Sternschnuppennacht: So könnt ihr in Berlin und Umgebung am besten Sterne gucken

© Wiebke Jann

Die Sterne vom Himmel holen, nach ihnen greifen oder ihr Leuchten mit dem der*des Liebsten vergleichen: Im Alltag reduziert man den Sternenhimmel gerne mal auf seine romantische und bisweilen sogar ziemlich kitschige Ebene. Bedenkt man aber, dass Sternschnuppen eigentlich mit wahnsinniger Geschwindigkeit auf die Erde zu rasende Meteoroide sind, die aufgrund der Reibungshitze verglühen, klingt das gar nicht mehr so romantisch.

Die große Sternschnuppennacht im August erleben

Die Perseiden werden volkstümlich auch "Tränen des Laurentius" genannt und sind ein alljährlich wiederkehrender Meteorstrom, der sich vor allem in der ersten Augusthälfte zeigt und seinen Höhepunkt in der sogenannten Perseiden- oder auch Sternschnuppennacht vom 12. August auf 13. August erreicht. Einige Sternschnuppen können als sogenannte Bolide (Feuerkugeln), also besonders lichtstarke Meteoriten, sogar so hell wie die Venus erstrahlen. Mancherorts kann man dann stündlich zwischen 100 und 300 Sternschnuppen sehen. Berlin gehört leider nicht zu den Orten, dafür ist die Lichtverschmutzung in der Hauptstadt einfach zu stark, wie eine Satellitenaufnahme der NASA besonders schön zeigt.

Sterne gucken, Sternschnuppennacht, Sternenpark Westhavelland
© Image Science & Analysis Laboratory, NASA Johnson Space Center

Ein paar Plätze gibt es aber doch, die sich zum Sternegucken eignen. In Treptow-Köpenick hat man beispielsweise vom Großen Müggelberg mit rund 115 Metern Höhe eine gute Sicht. In Marzahn lohnt sich ein Aufstieg auf den Kienberg oder die wenige Kilometer entfernten Ahrensfelder Berge (115 Meter). Wer aus Pankow raus fährt, erreicht bald Arkenberge, wo ihr auf rund 120 Metern Höhe den Sternen so nahe seid, wie es in Berlin sonst nur auf dem Fernsehturm möglich ist. Wer es etwas urbaner mag, kann sich auf den Weg zum Gelände des ehemaligen Flughafen Tegel machen und einen Blick in die Sterne riskieren – Flugzeuge stören die Sicht hier seit November 2020 ja (leider) nicht mehr. Im Winter könnt ihr natürlich auch auf dem Tempelhofer Feld den Sternenhimmel bestaunen, im Sommer sind die Sterne leider meist erst nach Ladenschluss zu sehen.

Rauf auf die Berliner Berge: Sterne gucken trotz Lichtverschmutzung

Alle, die beim Wort "Berge" schon geräuschvoll schnauben, haben in Berlin trotzdem die Chance, einen tollen Sternenhimmel mit der ein oder anderen Sternschnuppe zu erleben. Auch hier lautet das Motto aber "möglichst hoch hinaus". Wer eine Dachterrasse oder direkten Dachzugang hat, ist klar im Vorteil. Wichtig ist natürlich an allen Orten alle Lichtquellen möglichst zu verbannen, denn schon ein kleines Handylicht beeinträchtigt euer Seherlebnis. Unser Tipp: Lasst das Handy einfach in der Tasche.

Wer weniger Glück bei der Wohnung hatte, kann auf die vielen schönen Dachterrassen Berlins zurückgreifen – hier ist es dann zwar nicht ganz so dunkel, dafür gibt es meist Drinks und ein bisschen Barfood direkt an den Tisch, perfekt für Faulis.

Sterne gucken, Sternschnuppennacht, Sternenpark Westhavelland
© Wiebke Jann

Wer das Sternegucken lieber mit einem Ausflug verbinden möchte, der*die sollte unbedingt in den Sternenpark Westhavelland fahren, der 2014 zum ersten Sternenpark Deutschlands ernannt wurde, weil es in diesem Gebiet besonders wenig Lichtverschmutzung gibt. Dabei handelt es sich weniger um einen "Park" und viel mehr um ein rund 1.380 Quadratkilometer großes Gebiet, in dem ihr besonders gut Sterne beobachten könnt. Es gibt entsprechend keinen Eingang, Öffnungszeiten oder ausgewiesene Plätze – sucht euch einfach ein hübsches Örtchen mit euren Liebsten und genießt das Naturschauspiel. Für alle Unsicheren haben Expert*innen hier auch ein paar Orte mit guter Sicht markiert. Und nochmal: Schon die geringste Lichtquelle, etwa eine Lichterkette oder Taschenlampe, verändert euer Sehen, macht also wirklich alles aus – und entdeckt mit etwas Glück sogar die Milchstraße.

Romantik zwischen Perseiden und Milchstraße mitten in Brandenburg

Von Berlin aus fahrt ihr etwas weniger als zwei Stunden dort hin. Unser Tipp: Nehmt euch ausreichend Snacks und Getränke mit und fahrt schon gegen 19 Uhr los – die Fahrt gen Westen belohnt euch dann nämlich mit einem sagenhaften Sonnenuntergang. Outdoor-Fans empfehlen wir außerdem, direkt unterm Sternenhimmel zu übernachten, viel schöner wird's vermutlich in Brandenburg niemals sein.

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