Gute Drinks, spannende Gerichte und NY-Vibes im KINK Bar & Restaurant

© Daliah Hoffmann

Wenn ich von dem neuen Restaurant am Pfefferberg erzähle, schaut mich mein Gegenüber meist mit großen Augen und einem noch größeren Fragezeichen über dem Kopf an. Das versteckte Areal zwischen Senefelder und Teutoberger Platz ist vielen Berliner*innen unbekannt. Ein möglicher Grund: Die meisten Restaurants, die hier ansässig sind beziehungsweise waren, haben eher Tourist*innen angesprochen. Das hat sich in den vergangenen Monaten aber geändert. Adressen wie das Studio Olafur Eliasson sowie Brodstätte und AREA Bread – beide Bäckereien haben hier ihre zweiten Filialen eröffnet nennen den Pfefferberg nun ihr Zuhause und spätestens seit der Eröffnung vom KINK sollte dieser Ort bei allen auf dem kulinarischen Radar erschienen sein.

Das KINK ist beides, Bar und Restaurant, und könnte genauso gut eine Location in SOHO oder Meatpacking Distrikt in NYC sein. Wenn man über den schattigen Hinterhof, den sich das KINK mit der Schankhalle Pfefferberg und dem Pfefferberg Theater teilt, Richtung Restaurant läuft, fällt einem zuerst die imposante Bar mit ihrer beeindruckenden roten Lichtinstallation des Schweizer Künstler Kerim Seiler auf. Ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und schließe den Mund nur, um an meinem alkoholfreien Drink mit Apfel und Verbene zu nippen, bevor es für uns nach nebenan, in den zweistöckigen Restaurantbereich an unseren Tisch geht.

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Oliver Mansaray, der vorher im Katz Orange und Panama gearbeitet hat und als Bartender auch in London tätig war, betreibt das KINK gemeinsam mit Daniel Scheppan. Er freut sich riesig, dass das Restaurant nach nur knapp zwei Monaten jeden Tag ausgebucht ist. "Am 01. Juni haben wir offiziell eröffnet, seitdem kam jeden Tag ein weiterer, reservierter Tisch dazu. Wir sind sehr zufrieden und glücklich". Aufgrund von Corona hat sich die Eröffnung um ein paar Wochen verschoben. Die Zeit haben die beiden Betreiber sowie Küchenchef Ivano Pirolo, Barchef Arun-Naagenthira Puvanendran, Sommelier Edric Kent und das gesamte Team für weitere Optimierungen und Anpassungen genutzt. Das Ergebnis kann sich allemal sehen lassen – und noch viel wichtiger: schmecken lassen.

Das Menü umfasst 12 Gerichte, sechs kalte und warme Vorspeisen, drei Hauptgerichte und drei Desserts. Das Verhältnis zwischen vegetarisch sowie Fisch und Fleisch ist ausgeglichen. Auf Nachfrage können einzelne Gerichte auch vegan zubereitet werden. Wir entscheiden uns für das Onsenei mit Wildkräutersalat, Pfifferlingen und Brunnenkresse, das Sommerkimchi mit Yuzu Granité, Meerettich und gepufftem Reis und die Aubergine, die mit Harissa, Safran-Mayo und Tomate serviert wird. Als wir die Vorspeisen bekommen, wird uns auch sofort klar, was das Servicepersonal mit dem Hinweis meinte, dass die Aubergine aussehe wie ein Magnum Eis. Wir beißen beherzt rein. Noms!

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Es geht weiter mit den Hauptspeisen: Risotto mit Erbse, grünem Spargel, Sauce Verte und Limette, Oktopus mit Kalamansi, geräucherter Aubergine und Kartoffeln und das Perlhuhn mit Wirsing, Pastinake und Holunder. Wir bestellen alle drei, weil wir uns so schlecht entscheiden können und alles gut klingt. Seit unserem Besuch im KINK hat sich die Karte etwas geändert, statt Risotto gibt's jetzt Gnocchi und das Perlhuhn musste für den Katerbow Schweinebauch weichen. But let me tell you: In das Risotto hätte ich mich reinlegen können, das Perlhuhn war schön saftig und zart und zum Oktopus gab's Urlaubsfeeling on top.

Ein weiteres kulinarisches Highlight hat uns beim Nachtisch erwartet. Zugegeben, erst waren wir sehr skeptisch, als wir ganz unten auf dem Menü Spargel Eiscreme mit Miso Karamel, schwarzem Knoblauch und Sesam gelesen haben. Weil uns aber sowohl Oliver als auch Daniel und unsere Kellnerin das Eis wärmstens empfohlen haben, bestellen wir es. Als Backup nehmen wir noch eine vegane Variante der Szechuan Zitronentarte. Die Sorgen waren umsonst. Das Eis ist der Hammer. So ganz in Worte fassen kann man den Geschmack nicht, ein "Mhm, richtig lecker!" beschreibt's aber ganz gut. Leider gibt es das Spargeleis nicht mehr. Entweder waren zu wenig Gäste so mutig, es zu probieren oder der Bestand an eingelegtem Spargel wurde aufgebraucht. Ich gehe der Sache noch mal nach. Aktuell gibt es neben der Zitronentarte mit weißer Schokolade, Meringue und Ingwer ein Dessert mit Rote Beete, Quark Sorbet, Sauerampfer und Himbeere und ein Zitronengras Semifreddo, das mit Pandan, fermentierten Beeren und Kombucha daherkommt. Ich finde, das klingt mindestens genauso spannend wie das Spargeleis.

Wer nach dem Essen noch bleiben will, kann rüber in die Bar wechseln oder sich einen der Tische direkt davor sichern. Ausgefallen und spannend ist nämlich nicht nur das Menü, sondern auch die Barkarte! Lasst bei eurem nächsten Besuch im KINK also das Auto stehen und verbringt einen tollen und leckeren Abend am Pfefferberg.

© Daliah Hoffmann
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Unbedingt probieren: Das Dessert mit Spargeleis.

Veggie: Es gibt einige vegetarische Gerichte. Auf Nachfrage geht's auch vegan.

Besonderheit des Ladens: Die imposante Bar mit der roten Lichtinstallation.

Mit wem gehst du hin: deinem Date, der besten Freundin

Für Fans vom: Katz Orange und Panama.

Preise: Speisen zwischen 6 und 18 Euro, Drinks um die 11 Euro.

KINK Bar & Restaurant | Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin | Dienstag – Samstag: 18–23 Uhr | Mehr Info

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