Italienische Küche und wildes Design im Coccodrillo in Mitte

© Daliah Hoffmann-Konieczka

Nach mehr als 20 Jahren und zigtausend Litern geschmolzenem Käse hat das Nola's am Weinberg im Dezember 2021 die Türen für immer geschlossen. Seither haben wir uns gefragt, was mit der Location passiert und wer wohl Nola's Nachfolger wird. Seit ein paar Wochen ist es nun endlich raus: das Coccodrillo hat das Parklokal am Weinberg bezogen und wir sagen mal so: Das italienische Restaurant ist ein echter Hingucker!

"Sexy" und "wild" steht in großen weiß-roten Buchstaben am Fahnenmast, den man schon vom Weitem sieht. Beides trifft auf das Interieur vom Coccodrillo zu und auch die Farbkombination zieht sich durch den ganzen Laden. Auf der großen Terrasse mit Blick über den Weinbergspark sitzt es sich bei Sonnenschein ganz wunderbar. Aber egal wie schön das Wetter ist, wir würde euch immer empfehlen, einen Tisch im Restaurant zu wählen. Warum, zeigen wir euch gleich!

© Daliah Hoffmann-Konieczka
© Daliah Hoffmann-Konieczka

Abgefahrenes Interieur trifft auf klassisch italienische Küche

Wir würden das Design des Coccodrillo als wilden Mix aus Hollywood, Seventies, American Diner, Porn, Italo-Disco und schickem Restaurant beschreiben. Roter Samt trifft auf Neonröhren, Zebrateppich auf Marmor, handbemaltes italienisches Geschirr auf Poster von halbnackten Frauen und schlichte Bücherregale auf Porzellanleoparden. Wir wissen gar nicht, wo wir als erstes hinschauen sollen, nehmen an einem der Tische vor der Spiegelwand Platz und werfen einen Blick auf die Karte.

Während das Interieur doch eher experimentell und ausgefallen ist, besinnt man sich beim Essen dann auf die klassische italienische Küche: Antipasti, Primi Piatto, Pizza Neapoletana, Secondi Piatti und Dolci. Alles, was im Coccodrillo auf den Tellern der Gäste landet, ist hausgemacht. Das gilt auch für den Pizzateig sowie für den Pastateig von Küchenchef Fabio und seiner Crew. Die in der Küche verwendeten Produkte kommen entweder direkt von Produzent*innen und kleinen Erzeuger*innen aus Italien oder werden lokal in Berlin gekauft.

© Daliah Hoffmann-Konieczka

Da wir während der Soft-Opening-Phase im Coccodrillo lunchen waren, ist die Karte, durch die wir uns durchprobieren durften, noch nicht final – wir drücken aber allen Gerichten die Daumen, dass sie auch im Hauptprogramm gefuttert werden dürfen. Wir starten mit Antipasti Misto, bestehend aus Burrata, Prosciutto und frittiertem Brot sowie Arancini. Letztere sind außen schön knusprig und innen schön käsig-trüffelig. Die frittierten Käse-Reisbällchen aus Sizilien sind so lecker, dass wir davon bestimmt noch zwei Portionen essen könnten. Wir reißen uns aber zusammen und freuen uns lieber auf Pizza und Pasta.

Natürlich bestellen wir die berühmte Trüffelpasta mit Trüffel-Mascarpone-Soße und frischem Trüffel aus Italien. Wir setzen noch einen drauf und lassen uns Parmesan darüber reiben. Dazu gibt es die Ricotta-Ravioli mit Butter-Salbei-Soße, die vegane "Veggie Hadid"-Pizza mit gegrillter Aubergine und Zucchini, Basilikum-Pesto, schwarzen Oliven und San-Marzano-Soße und den Klassiker: Pizza Margherita.

© Daliah Hoffmann-Konieczka

Nach der ersten Gabel der Trüffelpasta ist uns klar, warum sie als „the famous truffle pasta“ angekündigt wird. Es ist Liebe auf den ersten Biss. Das mag zwar kitschig klingen, aber so ist es – und Kitsch ist hier ja offensichtlich erlaubt. Die Trüffel-Mascarpone-Soße ist unglaublich aromatisch, die hausgemachten Mafaldine-Nudeln schön al dente und gegen italienischen Trüffel hatten wir noch nie etwas. Wir sind auch von der unschlagbaren Kombi Ricotta, Salbei und Butter angetan. Dazu etwas Käse und schwupps, ist die gar nicht mal so kleine Portion verputzt.

Nicht nur die Pasta schmeckt hervorragend, auch die Pizza ist wirklich gut. Uns fällt zuerst der dicke fluffig Rand auf. Innen ist die neapolitanische Pizza schön dünn und an Belag wird hier nicht gespart. Der hausgemachte Pizzateig ruht 72 Stunden lang, bevor er belegt und in den Ofen geschoben wird. Die lange Ruhezeit macht den Teig sehr bekömmlich und selbst nach einer ganzen Pizza fühlen wir uns nicht unangenehm voll und wagen sogar einen Blick auf die Dessertauswahl. Hier überzeugt uns das "Fragole et Pomodori", ein Erdbeer-Tomaten-Salat auf veganer Mascarponecreme mit Basilikumgelee und Crumble.

© Daliah Hoffmann-Konieczka

Fest steht, dass das Coccodrillo nicht nur ein Augenschmaus für Interior-Design-Fans ist, sondern ein echter Leckerbissen und der vielleicht schönste Italiener der Stadt. Wir sind ganz angetan und kommen auf jeden Fall zum Dinner wieder. Dann mit Drinks, die sahen nämlich auch ziemlich gut aus.

Alle Infos zum Coccodrillo auf einen Blick:

Unbedingt probieren: Die Trüffel-Pasta!

Veggie: Die Karte ist größtenteils vegetarisch, es gibt für jeden Gang auch immer vegane Gerichte.

Besonderheit des Ladens: Habt ihr die Einrichtung gesehen?!? Dass hier jeden Morgen der Pastateig frisch zubereitet wird, ist natürlich auch super.

Mit wem gehst du hin: Freund*innen, die auf cooles Design und gutes Essen stehen.

Für Fans vom: Cecconis, Kink und Fredericks.

Preise: Antipasti zwischen  7 und 13.50 Euro, Pasta und Pizza zwischen 11 und 19 Uhr, Hauptspeisen 12-20 Euro und Dolci 7-8 Euro. Cocktails gibt's für 5-10 Euro.

Coccodrillo | Veteranenstraße 9, 10119 Berlin | Montag – Donnerstag: 11.45–14.45 & 17.30–22 Uhr, Freitag: 11.45–01 Uhr, Samstag & Sonntag: 10.30–23 Uhr | Mehr Info

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