt auch noch ein kanarisches Gefühl: überall Palmen. YES! Danke Karma 2015, hab dich lieb! Irgendwer ganz weit hinten winkt. Das ist Maxi. Maxi ist irgendwie viel sympathischer als Felix und hat außerdem einen Kater. Den mögen wir. Mit dem stromern wir jetzt mal ein bisschen durch das Teneriffa von West-Berlin, das Wessi-Ferienparadies.

2. Wo habt ihr heute gegessen?

Die Markthalle Moabit.
Markthalle Moabit, 40 Days of Eating, Essen

3. Was hast du bestellt und wie hat das geschmeckt?

Sophia und ich haben uns das Feiern gestern brav verkniffen (oder waren zu groggy. Offizielle Version: Wir waren einfach mal brav.) und sind darum suuuuperfresh. Mäxchen war bei der Pierreversion und das P in Pierre steht ja bekanntlich für Party. Wir, die professionellen Esser in allen Lebenslagen, peppeln ihn mit Süßkartoffelpommes und Pulled-Pork-Burger auf. Eigentlich sollten wir hier an einer langen Tafel brunchen (merken: Jeden Samstag gibt es in der Markthalle ein ziemlich gutes Brunch), was wir aber alle irgendwie vor lauter Glitzer und Abwechslung in der Halle verpeilt haben. Also tingeln wir von Stand zu Stand und kaufen kräftig ein: Es gibt Käse aus der Region und aus Italien, Mettbrötchen, einen hervorragenden Fischstand, teure, leckere Trüffelwurst, die ausgiebigst verkostet wird. Außerdem hat die Olivendame echt hart an uns zu knabbern bzw. futtern wir ihren halben Stand leer, nicht ohne anschließend einen 10-Liter-Eimer Ölfrüchte mit nach Hause zu nehmen. Am Ende nehmen wir einen cremigen Cappuccino an der Mutter aller Tische zu uns: eine riesige, von Palmen umwachsene Tafel. Die Taschen voll mit Futter geht es ab nach Hause, Nickerchen machen. Später gibt es dann super Markthallen-Abendbrot bei Sophia mit übertrieben gutem Markthallenzeugs. Ich empfehle euch wirklich den Fischladen, den Stand mit der frischen Fassbutter und das originale französische Baguette. Alles mitnehmen. Alles!

4. Wie ist der Service dort?

Die Abwechslung macht's. Jeder Stand bietet nicht nur eine neue, kulinarische Erfahrung, sondern auch eine nette, neue Person, mit der man schwatzen kann, was wir auch tun.
Markthalle Moabit, 40 Days of Eating, Essen

5. Was gefällt dir an der Markthalle besonders, was nicht?

Irgendwo spielt jemand Klavier. Es ist noch nicht so hip und überlaufen wie in der Markthalle 9, aber ein bisschen schöner. Neben urigen Berliner Urgesteinen und einem Norma entdeckt man auch kulinarische Perlen. Regionale Küche wird von weit gereisten Spezialitäten begleitet. Die Stände haben noch ordentlich Platz und es ist alles nicht so gequetscht. Ein wenig dörfliche Atmosphäre hier. Haben Sophia und ich vor 10 Jahren das dörfliche Idyll noch panisch verlassen, bleiben wir hier gerne etwas länger – immerhin 2 Stunden.

6. Wie würdest du die Menschen in der Markthalle beschreiben?

Erstaunlich "normal" sind die Kids, viele ältere Leute, Berliner in bunten Trainingsjacken, Familien. Wir sind ja an einem Samstag da: sehr empfehlenswert. Es ist nicht so voll, man muss nirgends anstehen und bekommt direkt alles in die Futterluke, was man begehrt.
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7. Mit wem würdest du definitiv nicht hierher kommen und warum?

Hier gibt es jede Menge Ablenkung. Man stromert, entdeckt, bestaunt, befühlt, probiert, betrachtet. Ja, man kann auch zeigen und vergleichen und sich gegenseitig beraten. Dennoch würde ich hier keine tiefsinnigen Gespräche unter 4 Augen führen. Das ist mehr eine Entdeckungsreise hier. Also packt die Kids ein und ab geht's.

8. Worüber habt ihr gesprochen?

Über die Pierreversion 10, Wildschweinwurst und Stinkekäse.

9. Was hast du Neues über (deine Schwester) gelernt?

Sophia isst alles.

10. Das Beste an diesem Essen...

Die Pancakes waren wirklich die besten, die ich jemals hatte! Gibt es bei dem Pulled Pork! Und die Oliven. Unbedingt die freundliche Olivenfachverkäuferin mit dem riesigen Holzlöffel besuchen.

11. Möchtest du noch etwas sagen?

Markthalle.

Markthalle Moabit, 40 Days of Eating, Essen

1. Sophia, erzähl von deinem Tag.

Wochenende mal anders: Der Wecker klingelt viiiel zu früh! Ich habe noch immer keinen Kaffee im Haus und meine Wohnung lässt sich unter dem ganzen Gerümpel nur noch erahnen. Dank fehlender Sozialkontrolle durch fehlende Mitbewohner droht die absolute Verwahrlosung. Berlin begrüßt mich mit einem freundlichen Nieselregen, aber zum Glück ist der Weg zur U-Bahn nicht weit. Also eigentlich. Hätte, hätte, Fahrradkette, denn natürlich habe ich die Hälfte zuhause vergessen. Also nochmal zurück, alles in den unsexy Jutebeutel packen, was man so braucht, und wieder durch den Regen zurück zur Bahn und Maria treffen. Meine Nerven liegen mittlerweile blank, also zicke ich erstmal ordentlich rum. Die arme Maria! Nach einer kurzen Rangelei unter Geschwistern geht es aber endlich los und wir bahnen uns den Weg durch den Sturm und wilden Emotionen nach Moabit. Moabit is ja angeblich im Kommen. So wie der Wedding.

2. Wo habt ihr heute gegessen?

Heute geht's in die Markthalle Moabit. Im Gegensatz zu 90% der Berliner ist die allerdings nicht zugezogen, sondern residiert seit 1891 in Moabit.
Markthalle Moabit, 40 Days of Eating, Essen

3. Was hast du bestellt und wie hat das geschmeckt?

Zu allererst gilt es, Fotografen Maxi wieder fit zu bekommen. Der hat nämlich Aua, weil gestern eine fette Party von Blog-Papa Pierre war. Also machen wir uns auf die Suche nach Fettgebackenem. Wir werden auch schnell fündig, denn in der Markthalle gibt es allerlei Leckereien. Wir entscheiden uns VORERST für einen Pulled-Pork-Burger und Pancakes, also Paincakes, weil Maxi hat ja Aua. Perfekte Kombi, das ist klar. Der Burger ist fluffig und das Fleisch perfekt. Außerdem kann er mit allerlei Soßen aufgemotzt werden und die Pancakes sind so riesig, lecker und saftig, dass es mir beinahe die Tränen in die Augen treibt. Ich ertränke die Teigfladen in Ahornsirup und Butter und freue mich wie ein kleines Kind über den schönen Anblick. Nach dieser kleinen Stärkung schlaumeln wir noch ewig durch die ehrwürdigen Hallen, probieren hier und da, freunden uns mit der Olivenverkäuferin an, probieren uns durch 20 verschiedene Sorten Salami und ich gönne mir zur Feier des Tages noch einen Saft. Maria kauft außerdem noch Fisch, Käse und Brot. Nach unserem kleinen Bummel machen wir es uns im Café gemütlich, trinken einen Cappuccino und gucken Palmen.

4. Wie ist der Service dort?

Jeder Stand ist anders, an manchen erwartet einen eine Altberliner Omi, am nächsten schneiden junge, hippe Leute Käse in mundgerechte Stücke. Eins haben aber alle gemeinsam: Überall sind die Leute nett, überall darf man probieren und ausnahmslos überall wurden wir in ein Schwätzchen verwickelt.
Markthalle Moabit, 40 Days of Eating, Essen

5. Was gefällt dir an der Markthalle besonders, was nicht?

Ich habe mich in das aufwändige Glasdach verliebt und muss richtig aufpassen, nicht irgendwo gegen zu rennen, weil ich immer wieder mit weit aufgerissenem Mund nach oben glotze. Extra toll: Die komplette Markthalle ist mit riesigen Palmen versehen und so komme ich mir fast wie in einem riesigen Gewächshaus vor. Oder wie im Tropical Island, nur eben in schön. In der Markthalle kann man wirklich für ein paar Stunden dem Alltag entfliehen und einfach nur eine richtig gute Zeit haben. Sturm Felix muss leider draußen blieben, denn hier scheint die Sonne.

6. Wie würdest du die Menschen in der Markthalle beschreiben?

Die Menschen hier sind so divers wie die Stände, die sie besuchen: Opis, die Mettbrötchen futtern, Familien, die sich mit anderen Familien zum Brunchen treffen und alte Damen mit Sturzhelm, die seelenruhig ihren Kaffe schlürfen. Alles in allem ist es wenig überlaufen, man hat viel Platz, alle haben irgendwie eine gute Zeit und gute Laune.
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7. Mit wem würdest du definitiv nicht hierherkommen und warum?

Im Gegensatz zu Maria finde ich ja schon, dass es hier genügend stille Ecken gibt, um ein tiefsinniges Gespräch zu führen. Ich würde allerdings nicht mit Leuten hierherkommen, die sich schlecht entscheiden können. Denn die Auswahl ist überwältigend und an jeder Ecke gibt es andere Köstlichkeiten, die probiert werden wollen. Zögerer haben es da schwer.

8. Worüber habt ihr gesprochen?

Natürlich reden wir viel über die wohl tollste Party aller Zeiten: Pierreversion 10. Wir waren in diesem Jahr leider nicht dabei, also muss Maxi ganz genau berichten, wie es denn so war. War super. Wäre das also auch geklärt.

9. Was hast du Neues über (deine Schwester) gelernt?

Olivenverkäuferinnen, nehmt euch in Acht, es gibt Klaukids (Maria).

10. Das Beste an diesem Essen...

Ganz eindeutig die Abwechslung und das Gesamtpaket.

11. Möchtest du noch etwas sagen?

Tasche voll, Sophia happy. Ich schleppe gefühlte 10 Kilo Aufstrich, Wurst, Käse, Brot, Oliven, Kuchen und einen riesigen Berg gute Laune nach Hause. Das Abendbrot ist gerettet!

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Beim letzten Mal waren die Zwillinge im Ars Vini essen. Alle Folgen 40 DAYS OF EATING gibt es hier.


Location: Markthalle Moabit, Arminiusstrasse 2-4, 10551 Berlin
FotosMaxi Virgili
Text: Maria und Sophia Giesecke

Mit freundlicher Unterstützung von Fissler

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