11 schöne Ausflüge, die ihr im Berliner Umland kostenlos machen könnt
Wenn man knapp bei Kasse ist, ist ein gemütlicher Ausflug nicht gerade das erste, was einem einfällt. 15 Euro Eintritt aufwärts für eine Ausstellung, eine Führung oder noch mehr Geld als Leihgebühr für Kanus und Co. sind einfach nicht immer drin. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass ihr im Berliner Umland deswegen auf geniale Ausflugsziele verzichten müsst. Dafür gibt es einfach zu viele schöne Orte in der Umgebung, die ihr komplett kostenlos besuchen könnt.
Wie wäre es zum Beispiel mit Lustwandeln durch den Schlossgarten von Sanssouci? Oder einem Kunstwanderweg in Bad Belzig? Selbst um exotische Tiere zu beobachten müsst ihr nicht tief in die Tasche greifen. Falls ihr auch (mal wieder) knapp bei Kasse seid und trotzdem Lust auf kleines Abenteuer in Brandenburg habt, dann solltet ihr diese 11 Ziele ansteuern, denn für die braucht ihr lediglich ein Bahnticket.
1 Auf dem Mauerweg entlang zum Schloss Dammsmühle radeln
Das verlassene Traumschloss Dammsmühle hat eine bewegte Geschichte und dient heute als Ausflugsort für Fotograf*innen, Abenteuer*innen oder Verliebte, denn im Mühlenteich baden oder auf der Wiese ein kleines Picknick veranstalten, während im Hintergrund ein rapunzelartiger Schlossturm empor ragt, ist kitschig schön. Immer wieder gibt es Pläne, den preußischen Stadtpalast "wiederzubeleben". Wild, romantisch und manchmal auch ein wenig gruselig in Anbetracht der Tatsache, dass hier auch schon Horrorfilme gedreht wurden. Also Picknick einpacken, Bikini nicht vergessen und los geht’s zum "verwunschenen" Schloss. Ab der S-Bahn-Station Schönholz folgt ihr dem Mauerradweg und Pfaden zwischen Seen und Wiesen über knapp 20 Kilometer und in etwa einer Stunde und 20 Minuten erreichst du auch schon das Traumschloss.
2 Tierische Exoten gucken in Salzbrunn
Bei einem Wochenendtrip solltet ihr auch der Farm kurz vor dem Dörfchen Salzbrunn einen Besuch abstatten. Damit sind Nandus, Zwergesel, Emus, Yaks, Lamas und Strauße gemeint. Die hat der Landwirt Drogosch selbst gezüchtet. Seit Anfang der 1990er Jahre macht er das schon, denn er weiß ganz genau, dass er sich mit diesen Tieren von der sonst so pferdelastigen Umgebung deutlich abhebt. Und so stehen hier nicht selten viele Autos geparkt, nur um dort, gegenüber von ewig weiten Spargelfeldern, die außergewöhnlichen Tierarten von Nahem (for free) zu bestaunen.
3 Entlang des Poetensteigs um Buckow wandern
13 Kilometer Land, Wald, Wiesen, Seen, kleine Städtchen und leckere Gaststuben: Wer einigermaßen gut zu Fuß ist, sollte unbedingt den Poetensteig in der Märkischen Schweiz wandern. Gestartet wird in Buckow auf dem Marktplatz, durch den Schlosspark, entlang des Schermützel-, dem Großen- und Kleinen Tornowsee, vorbei an der Pritzhagener Mühle (traditionelle Hausmannskost) und dem Großen Klobichsee und über den Dachsberg zurück nach Buckow. Insgesamt braucht ihr dafür gute drei Stunden, plant aber etwas mehr Zeit ein, um die gute Aussicht und die tolle Luft zu genießen. Und natürlich, um in möglichst vielen Gaststuben einzukehren.
4 Am Bernsteinsee Sonne tanken und bis zum Abend bleiben
Die Badestelle am Bernsteinsee in Ruhlsdorf kostet zwar Eintritt, ist dafür aber wirklich schön gepflegt und hat den Vorteil, dass es sanitäre Anlagen gibt und ihr nicht verhungern müsst, wenn ihr eure Stulle zu Hause vergessen habt. Ihr findet in der Umgebung aber auch noch schöne Badestellen, die kostenlos sind. Außerdem lässt es sich um den See herum hervorragend spazieren. Der Bernsteinsee liegt im Naturpark Barnim und ist gut mit den Öffis zu erreichen. Alternativ lässt sich das Badevergnügen aber auch mit einer schönen Fahrradtour verknüpfen.
5 Beste Sicht vom Aussichtsturm Rauener Berge
Im Westen erstrecken sich bei Bad Saarow die Rauener Berge, wobei es sich – wie für Brandenburg typisch – nicht um 2000-Meter-Gebirge, sondern ein schönes, hügeliges Waldgebiet handelt. Zahlreiche Wanderwege führen durch die Landschaft und je nach Jahreszeit eignet sich eine Wanderung durch das Gebiet auch zum Pilzesammeln. Als Ziel werden gern die Markgrafensteine angesteuert, die größten jemals in Brandenburg entdeckten Findlinge (Steine, die während des Eiszeitalters vor etwa 20.000 Jahren von gewaltigen Eismassen dort abgelagert wurden). Direkt daneben befindet sich ein 40 Meter hoher Aussichtsturm, der rund um die Uhr bestiegen werden kann und von dem ihr das ganze Gebiet im Blick habt – bei guten Wetterverhältnissen sogar den Berliner Fernsehturm.
6 Radeln entlang des Panoramaweges Werderobst
Das Obstanbaugebiet südwestlich von Potsdam versorgt nicht nur seit über 100 Jahren die Hauptstadt Berlin mit frischem Obst, sondern gehört seit dieser Zeit auch zu den beliebtesten Ausflugsgebieten der Berliner*innen – und das zu Recht. Entlang von Obstplantagen lässt es sich in der welligen Landschaft super wandern, den Ausblick auf die entfernt liegende Hauptstadt genießen und im Herbst mit etwas Glück sogar einige Pilze finden. Am besten schnappt ihr euch ein Fahrrad und dann geht es insgesamt 22 Kilometer (oder je nach Startpunkt natürlich weniger) entlang der Ortsteile Petzow, Glindow, Derwitz und Groß Kreutz. Der ausgeschilderte Weg führt euch beispielsweise an Hofläden, dem Glindower Erzeugermarkt, aber auch am Obsthof Lindicke mit seinem Selbstpflückangebot vorbei.
7 Tiere beobachten in der Schönower Heide
Nicht weit von Berlin, ganz in der Nähe von Bernau, liegt die Schönower Heide. Wie der Name schon verrät, ist die Landschaft hier von weiten Heidewiesen geprägt. Mit dem sogenannten Wildtierbeweidungsprojekt hat man hier einen ganz besonderen Lebensraum geschaffen, der sich vor allem durch seine naturnahe Bewirtschaftung auszeichnet und in dem Dam-, Rot- und Muffelwild lebt. Es gibt zwei Rundwanderwege (einmal 1,6 und einmal 5 Kilometer), die ihr entlang spazieren könnt und nebenbei mehr über das Projekt erfahrt. Überall am Wegesrand sind Informations- und Schautafeln angebracht, mit denen ihr euer Wissen vertiefen oder testen könnt. Packt euren Picknickkorb, nehmt das Fernrohr mit und genießt die wunderschöne Landschaft. Herrlich!
8 Königliche Sommerfrische schnuppern am Schloss Sanssouci
Friedrich der II. ließ sich im 18. Jahrhundert einen Sommersitz unweit des Neuen Palais' in Potsdam inmitten eines weitläufigen und wunderschön angelegten Schlossparks auf einem Weinberg errichten: das Schloss Sanssouci. Aus dem Französischen übersetzt bedeutet Sans souci so viel wie "ohne Sorge sein". Ohne Sorge und ohne großen Prunk – genau so wollte Friedrich der Große, der als sehr bescheiden galt, hier seine Zeit verbringen. Das Schloss, dessen elegante und stilvolle Ausstattung noch heute original erhalten ist, aber auch die angrenzende Orangerie, die Bildergalerie Sanssouci, das Chinesische Haus sowie das Schloss Charlottenhof sollten unbedingt auf eurer Bucket List stehen, wenn ihr einen Besuch nach Potsdam plant. Kleiner Tipp: Der Zugang zum Schlosspark ist kostenlos, ihr könnt also zwischen Schloss, Orangerie, Neptunbrunnen und Garten umher wandeln und auch ohne Cash königliche Luft schnuppern.
9 Wandern und über Kunst philosophieren auf dem Kunstwanderweg Hoher Fläming
Auf dem Kunstwanderweg Hoher Fläming habt ihr Wanderausflug und Museumsbesuch in einem! Insgesamt 28 Kunstobjekte findet ihr in Outdoor-Galerie zwischen einer der schönsten Landschaften Brandenburgs. Ihr könnt zwischen verschiedenen Routen wählen, die kürzeste ist die Südroute mit 17 km. Startet von Bad Belzig bzw. Wiesenburg aus, von Berlin aus braucht ihr dorthin etwas über eine Stunde mit dem Regio. Die Wege sind übrigens sehr gut mit Hinweisschildern ausgestattet, so geht auch kein*e Kunstinteressierte*r auf Wanderschaft verloren.
10 Im Park Babelsberg entspannt spazieren gehen
Potsdam ist wie geschaffen für ausgedehnte Spaziergänge. Unser Lieblingsspot ist natürlich der Park Babelsberg. Wenn ihr Zeit für eine große Runde mitgebracht habt, lauft ihr über die Glienicker Brücke in Richtung Babelsbergpark und genießt den schönen Ausblick. Sehr interessant: In der Mitte der Brücke verlief damals die Ost-West-Grenze, die sich heute nur noch an den verschiedenen Grautönen erahnen lässt. Das pittoreske Schloss Babelsberg selbst könnt ihr euch im Rahmen von Sonderveranstaltungen anschauen.
11 Die Kirschblütenallee zwischen Lichterfelde und Teltow bewundern
Zwischen Berlin-Lichterfelde und Teltow, dort, wo früher die Grenze zwischen West-Berlin und der DDR verlief, findet ihr heute die TV-Asahi-Kirschblütenallee. Über 1.000 Bäume stehen hier auf einer Strecke von 1,5 Kilometern. Wenn die Kirschbäume im Frühjahr anfangen zu blühen, wird der Mauerweg zu der wahrscheinlich schönsten Straße Berlins. Falls ihr euch über den seltsamen Namen der Allee wundert: Die Kirschbäume wurden 1990 von einem japanischen TV-Sender gespendet. In Japan steht die Kirschblüte nämlich für Frieden und Ruhe.