Entweder, ODER! Eine Hommage an eine großartige Landschaft

© TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Die Temperaturen steigen, die Laune auch und irgendwie überkommt uns stark die Lust, die miefige Stadt hinter uns zu lassen. Wir wollen raus in die Natur, wollen Neues entdecken, kleine Abenteuer erleben und im Optimalfall alles, ohne weit in die Ferne reisen zu müssen. Kurz und gut: Die Lösung ist einfach, die Lösung ist nah gelegen und das Angebot vor Ort so abwechslungsreich, dass wir uns kaum entscheiden können, was wir zuerst unternehmen wollen.

Die Lösung lautet – die Überschrift hat's schon verraten – Brandenburg, genauer gesagt die schöne (und schön ruhige!) Oder-Region. Hier findet sich mehr, als nur das direkte Erlebnis am Wasser, sondern das volle Programm in Kombination von Natur und Kultur, Geschichte und Erholung.

Unfassbar schön: Übernachten entweder in der Salvey Mühle by ZaZa oder im Kulturhafen Groß Neuendorf

Willkommen in der Oder-Region, hereinspaziert in die Salvey Mühle by ZaZa. Inmitten des Salveytals gelegen blickt man aus jedem Fenster der historischen Anlage auf pure Natur – zum riesigen Nationalpark Unteres Odertal sind es nur wenige Fahrtminuten. Eine einmalige Lage inmitten der Natur, die bewahrt werden sollte: Die Gastgeber*innen sind deshalb ein Teil der lokalen Initiative "Natürlich Uckermark – Ferien fürs Klima", in der viele besonders nachhaltige Unternehmen in der Region Mitglied sind. Entweder beginnt unsere Reise hier...

...oder im Kulturhafen Groß Neuendorf, der direkt an der Oder gelegen und durch seine zwei Türme (von denen man übrigens einen fantastischen Ausblick hat) schon von Weitem zu erkennen ist. Hier können wir an historischer Stätte übernachten. Der Name des denkmalgeschützten Ensembles verrät es bereits: Hier wurden früher tatsächlich Waren umgeschlagen und Passagiere transportiert. Reminiszenzen hierfür findet ihr überall, beispielsweise könnt ihr vor einem ehemaligen umgebauten Bahnwaggon den Sonnenuntergang verfolgen. Eine Frage mag jedoch erlaubt sein: Übernachten wir entweder in der Mühle oder dem Kulturhafen? Oder vielleicht ja sogar in beidem?

Einzigartige Natur: Entweder eine geführte Kanutour oder eine Wanderung auf dem "Weg der Auenblicke"

Die Übernachtungsfrage hätten wir also geklärt – kommen wir nun zum sportlichen Freizeitprogramm und der uns bereits bekannten Auswahl "Entweder, Oder!". Ganz besondere Au(g)enblicke verspricht uns eine Wanderung durch den Nationalpark Unteres Odertal, der im Schwedter Ortsteil Criewen startet und uns ins Herz des nahezu unberührten Flussdeltas führt. Ein märchenhaftes Erlebnis, das sich zu jeder Jahreszeit lohnt und mit einem überaus passenden Namen um die Ecke kommt: Entweder wir folgen dem "Weg der Auenblicke"...

...oder bereisen die traumhaft schöne Flusslandschaft mit dem Kanu: Auf circa drei- bis sechsstündigen Touren nimmt uns Expertin Frauke Bennett von April bis in den Oktober hinein mit auf eine kleine, behutsame Reise durch ein wunderschönes Ökosystem. Durch den gemütlichen Charakter kommen hier dabei alle Altersklassen auf ihre Kosten. Wer es besonders romantisch mag, kann auch spezielle Touren inklusive einmaligem Sonnenuntergang unternehmen oder sogar das Flussdelta – natürlich in Begleitung von Frau Bennett – bei Vollmond erkunden. Ihr kennt es bereits, denn eine Frage mag jedoch erlaubt sein: Unternehmen wir entweder eine geführte Kanutour oder eine Wanderung? Oder vielleicht ja sogar beides?

Kultur pur: Entweder bei den Uckermärkischen Bühnen Schwedt vorbeischauen im Theater am Rand

Und auch das Thema Kultur wird bei unserem Besuch im wunderschönen Brandenburg nicht zu kurz kommen. Wenn, ja wenn wir uns nur entscheiden könnten: Zum einen bietet sich natürlich ein Besuch der Uckermärkischen Bühnen in Schwedt an, in dem die Vielfalt an künstlerischen Darbietungen nicht zu kurz kommt: Schauspiel und Shows, Konzerte und Kleinkunst, Lesungen, Messen und mehr. Entweder verbringen wir am Ufer der Alten Oder unbeschwerte Stunden voller Kultur...

...oder wir schauen beim Theater am Rand in Zollbrücke vorbei. Vor rund 25 Jahren gegründet, ist die private Kleinkunstbühne schon länger in einem etwas anderen Theaterbau beheimatet, der ein kleines bisschen an eine verwunschene Märchenhütte erinnert. Eine perfekte Spielwiese für die beiden Macher*innen, die hier neben Eigenproduktionen auch vielen weiteren Künstler*innen eine tolle Bühne bieten. Die städtischen Bühnen in Schwedt oder das Theater mit Blick aufs Nachbarland: Welche Location nehmen wir oder sparen wir uns die Überlegung und nehmen einfach beide?

Entdeckungstouren mit dem Rad: Entweder von Schwedt nach Löcknitz oder auf der Etappe von Frankfurt (Oder) nach Küstrin 

Nach so viel Kunst und Kultur kann uns ein wenig Bewegung nicht schaden, oder? Pardon: Oder? Eine besonders schöne Route bietet dabei der Oder-Neiße-Radweg, der fast komplett durch traumhafte und (dankenswerterweise für alle, die keine Expert*innen auf dem Fahrrad sind) größtenteils flache Naturlandschaften führt. Entweder wir machen in knappen sechs Stunden eine Tour entlang des Oderdeichs von Schwedt in Richtung Gartz, weiter bis nach Löcknitz..

...oder wir folgen der Oderpromenade in Frankfurt bis nach Küstrin. Rund 35 Kilometer sind wir entspannt unterwegs, zahlreiche Aussichtspunkte wie zum Beispiel die Oderhänge in Lebus laden dabei zum Verschnaufen und Staunen ein. Immer im Blick: der große Strom. So oder so. Entweder, oder – oder etwa beides?

Entspannt Einkehren: Entweder ein Besuch des Barockklosters Neuzelle oder der Klosterbrauerei

Kommen wir zu unserem letzten Tipp, für den natürlich ebenfalls die "Entweder, Oder"-Regel gilt. Einen kleinen Unterschied zu unseren Empfehlungen gibt's dennoch: Neuzelle mit dem gleichnamigen Kloster hat so viel zu bieten, dass wir keinen weiteren Spot brauchen. Stattdessen vertiefen wir uns ins Angebot vor Ort – und werden schnell fündig:

Entweder wir statten der im 13. Jahrhundert erbauten, historischen Anlage einen Besuch ab, bestaunen die einmalige Architektur und die prunkvolle Gartenanlage. Barocke Pracht – die hungrig macht. Deswegen folgt auch auf dieses "Entweder" das unverzichtbare "Oder": Wie bei vielen Klöstern früherer Zeit so üblich, wird auch hier güldenes Hopfenkaltgetränk gebraut. Ein Besuch der letzten Klosterbrauerei Brandenburgs sollte also auf keinen Fall fehlen.

Was jetzt noch fehlt, seid ihr: Die Oder-Region gehört zu den schönsten und auch unterschätztesten Landstrichen und ist zudem perfekt von Berlin aus erreichbar. Worauf wartet ihr also noch? Schaut einfach mal vorbei!

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