11 Kunst-Highlights im März, die ihr nicht verpassen solltet
Im März erwacht auch die Kunstszene langsam, aber sicher aus dem Winterschlaf – und das macht sich direkt in den gut gefüllten Ausstellungsprogrammen bemerkbar. Sowohl in den großen Museen als auch in zahlreichen Galerien Berlins laufen im März tolle Ausstellungen, die richtig Lust auf ein ganzes Wochenende voller Kunst und Kultur machen – von Fotografie über Malerei bis zu Street Art ist in diesem Monat alles dabei. Diese 11 Kunst-Highlights im März legen wir euch für den Frühlingsanfang ans Herz:
1 The Breath of a House is the Sound of Voices Within
Die Junge Akademie, das internationale Artist-in-Residence-Programm der Akademie der Künste, hat 35 internationalen Stipendiat*innen ermöglicht, neue Werke zu kreieren. Zusammengefasst unter dem Zitat "The Breath of a House is the Sound of Voices Within" des US-amerikanischen Architekten John Hejduk sind dabei Fotografien, Videoarbeiten, Raum- und Klanginstallationen, Textilarbeiten, Skulpturen, Zeichnungen und Malereien entstanden, die sich mit den Spannungsfeldern zwischen Körper und Raum, Politik und Poetik, Mystik und Natur, Introspektive und Außen beschäftigen.
Achtung, die Öffnungszeiten der AdK weichen an folgenden Tagen von den regulären Öffnungszeiten ab: 08., 29. März, 01. April: 11–19 Uhr.
2 Bernhard Martin: Probleme war gestern
Bernhard Martin führt in seinen Werken Porträts, Sprache und thematisiert auf humoristische Art und Weise ernsthafte soziale und politische Fragen. So schafft es Martin, in seinen Bildern einen Hedonismus zu visualisieren, der dem Chaos, in dem sich die Welt immerzu befindet, Freude und Hoffnung, aber auch Humor entgegensetzt.
3 Hydra Expo
Auf über 1000 Quadratmetern zeigen 16 Künstler*innen im Rahmen der Hydra Expo zeitgenössische und urbane Kunst in den Hydrawerken Berlin. Die denkmalgeschützte Halle bietet Murals, Installationen, Leinwänden und Prints einen eindrucksvollen Raum und lädt mit Food und Drinks nicht nur zum Gucken, sondern auch zum Austausch ein.
4 Barry Flanagan: Sculpture is always going on
Barry Flanagan arbeitete als Bildhauer mit vielen Materialien und setzte sie unhierarchisch ein: Mit Industriesand, Seil, Stoff, Gips und Stein, aber auch mit schwer fassbaren Elementen wie Tageslicht, Mondlicht, Klängen und Gerüchen kreierte Flanagan mehrdimensionale Werke, die zu einem radikal anderen Verständnis von Skulptur führten. Die Ausstellung in der Galerie Max Hetzler umfasst Linolschnitte, eine Filmarbeit, aber auch Fotografien und Audioaufnahmen sowie Bronzearbeiten, bei denen Flanagan sich immer wieder zu Elementen der Mystik, Natur und Mythologie hingezogen fühlte.
5 Beth Letain: Dumbbell
Beth Letain, eigentlich Biologin, die sich dann der Malerei zuwandte, arbeitet vorrangig mit reduzierten geometrischen Formen, die allesamt Referenzen zur Biologie aufweisen. In der Kombination aus Gesso und satten Acryl- und Ölfarben kreiert Letain maximalistische Effekte mit wenigen Zutaten.
6 Ukrainian Dreamers: Charkiwer Schule der Fotografie
Die Charkiwer Schule der Fotografie entwickelte sich seit den 1960ern in der ukrainischen Stadt Charkiw und ist besonders für ihre Ästhetik und ihre experimentellen Konzepte bekannt. Geprägt ist die Bewegung außerdem von mehreren gesellschaftlichen Umbrüchen in der Ukraine, deren Effekte bis heute anhalten: von Breschnew über die Perestroika, den Zusammenbruch der UdSSR, die Turbulenzen der 1990er-Jahre und zwei Revolutionen, bis hin zum immer noch andauernden neoimperialistischen Angriffskrieg durch Russland. Gemeinsam mit dem Museum of the Kharkiv School of Photography wurde die Ausstellung in der Kommunalen Galerie konzipiert und gewährt den Besucher*innen Einblicke in die beeindruckenden Arbeiten der Charkiwer Schule der Fotografie.
7 Karla Black und Alexandra Metcalf
Die Arbeiten von Karla Black und Alexandra Metcalf entziehen sich jeglicher Kategorisierung. Black nutzt in ihren Arbeiten oft Abstraktion, um die Schönheit roher Materialien zu betonen, anstatt sie zu verändern, und kombiniert Skulpturen mit Malerei, ohne dabei traditionellen Ideen zu folgen. Metcalf hingegen reflektiert die physische Welt: Ihre Kunst spielt geschickt mit Bildern und beeinflusst die Sicht der Betrachtenden auf mehreren Ebenen, indem sie die tiefen Emotionen hinter ihren Werken behutsam erkundet. Beide Künstlerinnen verbinden auf besondere Weise das Greifbare mit dem Unfassbaren: Black betont die schlichte Existenz der Dinge, während Metcalf die Mehrdeutigkeit der Dinge erforscht.
8 A Day Off – Eine Ausstellung der Stiftung F.C. Gundlach
Die Ausstellung Gruppenausstellung thematisiert die Veränderungen in der Art und Weise, wie wir Freizeit gestalten, und nimmt sie humorvoll unter die Lupe. Von ausgiebigem Sonnenbaden bis zum neuesten Kinofilm – renommierte Fotograf*innen zeigen in "A Day Off", wie sich Freizeitgewohnheiten über die vergangenen 100 Jahren verändert haben. Inmitten des Phänomens der komplett durchgetakteten Freizeit bietet die Ausstellung auch einen amüsanten Blick in die Vergangenheit aber auch auf gegenwärtige Arten der Erholung.
9 Kunst als Beute. 10 Geschichten
In "Kunst als Beute. 10 Geschichten" werden Besucher*innen anhand von zehn Fallstudien mit dem komplexen Thema Raubkunst in verschiedenen Epochen konfrontiert. Objekte aus namhaften Sammlungen werden in Original und als Replik gezeigt, darunter Benin-Bronzen und der Pferdekopf der Quadriga. Innovative VR-Techniken machen ausgewählte Geschichten erlebbar und regen dazu an, den Umgang der Museen mit Raubkunst zu hinterfragen.
10 Nancy Holt: Circles of Light
"Circles of Light" ist die bisher umfassendste Überblicksausstellung von Nancy Holt in Deutschland. Holt erforschte über 50 Jahre hinweg die menschliche Wahrnehmung der Umwelt. Die Ausstellung zeigt ein Fragment dieser Beobachtungen: Filme, Fotos, Skulpturen, aber auch Texte und Tonaufnahmen beleuchten nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die Arbeitsweise der Künstlerin: Holt erneuerte ortsspezifische Installationen, integrierte Licht und ökologische Aspekte und fordert die Betrachter*innen dazu auf, über ihr vermeintliches Wissen hinauszublicken.
11 Naama Tsabar
Naama Tsabars Einzelausstellung im Hamburger Bahnhof überwindet Grenzen von Skulptur, Musik und Performance. Drei Werkkomplexe ermöglichen interaktive Erlebnisse, bei denen das Publikum Wand- und Bodenarbeiten als klingende Instrumente aktivieren kann. In Zusammenarbeit mit nicht-binären und queeren Berliner und New Yorker Musiker*innen entsteht zudem eine Musikperformance, die geschlechtsspezifische Narrative neu interpretiert. Tsabars Kunst, inspiriert von Joseph Beuys, shiftet das Erleben der Kunst vom bloßen Betrachten hin zur Partizipation und schafft neuen Raum für feministische und queere Geschichte.