11 tolle Orte für Literaturfans in Berlin

Bertolt Brecht, Erich Kästner, Anna Seghers: Berlin hatte sie alle. Als Literaturfan kommt man hier auf seine Kosten, man muss nur wissen, wo man suchen muss. Einmal in Brechts Wohnzimmer stehen, die größten Dichter*innen unserer Zeit live erleben, in der ältesten Bücherei Berlins stöbern, oder mit Nachwuchsautor*innen quatschen: An diesen 11 Orten ist das möglich.

Brechthaus
© Anne-Catherine Piétriga

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Lesungen, Diskussionen und Konzerten lauschen im Literaturforum im Brecht-Haus

Das Brecht-Haus in der Chausseestraße in Mitte war der letzte Wohnort von Bertolt Brecht und Helene Weigel. Heute befinden sich hier das Literaturforum sowie das Brecht-Weigel-Museum und das Bertolt-Brecht-Archiv. In dem Literaturforum im Brecht-Haus könnt ihr eintauchen in die Welt der Kunst, Literatur und Politik. Erlebt hier Lesungen, Buchvorstellungen, Diskussionen, Konzerte, Seminare, Filmvorführungen und Ausstellungen.

© Svenja Stamme

2
Auf dem Dorotheenstädtischen-Friedrichswerderschen Friedhof spazieren

Was haben Heinrich Mann, Bertolt Brecht, Karl Friedrich Schinkel, Helene Weigel und Johannes Rau gemeinsam? Sie alle haben auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Mitte ihre letzte Ruhe gefunden. Der Friedhof, den man von der Chausseestraße aus betreten kann – der Eingang befindet sich direkt neben dem Brecht-Haus – ist einer der schönsten Berlins. Neben den Ruhestätten gibt es hier auch künstlerische Bildhauerarbeiten zu bestaunen, unter anderem von Christian Daniel Rauch. Auf dem Friedhof befindet sich außerdem ein Café und eine Kapelle. Diese wurde bis 2015 saniert und anschließend mit einer unkonventionellen Lichtinstallation des amerikanischen Künstlers James Turrell versehen.

Literaturhaus Berlin
© Phil Dera

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Im Literaturhaus tolle Lesungen besuchen und im Garten lesen und Kaffee trinken

Das Literaturhaus Berlin wurde 1986 gegründet und ist damit das älteste Literaturhaus Deutschlands. Hier finden regelmäßig Lesungen, Ausstellungen und Diskussionen mit Literaturfans aus der ganzen Welt statt. Der perfekte Ort, um Jungautor*innen, alte Hasen und neue Freund*innen zu treffen. Nach dem Kulturprogramm lädt das dazugehörige Café-Restaurant zum Verweilen im idyllischen Garten ein oder man stöbert noch etwas im Buchladen Kohlhaas & Company. Und mit etwas Glück trifft man hier auch abseits von Lesungen die eine oder andere Berühmtheit aus der Berliner Literaturszene.

© Marit Blossey

4
Romantische Abende verbringen im English Bookshop von Dussmann

Was für Food-Expert*innen eine Tischreservierung im Nobelhart & Schmutzig ist, ist für Literaturliebhaber*innen ein Abend im hinteren Teil des Dussmann-Kulturkaufhauses. Hier kann man zwischen Neuerscheinungen und wunderschönen Ausgaben der britischen und amerikanischen Klassiker in dicken Ledersofas und anderen Welten versinken. In der angrenzenden internationalen Abteilung findet man zusätzlich Bücher in französischer, spanischer oder arabischer Sprache.

Nicolaische Buchhandlung
© Anne-Catherine Piétriga

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In der ältesten Buchhandlung Berlins nach Schätzen stöbern

Die Nicolaische Buchhandlung in Friedenau ist der älteste Buchladen Berlins. 1713 gegründet, blickt sie auf eine lange Historie wechselnder Besitzer*innen und Standorte zurück. Seit 1929 befindet sie sich in der Rheinstraße. Wo einst Günter Grass gestöbert haben soll, findet sich heute eine große Auswahl vor allem an zeitgenössischer Literatur. Dank der offenen Galerie stapeln sich die Bücher hier im wahrsten Sinne des Wortes bis unter die Decke. Aber auch für Veranstaltungen und Schreibworkshops ist die Nicolaische Buchhandlung eine beliebte Adresse im Kiez.

Volkspark Friedrichshain, Märchenbrunnen
© Insa Grüning

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Bücher lesen am Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain

Schnappt euch ein Buch und ab damit in die Sonne. Beim Märchenbrunnen gewinnt jeder Roman an Tiefe und wenn man ein bisschen geübt ist im Klettern, kann man es sich super gemütlich machen in den Bögen. Oder man sitzt einfach auf einer der vielen Bänke, die rund um den Brunnen angeordnet sind.

Anna Seghers Museum
©Andreas [FranzXaver] Süß

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Auf Zeitreise im Anna-Seghers-Museum

Schon mal 10.000 Bücher auf kleinstem Raum gesehen? Wenn man Anna Seghers Wohnung in Adlershof betritt, die heute ein Museum ist, stapeln sich die Bände schon im Flur bis unter die Decke. Anna Seghers ist einer der wenigen weiblichen bekannten Namen in der deutschen Literaturgeschichte –mso schöner, dass die Wohnung mitsamt ihrer imposanten Nachlassbibliothek so gelassen wurde, wie Seghers sie zu Lebzeiten eingerichtet hatte. Ein Besuch des Anna-Seghers-Museum gleicht deswegen einer kleinen Zeitreise – seltene Erstausgaben, private Fotos und Briefe der Schriftstellerin verstärken das Gefühl noch.

lettretage
© Lettrétage

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Berliner Literatur erleben im Lettrétage

Alles begann vor über zehn Jahren in einer alten Villa am Viktoriapark in Kreuzberg, die wegen ihrer durchaus charmanten Hexenhaus-Optik übrigens noch immer einen kurzen Blick wert ist. Seit 2021 finden die jährlich 60 bis 80 literarischen Veranstaltungen der Lettrétage nun aber in der Veteranenstraße in Mitte statt. Hier treffen Autor*innen, Verleger*innen und Literaturfans aufeinander und entwickeln gemeinsam neue Formate für Literaturveranstaltungen, feiern Festivals oder stellen neuerschienene Literatur aus Berlin vor. Ein ungezwungener Treffpunkt für alle Literaturschaffenden und die, die es noch werden wollen.

Staatsbibliothek
© Staatsbibliothek | Foto: J. F. Müller

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Herrschaftlich schmökern in der Staatsbibliothek

Das Haus Unter den Linden bildet zusammen mit dem Haus Potsdamer Straße die Staatsbibliothek zu Berlin. Ersteres ist wegen seiner imposanten Bauweise nicht nur bei Studierenden der Humboldt-Universität beliebt. Die Bibliothek existiert dort seit 1914 und wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. 2021 wurden die Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten beendet, sodass man jetzt im neuen Glanz des alten Prachtbaus endlos lange zu allen möglichen Fachrichtungen schmökern kann.

  • Staatsbibliothek Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin
  • Lesesäle: Montag – Samstag: 08–22 Uhr, So: 10–18 Uhr mit (kostenlosem) Bibliotheksausweis
  • Kostenlose Führungen sind über die Webseite buchbar
Literarisches Colloquium
© Anne-Catherine Piétriga

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Tollen Autor*innen im Literarischen Colloquium zuhören

Eine Location, in der auch Fontanes Effie Briest leben könnte: Das Literarische Colloquium Berlin hat vor über fünfzig Jahren sein Zuhause in einer Gründerzeitvilla, die mal ein Terrassenhotel war, am Wannsee gefunden. Hier hat schon die legendäre Gruppe 47 ihre kreativen Köpfe zusammengesteckt. Mit Blick aufs Wasser finden noch heute zahlreiche Veranstaltungen statt – darunter natürlich Buchvorstellungen, aber auch ein Open-Air-Festival sowie die Gartenmesse "Kleine Verlage am Großen Wannsee" sind hier zu Hause. Wer das Gefühl von Geschichtsträchtigkeit sucht oder einfach nur eine gute Zeit mit anderen Literaturfans haben möchte, ist hier genau richtig.

Haus für Poesie
©Tina Brüser

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Dichten und feiern im Haus für Poesie

Seit 1991 fördert das Haus für Poesie zeitgenössische Dichter*innen und Poesiefans aus aller Welt. Mit der Lyrikwerkstatt Open Poems wird Nachwuchskünstler*innen der Zugang zur lyrischen Welt erleichtert und beim jährlichen Poesiefestival kann in Berlin mit namenhaften Dichter*innen gefeiert und diskutiert werden. Ein Highlight im jährlichen Programm ist das ZEBRA Poetry Film Festival, das 2022 vom dritten bis zum sechsten November stattfindet. Dabei zeigt das Kino in der Kulturbrauerei die schönsten internationalen Poesiefilme.

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