11 Dinge, die ihr in Berlin im Winter umsonst und drinnen machen könnt
Warum ist am Ende des Geldes eigentlich immer noch so viel Monat übrig? Diese Frage hat sich bestimmt jede*r von uns schon mindestens einmal gestellt, manch eine*r stellt sich diese Frage vielleicht auch zwölfmal im Jahr. Egal ob ein Käffchen um die Ecke, ein Gin Tonic abends an der Bar oder der Museumseintritt – es geht doch immer irgendwie um Konsum, der kostet. Wir haben uns gedacht: Das muss auch anders gehen. So wie im Sommer, wo es vor "umsonst und draußen"- Angeboten nur so wimmelt. Gesagt, getan: Wir haben kurzerhand eine Liste mit 11 tollen Dingen erstellt, die ihr in Berlin im Winter aktuell "umsonst und drinnen" machen könnt, genau dann, wenn es draußen regnet oder zu kalt ist. Et voilà:
1 Kostenloses Eisstockschießen, Workshops und Weihnachtsfilme beim Europacity Vibes Weihnachtsmarkt
Der Weihnachtsmarkt von Europacity Vibes ist eine kuschlige Enklave zwischen Hauptbahnhof, Spree und Tiergarten. Den ganzen Dezember über gibt es neben Foodtrucks auch Eisstockschießen, ein Kinderkarussell, Workshops im Kerzenziehen und weihnachtliche Kurzfilme im Loop im überdachten Art-Cube – und alle Aktivitäten sind kostenlos!
2 Im Umsonst-Buchladen Medienpoint stöbern
Der gemeinnützige Berliner Kunst- und Kulturverein Kulturring hat vor einiger Zeit die sogenannten "Medienpoints" ins Leben gerufen. Medienpoints, das sind kleine Buchläden, in denen man Literatur zu nahezu allen Genres kostenlos erstehen kann – ein Eldorado für alle Lesehungrigen mit schmalem Budget. Die Idee der Umsonst-Buchläden basiert auf dem Prinzip des Spendens und Tauschens. Wer ausgelesene Bücher loswerden will, kann sie hier vorbeibringen. Ein Teil der Bücher und andere Medien werden außerdem an soziale Einrichtungen gespendet, um auch dort die Lesekultur zu fördern. Medienpoints findet ihr inzwischen in Schöneberg, Spandau, Friedrichshain, Tempelhof, Steglitz, Pankow und Reinickendorf.
3 Noch unveröffentlichte Filme beim Open Screening im Sputnik sehen
Jeden dritten Mittwoch des Monats haben Filmemacher*innen beim sogenannten Open Screening im Sputnik die Möglichkeit, ihre Filme das erste Mal einem Publikum zu präsentieren und Feedback einzusammeln. Einzige Vorgabe: Die Filme dürfen nicht länger als 25 Minuten sein. Cool für euch, denn die Präsentationen sind gratis und garantiert eine Überraschung. Auch der Ausblick aus dem fünften Stock über die Dächer und Hinterhöfe Berlins wird euch im Sputnik Kino sicherlich gefallen.
4 Über Fluchterfahrungen lernen im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Das Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung direkt am Anhalter Bahnhof beleuchtet die Dimensionen von (Zwangs-)Migration in Europa und darüber hinaus. Schautafeln, Audioausschnitte und persönliche Gegenständen erzählen über Fluchterfahrungen und Heimatverlust von Geflüchteten, beispielsweise aus Armenien, Syrien und Vietnam. Im zweiten Stockwerk wird das Thema Flucht und Vertreibung in Deutschland im Zweiten Weltkrieg behandelt.
Ein mitunter emotional aufwühlender Museumsbesuch, der neben den Ursachen von Vertreibungen auf anschauliche und eindrückliche Weise mit über 700 gesammelten Ausstellungsstücken die Auswirkungen auf Geflüchtete und ihre Nachkommen zeigt.
5 Jeden Freitag und Samstag über kostenlose Comedy lachen im Süss. War gestern
Das Süss. War Gestern in Friedrichshain sieht von außen wie eine normale Eckkneipe aus, beinhaltet aber tatsächlich drei verschiedene Dancefloors. Bevor am Wochenende die Feiertruppen einfallen, könnt ihr euch jedoch freitags und samstags ab 18.30 gratis Stand-up Comedy anschauen. Zu sehen gibt es eine Mischung aus alten Showhasen und Newcomer*innen, die zum ersten Mal auf der Bühne stehen. Lachen ist also garantiert! Falls ihr auch einen Sitzplatz wollt, lohnt es sich allerdings, sich vorher ein kostenloses Onlineticket zu sichern.
6 Preisgekrönte Fotos betrachten bei den Sony World Photography Awards im Willy-Brandt-Haus
Die Sony World Photography Awards werden bereits seit 16 Jahren verliehen und zeichnen internationale Fotograf*innen mit ihren Werken aus den verschiedensten Genres wie Architektur, Porträt und Natur aus. Noch bis zum 19. Januar 2025 könnt ihr euch die Ausstellung kostenlos im Willy-Brandt-Haus ansehen und dabei gleichzeitig über das 25 Meter hohe verglaste Atrium staunen.
7 Kostenlosen Lunch-Konzerten in der Philharmonie lauschen
Die Berliner Philharmonie, entworfen von Architekt Hans Scharoun, ist eines der schönsten Gebäude Berlins und bietet natürlich eine wahnsinnige Akustik. Falls ihr mal wieder einen Hotspot für euer Lunch Date sucht: Jeden Mittwoch spielen Mitglieder der Berliner Philharmoniker, begleitet von weiteren Musiker*innen, im Foyer der Philharmonie ein 45-minütiges Konzert – Kammermusik, Klavierwerke oder auch mal ein Schlagzeug-Duo. Der Eintritt und das Konzert sind kostenlos, beim Catering bekommt ihr von 12 bis 12.50 Uhr verschiedene Gerichte unter 10 Euro.
8 Internationale Streetart gucken im Urban Nation Museum
Streetart und Museum – passt das zusammen? Im Museum for Urban Contemporary Art vom Künstlerkollektiv Urban Nation könnt ihr euch davon überzeugen, denn hier findet internationale Streetart ein Zuhause. Dabei soll das Museum aber mehr sein als ein klassisches Museum, ohne dessen Kernaufgabe zu vernachlässigen: Neben einer ständigen, teilweise interaktiven Ausstellung wird die Außenfassade des Hauses regelmäßig von Streetart-Künstler*innen mit neuen Murals gestaltet.
9 Reichstagskuppel im Regierungsviertel besuchen
In der Kuppel schraubt man sich zwar meist langsam mit den Tourist*innen nach oben, aber die Aussicht auf das Regierungsviertel und die spannende Architektur der Glaskuppel lassen einen das Gedränge schnell vergessen. Eine Runde drehen ist Pflicht – so habt ihr die ganze Stadt im Blick. Nach unten erhascht man auch einen Einblick in den Plenarsaal des Bundestags. Die Besichtigung ist aber nur mit vorheriger Anmeldung hier möglich.
10 Konzerte, Ausstellungen, Tanz und Schauspiel erleben an der Universität der Künste
An der Universität der Künste Berlin werden Studierende in Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst ausgebildet. Was sie dabei lernen, zeigen sie in Ausstellungen, Konzerten, Tanzperformances und Theaterstücken - zumeist kostenlos. Schaut mal in den Kalender der Udk, bei über 500 Veranstaltungen im Jahr von der Kunstszene von morgen werdet ihr bestimmt fündig.
11 Von Zeitzeug*innen über die Deutsche Teilung lernen im Tränenpalast
Der Tränenpalast erhält seinen Namen von den tränenreichen Abschieden, die an diesem Ort am deutsch-deutschen Grenzübergang Friedrichstraße jeden Tag stattfinden. Um den eigentlichen Bahnhof nicht zu blockieren, entsteht Anfang der 1960er ein Bau, der erst als Empfangshalle dienen soll, dann aber umfunktioniert wird zur Abschiedshalle. Strenge Kontrollen und die Ungewissheit, ob man sich nach dem Abschied hier jemals wiedersieht, dominieren die Stimmung. Am 1. Juli 1990 werden die Kontrollen eingestellt, heute erinnert an diesem Ort eine Dauerausstellung an die emotionale Last, die ein*e jede*r Durchreisende*r sowie deren Angehörigen hier erleben mussten. Neben Original-Passkontrollkabinen und historischen Nachrichtenmitschnitten aus Ost und West sind es vor allen Dingen die Interviews mit Zeitzeug*innen, die einen eindrückliches Einblick in die Realität der Deutschen Teilung geben.